Titel Doktorin und Magistra vor dem Aus: Tragödie?
In Österreich wird aus technischen Gründen, nicht empfohlen, die Abkürzungen Dr:in und Mag.a zu verwenden. Auch im Sprachgebrauch nimmt man immer mehr Abstand von den Titeln Doktorin und Magistra. Schon gibt es große Aufregung unter betroffenen Frauen und solidarischen Männern.
Wäre es eine Tragödie für die Frauenwelt, wenn die Titel Doktorin und Magistra vor dem Aus stünden? Ist dies ein schwerer Rückschlag für alle Genderbewegungen und den Feminismus und werden dadurch die Frauen wieder an den Rand gedrängt oder ist dies alles nicht so tragisch zu sehen?
In Deutschland gibt es diese Abkürzungen sowieso nicht, und ich habe nicht den Eindruck, dass sie jemand vermisst. Bei uns schreibt man einfach nur Dr. oder M.A. Das Geschlecht geht ja aus dem Namen selber hervor, sodass ich es eigentlich nicht als diskriminierend empfinde, wenn man "Frau Doktor Elisabeth Trockenpflaum" schreibt und nicht "Frau Doktorin".
Vom grammatikalischen Standpunkt her ist es natürlich nicht ganz korrekt, wenn man die weibliche Endung weglässt, aber wer versteht heutzutage schon noch genug Latein, um zu kapieren, dass "Magister" und "Doktor" erstens eine Bedeutung und zweitens ein grammatikalisches Geschlecht haben? Für viele Leute besagen diese Titel doch nur: "War an der Uni" bzw. "War lange an der Uni".
Ich selber unterschlage meinen Titel aus Gründen der Bequemlichkeit meistens, auch wenn ich das Recht hätte, "M.A" an meinen Namen hinten anzuhängen. Ehrlich gesagt habe ich mir auch noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ich als Frau jetzt "Magister" oder "Magistra" bin. Ich bevorzuge sowieso die Formulierung: Ich habe einen Magistertitel.
Ich komme aus Österreich und ich habe selber einen Magistra-Titel. Ich kann dazu nur sagen, dass ich sehr hoffe, dass das mit dieser Titelbenennung endlich ein Ende nimmt. Ich gebe so oft es geht, meinen Titel gar nicht an, oft lässt es sich aber leider gar nicht vermeiden.
So zum Beispiel bei Ärzten. Auf meiner e-Card steht automatisch mein Titel drauf. Sehr häufig werde ich dann in Arztpraxen gar nicht mit meinem Nachnamen sondern nur mit Frau Magistra aufgerufen. Mich nervt das gewaltig. Für mich ist es so noch unpersönlicher. Ich hatte früher große Probleme in der Schule und war alles andere als eine gute Lernerin. Ich bin auf mein Studium wirklich stolz. Ich bin stolz, dass ich es mit viel Ehrgeiz geschafft habe. Trotzdem will ich nicht auf einen Titel reduziert werden.
Das ganze geht oft sogar noch weiter. So hatte ich zum Beispiel einmal vor einer größeren Untersuchung bei einem Arzt Angst. Das hat der Arzt dann eben auch bemerkt und dann nur gemeint, dass ich doch eine Frau Magistra bin und da ist es doch mehr oder weniger lächerlich, sich zu fürchten! Ja bitte, nur weil ich ein Studium abgeschlossen habe, soll ich nun komplett furchtlos und fehlerfrei durch die Gegend laufen. Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun.
Und die weibliche Variante finde ich ja noch heftiger. Auch beruflich nervt es mich, ständig dieses hochgestellte "a" oder eben auch das "in" nicht zu vergessen. Ich kann sehr gerne darauf verzichten. Ich fühle mich dadurch weder weniger als Frau noch sonst was.
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