0-Euro Jobber sollen kommen
Ich finde, das ist wirklich Ausbeute. Erstens weiß ich als Kunde ja nicht, dass der Mensch welcher die Tüten packt nichts verdient und komme so wahrscheinlich gar nicht erst auf die Idee ihm Trinkgeld zu geben und zweitens sitzt das Geld bei mir auch nicht mehr so locker, dass ich bei jedem Einkauf auch noch Trinkgeld für den Packer springen lassen kann. Dafür sind die Preise zu sehr explodiert.
Ich finde, es ist Sache vom Supermarkt diesen Service für den Kunden anzubieten und auch dementsprechend zu entlohnen. Es kann nicht sein, dass wir als Kunden auch noch die Servicekräfte finanzieren müssen.
Dieses Geschäftskonzept finde ich ebenfalls ziemlich problematisch. In der Gastronomie mag die Rechnung vielleicht noch aufgehen, da dort Trinkgelder einfach üblich sind. Allerdings frage ich mich ernsthaft, ob jemand einem Packer im Supermarkt ein paar Cent oder gar Euro zustecken würde. Ich denke, dass die Einkünfte dieser Leute sehr gering ausfallen werden. Ich persönlich benötige niemanden, der mir meine Tüten einpackt und würde diesen Service wahrscheinlich nicht einmal in Anspruch nehmen wollen. Ich denke, dass die meisten Durchschnittseinkäufer das ebenso sehen. Gerade in normalen Supermärkten wie Edeka und Co. vermute ich auch nicht unbedingt viele Nutzer dieses Angebots. In höherpreisigen Feinkostläden, in denen ohnehin ein besserer Service Standard ist, könnte ich mir eher vorstellen, dass die Packer gut angenommen werden. Der normale Durchschnittseinkäufer hingegen ist meistens auf eine maximale Ersparnis bedacht, so dass die meisten Kunden wahrscheinlich nicht noch zusätzlich Geld für den Packer ausgeben würden, auch wenn es sich um Kleinstbeträge handelt.
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich zuerst, dass es sich um die Jobs für Hartz-4-Empfänger handelt. Diese Jobs werden ja als Ein-Euro-Jobs bezeichnet und die Leute bekommen ja dadurch zusätzlich Geld zu dem, was sie ohnehin schon an Leistungen bekommen. In diesem Fall fände ich es absolut gerechtfertigt, die Leute ohne zusätzliche Einkünfte als Packer im Supermarkt zu beschäftigen, da diese durch das Hartz 4 ja ohnehin schon ein "Gehalt" beziehen. In dem Fall würde ich es auch absolut nicht als Ausbeutung ansehen.
Allerdings denke ich schon, dass es an Ausbeutung grenzen kann, diese Jobs irgendwelchen Schülern und Studenten anzubieten, ohne dass diese ein Grundgehalt bekommen. Auf der anderen Seite bleibt es ja jedem selbst überlassen, ob er oder sie sich für einen solchen Job hergibt. Letztendlich gibt es genug Minijobs, so dass man nicht dazu gezwungen ist, auf solche Angebote zurückzugreifen.
Also ich seh es schon so als Ausbeutung, da man Angestellt ist und trotzdem nichts von der Firma bekommt. Ich denke man wir eher als Bettler oder Obdachloser bezeichnet, als wäre es ein guter Nebenjob. Es ist doch schon eine Diskriminierung wenn man Hartz4 und 1 Eurojobber ist, aber mit dieser 0 Euro-Geschichte geht es mir etwas zu weit und ich finde es ist kein tolles Gefühl, wenn dann ein Freund oder eine Freundin im Supermarkt einkauft und sie dir dann Trinkgeld gibt.
Man wird dann schon eher als unterste Schicht bezeichnet, was ich nicht so toll finde. Man sieht ja schon, was mit den Toilettenfrauen ist. Niemand sagt Hallo oder Auf Wiedersehen und legt kein Cent auf den Teller, aber die Frauen können ja ruhig die Toiletten sauber machen und das daneben Gepinkelte aufwischen. Ich glaube nicht, dass man sich als so ein untergestufter Mensch wohl fühlen kann, oder nicht?
2X Razr X2 hat geschrieben:Man sieht ja schon, was mit den Toilettenfrauen ist. Niemand sagt Hallo oder Auf Wiedersehen und legt kein Cent auf den Teller
Was aber auch oft daran liegt, dass sie das Geld eh nicht kriegen, sondern die Betreiber und die Toilettenfrauen ein Festgehalt haben. Ansonsten muss man ja auch irgendwo immer das Verhältnis von Arbeitsleistung zum Entgelt sehen.
Und bisher bin ich ja auch ohne Einpackservice einkaufen gegangen und werden wegen so einem Service nicht mehr in den jeweiligen Läden einkaufen. Und so denken sicher viele. Da stellt sich dann eben die Frage, wo genau der Mehrwert für den Arbeitgeber ist und über was sich ein ordentliches Festgehalt rechtfertigen würde. Klar soll niemand ausgebeutet werden, aber ein Arbeitgeber kann nur dann etwas bezahlen, wenn er durch den Arbeitnehmer auch Einnahmen hat oder andersweitig seine Einnahmen steigern kann.
Solche 0-Euro-Jobs sind doch schon längst Realität. Man nennt es einfach Praktika und schreibt es in eine Eingliederungsvereinbarung und wer sich weigert, dem werden 30 Prozent gekürzt und wer klagt, bekommt auch 30 Prozent gekürzt und wartet ein Jahr oder länger bis irgendein Sozialgericht ein Urteil gefällt hat.
Und wie es demjenigen gesundheitlich geht, ist den Leuten schei*egal und auch ob er eine solche Arbeit überhaupt noch ausüben kann. Übrigens müssen auch bei einem Ein-Euro-Job die Fahrtkosten von diesem Euro bezahlt werden. Nur wenn dies nicht ausreicht, muss zusätzliches Fahrgeld gezahlt werden.
Arbeitslos und zum Null-Euro-Job verdonnert? Das soll wohl ein Witz sein. Hier wird mit der Gutmütigkeit und dem Mitleid der Käufer gerechnet. Es sind die wenigsten Kunden, die ihre Tüten nicht selbst einpacken können. Wenn jemand für zehn Euro einkauft, kann er nicht noch ein bis zwei Euro Trinkgeld fürs Tüten einpacken geben. Das muss vom Geschäft bezahlt werden, man kann nicht alles den Kunden aufhalsen.
Wer ist auf eine solch dumme Idee gekommen? Der Thread ist schon älter, aber ich habe ihn erst heute gesehen. Ich nehme an, dass diese Idee keine Anhänger gefunden hat und bereits vergessen ist. Trotzdem finde ich ein solches Ansinnen für Arbeitnehmer undiskutabel. So blöd kann niemand sein, das ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
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