Versteht ihr den großen Erfolg von Comicverfilmungen?

vom 17.04.2014, 16:51 Uhr

Seit einigen Jahren ist es wieder sehr extrem und ständig kommen neue Comicverfilmungen in die Kinos. Aber letztlich gab es die wohl schon immer mehr oder weniger. Sehr beliebt und in zahlreicher Form vorliegend sind die Batman-Verfilmungen. Aktuell ist auch "Thor" und "The Avangers". Sogar "Ninja Turtles" sind wieder verfilmt worden. Großen Erfolg vor ein paar Jahren hatte auch eine Spiderman-Verfilmung in mehreren Teilen, der gerade in einer weiteren Verfilmung in den Kinos ist. Ebenso X-Men, Wolverine, Iron Man, Hulk, Superman und andere.

Es gibt natürlich auch andere Comicverfilmungen wie Asterix oder V wie Vendetta, Tim und Struppi. Aber ich rede vor allem von jenen Comics, in denen Helden die Welt retten und die mit sehr viel Special Effects und großem Budget umgesetzt werden. Daher würde ich auch "The Transformers" dazu zählen, obwohl diese nicht auf einem Comic, sondern auf Spielfiguren basieren.

Jedenfalls waren diese Verfilmungen in den letzten Jahren extrem erfolgreich. Eine nach der anderen kommt in die Kinos, die Zuschauerzahlen können sich sehen lassen und vor allem können die Studios dafür auch große Schauspieler verpflichten. Ich finde es natürlich vollkommen legitim, solche Filme zu drehen. Für mich sind es halt reine Unterhaltungsfilme ohne viel Tiefgang, dafür mit Action. Die muss es auch geben. Das ist vollkommen in Ordnung.

Dennoch verstehe ich den Erfolg nicht so ganz. Basiert der wirklich nur auf der Action? Ist es den Zuschauern egal, ob da eine echte oder wenigstens wahrscheinliche Geschichte dahintersteckt oder finden sie es sogar toll, dass da Menschen Superkräfte entwickeln, Autos lebendig werden und solche Dinge? Oder basiert der Erfolg wirklich auf dem Erfolg der Comics, die ja zum Teil wirklich Kultstatus haben? Haben die Zuschauer alle früher die Comics gelesen?

Also ich muss zugeben, dass mir das einfach alles zu doof ist. Männern in Strumpfhosen und Masken, die von Dächern springen. In The Avangers rettet er die Welt mithilfe seines Schildes, wodurch er nicht mal einen Fallschirm braucht, wenn er aus einem Flugzeug springt. In Ninja Turtles geht es um Schildkröten, um Himmels willen! Das sind einfach keine Filme, die ich ernst nehmen kann. Ständig coole Sprüche und die Menschen sind nur Stereotype.

Und dann stört es mich wirklich sehr, was da für Schauspieler mitmachen. Christian Bale ist ein herausragender Schauspieler. Für "The Machinist" hat er alles gegeben und sich sogar fast lebensgefährlich heruntergehungert, um eine gute Perfomance abzugeben. Was reizt ihn daran, in Strumpfhosen zu schlüpfen? In "The Avangers" spielt Scalett Johannson mit, in "X-Men" Jennifer Lawrence, die beide schon viel Lob und Auszeichnungen für tolle Rollen bekommen haben. Ich hätte Angst, mir durch so was die Karriere zu versauen. Es sind einfach keine Charakterrollen, die aber doch in der Schauspielerei das Nonplusultra sind, mit denen man Anerkennung und Oscars gewinnt.

Ja, Heath Ledger war gut und ist die Rolle auch sehr ernsthaft und mit viel Vorbereitung angegangen und hat auch Anerkennung geerntet. Aber zum einen schiebe ich das auf seinen jungen Tod und zum anderen hätte ich es schöner gefunden, wenn er dieses Talent in anderen Rollen hätte zeigen dürfen. Der Joker war ja total überzeichnet. In einer Rolle beispielsweise als Schizophrener in einem Drama hätte Heath Ledger bestimmt alle wirklich aus den Schuhen gehauen.

Andererseits hat Christian Bale für die drei "Batman"-Filme unterschrieben, als er noch keinen Erfolg hatte. "The Machinist" war, glaube ich, noch gar nicht fertig. Am Anfang der Karriere muss man natürlich noch mehr auf´s Geld schauen. Scarlett Johannson hat schon vor Jahren in Marvel-Comic-Verfilmungen mitgespielt und ist vielleicht nur dankbar. Oder reizt sie einfach die Action? Es ist natürlich eine andere Art von Dreh, die sicherlich auch Spaß machen kann. Aber dann würde ich persönlich lieber einen realistischen Film mit Actionszenen wählen.

Langer Rede, kurzer Sinn. Versteht ihr den Erfolg von Comicverfilmungen? Seht ihr sie gerne? Wenn ja, warum? Was ist der Reiz daran? Ich muss auch zugeben, dass ich nur sehr wenige gesehen habe, weil mich die Trailer schon abstoßen. Sind da vielleicht wider Erwarten richtig gute Filme mit großartigen schauspielerischen Leistungen dabei? Sollten die bei den Oscars mehr Beachtung finden?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Inzwischen bin ich eigentlich aus dem Alter wieder heraus, wo mich dieser Unsinn noch so richtig interessiert, aber aufgrund der neuen Animationsmöglichkeiten mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung finde ich einige Filme aus diesem Genre durchaus sehenswert.

Die Asterixverfilmungen mit Gerard Depardieu oder Lucky Luke mit Terence sind für mich eher Negativbeispiele, denen einfach die technischen Möglichkeiten gefehlt haben, die Action richtig in Szene zu setzen. Von diesen Comicverfilmungen war ich ehrlich gesagt richtig enttäuscht.

Batman fand ich schon besser. Vor allem die Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger hatte für mich schon ein sehr gutes Niveau und war damals technisch auf dem neuesten Stand und hat Realität mit Fiktion sehr gut verbunden.

Was mir allerdings so richtig gut gefallen hat, war die X-Men Trilogie. Hier waren Fiktion und Wirklichkeit sehr gut aufeinander abgestimmt. Wer Fehler sucht, wird sicher welche finden, aber es war für mich die perfekte Unterhaltung, wo man sich auch mehr als einmal vor den Bildschirm setzen konnte und einfach mal bis zu 2 Stunden lang gespannt der Unterhaltung folgen konnte.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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