Der erste und einzige Partner sein erstrebenswert?

In einem anderen Beitrag hat eine junge Frau berichtet, dass sie sehr eifersüchtig ist und dass es zwar dadurch nicht unbedingt zu Konflikten kam, weil sie ihrem Partner nichts vorschreibt, aber dass eben das Gefühl vorhanden ist, gerade in Bezug auf Ex-Freundinnen. Heutzutage ist es ja wirklich normal, dass der eigene Partner schon vorher Beziehungen hatte und man nicht der erste Beziehungspartner ist. Ab einem gewissen Alter zumindest muss man davon ausgehen, dass es schon andere vorher gab.

Wobei ich sagen muss, dass ja das Alter, in dem man de erste Beziehung führt, stark variiert. Ich hatte meinen ersten Freund mit 15 – das ist aber eigentlich nur so eine Händchenhalten-Beziehung gewesen. Wenn ich so zurückblicke, hatte ich doch mehrere Beziehungen, bis ich im heutigen Alter was und hier aber ganz oft Partner, die vor mir noch niemanden hatten oder die zumindest keine ernsthaften Beziehungen, also die gewissermaßen unerfahren waren, wenn man das mal so formulieren will. Das fand ich eigentlich gut.

Ich hatte mir diejenigen nicht explizit danach ausgesucht, dass die vorher keine Freundinnen hatten, aber bei einem, der doch mehrere Beziehungen und auch Affären vor mir hatte, hat mich dieses Vorleben schon irgendwie gestört, vor allem da es doch recht viele Affären waren, von denen er mir da berichtet hatte und ich hatte so ein wenig den Eindruck, mir da einen rechten Frauenheld angelacht zu haben.

Zwischendurch war ich immer eine Weile Single und habe nun jemanden kennengelernt, der auch noch keine nennenswerten Beziehungen vor mir hatte, obwohl er Mitte 30 ist. Das maximale Alter meiner bisherigen Partner war 26, also ist es schon altersmäßig ein Sprung. Also ich bin mit dem Herren nicht zusammen, aber da könnte vielleicht etwas draus werden und ich habe mal angefragt, wie das mit den vorherigen Freundinnen war. Interessanterweise gab es da kaum welche; zwar zwei Beziehungen – wenn man das überhaupt so nennen will – die aber nur ganz kurz gedauert haben und in denen auch nichts großartig passiert ist. Mit der einen hat er sich nicht verstanden und schnell wieder getrennt und die andere wollte eher eine Freundschaft. Das passiert, wenn Männer schüchtern sind; die trauen sich dann nicht und sind irgendwann plötzlich Mitte 30 ohne nennenswerte Beziehungserfahrungen.

Finde ich das nun gut oder schlecht? Ich weiß es gar nicht so genau. Vielleicht hat es den Vorteil, dass er keine besonderen Erwartungen an mich hat, denn was will man denn erwarten, wenn man es gar nicht kennt, in einer Beziehung zu sein. Vielleicht gibt er sich deswegen besonders viel Mühe. Ist doch auch irgendwie niedlich. Ich werde das mal beobachten, es eilt ja nicht. Aber prinzipiell hat es aus meiner Sicht Vorteile, wenn man der erste Partner ist und wenn man vielleicht ach die Hoffnung haben kann, der letzte Partner zu sein, dass man sich also nicht irgendwann wieder trennt.

Würde es Euch denn gefallen, auch im etwas höheren Alter der erste Partner zu sein oder hättet Ihr dann eher Bedenken? Ist es erstrebenswert, jemanden als Freund oder Freundin zu haben, der eher beziehungstechnisch unerfahren ist?

Ich fände es eigentlich schön, die erste Partnerin zu sein und denke nicht, dass dann jemand schlechter in Beziehungsdingen ist, weil er bis ins hohe Alter mit dem selben Partner zusammen, der dann auch der einzige Partner war. Früher war das doch eigentlich immer so, dass die Paare bis ans Lebensende zusammen waren und beide für dich der erste und einzige Partner waren.

Eigentlich kann man heute doch stolz darauf sein, wenn man nur einen und den selben Partner hatte. Wegen mangelnder Erfahrung würde ich mir da keine Sorgen machen. Ich würde mich dann vielleicht eher fragen, ob mein Partner nie das Gefühl haben wird, etwas verpasst zu haben oder es bereut, dass er nichts anderes mal ausprobiert hat. Aber wenn er glücklich ist und keine wechselnden Partner vermisst, ist doch alles in Ordnung.

In jungen Jahren mag das sicherlich toll sein, wenn man der erste richtige Beziehungspartner ist. Je älter man aber wird, desto mehr Nachteile bringt es aus meiner Sicht mit. Wobei das vielleicht von meiner eigenen Erfahrung geprägt ist, da ich so ein Exemplar schon hatte. Der gute Mann war schon knappe 40 Jahre und seine einzige Beziehung war rund 20 Jahre her. Am Ende habe ich den Kontakt sehr schnell wieder beendet, weil es einfach nicht funktioniert hat.

Die Probleme die da auftauchten kamen auch einfach davon, dass er keine wirkliche Erfahrung hatte eine Beziehung zu führen. Das ging soweit, dass er anrief und ich schon Telefon und Handy auf lautlos gestellt hatte, weil ich einfach mal die Ruhe am Wochenende genießen wollte. Nachdem ich also nicht auf Anrufe reagiert habe, kamen SMS. Eine habe ich beantwortet und mitgeteilt, dass ich eben Zeit und Ruhe für mich haben möchte. Die Reaktion darauf war, dass es kurze Zeit an meiner Tür klingelte und ich dann einfach nur genervt war.

Jemand der schon mehrere Beziehungen hatte, kennt das dann eher, dass man auch mal Zeit für sich allein benötigt. Ein solcher Mensch wird dann diesen Wunsch auch eher akzeptieren und sich zurückhalten. Ich hätte ja die Penetranz verstanden, wenn ich in einer frischen Beziehung alleine feiern gehen wollte. Aber nicht, wenn man nur den Abend allein zu Hause verbringen will.

Sicher werden auch Fehler gemacht, wenn man schon Erfahrungen mit Beziehung hat. Aber man weiß dann in den meisten Fällen auch, was man in einer früheren Beziehung falsch gemacht hat und kann zumindest versuchen diese Fehler dann zu vermeiden. Mein Mann hatte vor mir zwei Beziehungen, die über viele Jahre gingen. Man kann also sagen, dass er Erfahrungen mitbringt, aber eben nicht wie die Biene von Blume zu Blume geflogen ist. Und das ist aus meiner Sicht erstrebenswerter, als wenn ab Mitte 20 so gar keine Ahnung vom Beziehungsleben mitbringt.

Haha ich bin dann wohl die junge Frau. Ich würde es toll finden, die erste Liebe meines Freundes zu sein, aber wie schon geschrieben wurde, ist das im zunehmenden Alter eher unwahrscheinlich. Ich denke allerdings nicht das eine Beziehung schlechter ist nur weil ein Partner unerfahren ist. Dieser Mann, den du da beschreibst ist wahrscheinlich generell einer von der nervigen Sorte, denn auch erfahrene Männer können so ein Verhalten an den Tag legen.

Ich kenne auch ein Paar, bei dem es für die Frau die erste Beziehung ist. Mittlerweile sind sie verheiratet und haben ein Kind. Es wird womöglich also auch die letzte Beziehung sein. Das ist schon ganz süß. Irgendwie romantisch. Sie hat eben auf den Richtigen gewartet. Allerdings ist er um einiges älter und er hat nicht so lange gewartet. Er hatte also mehrere bis zahlreiche Frauen vor ihr. Und das ist schon ein Problem für sie. Sie kommt damit nicht so richtig klar.

Und das kann ich schon nachvollziehen. Mir behagte der Gedanke auch nicht, was für Frauen mein Mann vor mir hatte. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Nach einigen Jahren spielt das keine Rolle mehr. Und ich hatte ja auch einige Männer vor ihm. Das finde ich auch gut so.

Meiner Meinung nach sollte man schon ein bisschen was erlebt haben. Es ist doch etwas ganz anderes, eine Liebesbeziehung mit 16, mit 20 oder mit 25 zu haben. Dabei geht es mir nicht mal um die Erfahrungen, die man dann in die nächste Beziehung mitbringt. Es geht darum, welche Erfahrungen man für sich selbst gemacht hat. Ich war gerne verliebt als ich jung war, ich habe wahnsinnig gerne rumgeknutscht und als ich älter war, habe ich dann auch sexuelle Erfahrungen gemacht.

Nicht alle waren gut, aber sie gehören nun zu mir und ich habe daraus gelernt. Ich würde das nicht eintauschen gegen die romantische Vorstellung, mein jetziger Partner wäre der Einzige. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu. Verlieben, vertrauen, enttäuscht werden, trennen, wieder verlieben, etwas länger brauchen, bis man vertraut. Und da gehört Sex einfach dazu. Nicht mit wahllos vielen Partnern. Aber eben auch nicht mit keinem.

Ich bin die zweite Beziehung meines Partners und er ist meine zweite Beziehung. Bei seiner ersten Beziehung hat er aber nicht so gute Erfahrungen gemacht, sich nur gestritten und sie ging auch nicht lange, weswegen man es nicht unbedingt zählen würde. Er hat in dieser Beziehung gelernt, was er eigentlich gerne hätte und dann hat er bis zu mir schon eine ganz schöne Zeit vergehen lassen, was ich auch ganz süß finde, weil er eben nicht jede genommen hätte.

Der erste Partner von jemanden zu sein ist fast schon unmöglich, wenn man sich nicht gerade in jungen Jahren in die Beziehung stürzt und dann sein Leben lang zusammenbleibt, was ich aber nicht als wirklich erstrebenswert empfinde. Man muss diese schlechten Erfahrungen auch machen, um seinen Partner besser schätzen zu wissen, wie ich finde.

Ich würde mir nie gezielt einen Mann suchen, der kein Vorleben hat. So etwas ergibt sich eher. Mich stören Ex Partner aber nicht, man kann ja nicht davon ausgehen, dass man sich sein Leben lang für eine Person aufspart. Mit zunehmenden Alter ist es auch unwahrscheinlicher jemanden zu finden, der vor einem noch keine Beziehung hatte.

Ehrlich gesagt fände ich es nicht erstrebenswert, die erste und einzige Frau für meinen Partner zu sein. Immerhin bringt das nicht nur Vorteile, sondern auch eine ganze Menge Nachteile mit sich und von daher würde ich das auch nicht unbedingt wollen. Immerhin muss man bedenken, dass der Partner ja kaum Erfahrung mit Frauen hat, wenn man die einzige Freundin ist. Er wird keine Ahnung haben, wie eine Beziehung überhaupt abläuft und man muss dann auch erst alles lernen, weshalb ich das nicht so gut fände. Immerhin würde ich es auch nicht wollen, wenn mein Freund so unerfahren gegenüber Frauen wäre und ich würde mich ehrlich gesagt auch fragen, woran es denn liegen würde, dass er noch nie eine Freundin hatte. Gut würde ich das dann nicht unbedingt finden.

Wenn mein Partner auch noch nie vor mir eine Freundin gehabt hätte, dann hätte ich auch Angst davor, dass er irgendwann das Gefühl bekommen würde, alles nachholen zu müssen, was er quasi verpasst hätte. Von daher würde ich mir dann wohl auch Sorgen machen, dass ich ihm nicht ausreichen würde und ich hätte Angst, dass er in seinem Leben etwas vermissen würde. Von daher finde ich es eigentlich ganz gut, wenn ein Mann in Sachen Beziehung bereits ein wenig Erfahrung gesammelt hat und dann auch von selbst sagen kann, dass er nun nach einer Frau sucht, mit der er bis ans Ende seines Lebens zusammen bleiben kann.

Ich denke, dass es sicherlich ein schönes Gefühl ist, zu wissen, dass man der erste und einzige Partner ist. Das ist durchaus etwas Besonderes und man muss auch nicht eifersüchtig sein, wenn man an die vergangenen Beziehungen des Partners denkt. Allerdings muss man auch bedenken, dass die vergangenen Beziehungen ja auch abgeschlossen sind und dass es keinen Grund gibt, deshalb eifersüchtig zu sein. Es wird ja einen Grund haben, weshalb die Beziehungen gescheitert sind und von daher muss man sich da auch keine Sorgen machen. Von daher ist es bei mir auf jeden Fall so, dass ich es besser finde, wenn mein Partner bereits ein wenig Erfahrung in Beziehungen gesammelt hat und mich stört es auch nicht, zu wissen, dass es bereits einige Frauen vor mir gab.

Dabei ist es jedoch so, dass ich natürlich auch nicht die zehnte sein möchte, da ich mich dann minderwertig fühlen würde. Ich hätte dann nicht das Gefühl, dass ich noch etwas Besonderes für meinen Partner wäre. Allerdings fände ich es eben nicht schlimm, wenn sich das Ganze noch im Rahmen halten würde.

Die Vorstellung ist vielleicht sehr romantisch und dürfte besonders Männer ansprechen. Aber ich weiß auch wie es ist, mit einem Mann zusammen zu sein, der vorher noch nie eine richtige Beziehung hatte. Gut, mit Anfang 20 noch kein Drama, aber trotzdem anstrengend. Ich will als Frau keine Lehrerin sein. Ich empfinde es nicht als spannend oder aufregend einem Mann etwas bei zu bringen, was er eigentlich wissen sollte. Ich verurteile natürlich niemanden, der einfach aufgrund der Umstände noch nicht die oder den Richtige/n gefunden hat. Aber, wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich einen Partner haben, der zumindest schon mal eine etwas ernstere Beziehung geführt hat. Da weiß man eben schon einige grundlegende Dinge, die doch so typisch für eine längere Beziehung sind.

Dabei muss ich gar nicht unbedingt Details von Ex Freundinnen hören, will auch keine Erfahrungen austauschen. Ich finde nur, dass man an Beziehungen reift und mit jeder Erfahrung ernster und sicherer in einer neuen Beziehung ist. Und man weiß vor allen Dingen immer besser was man will. Ein Mensch, der noch nie eine Beziehung geführt hat, kann doch im Prinzip gar nicht wissen, was er will. Klar, man beobachtet auch andere Paare, aber nicht jeder Mensch tickt gleich und viele Situationen werden ganz anders bewertet, wenn man selbst betroffen ist.

Ich bin allerdings auch nicht dafür, dass man so viele Partner wie möglich hat. Natürlich soll jeder seinen Lebenswandel selbst bestimmen, aber mit einem Partner, der vor mir schon 30 andere Frauen hatte, kann ich mir auch nicht so recht was vorstellen. Und auch ich möchte nicht unzählige Bekanntschaften machen.

Als junge Jugendliche habe ich mir immer gedacht, dass ich den ersten Mann mal heirate, mit dem ich richtig ernst zusammen bin. Das ist eine sehr romantische Vorstellung aber zum Glück nicht real geworden. Ich hatte zwar bisher auch nicht viele Beziehungen, finde es aber gut, dass ich meine Erfahrungen sammeln konnte. Erst wenn man weiß, was einem gefällt und was nicht, kann man selektieren. Und wenn ich schon den Grundgedanken pflege, mit einem Partner so lang es geht zusammen zu sein, dann soll es auch der Beste Partner sein, den ich kriegen kann.