Letzter Schultag vorm Abi - Erleichterung oder Angst?

Jedes Jahr auf meinem Gymnasium haben die 13.Klassen ihren letzten Schultag mit großem Tamm Tamm und den anderen Klassen gefeiert und immer wieder habe ich mich gefragt, was ich fühlen würde bzw. wie ich mich fühlen würde, wenn der Tag bei mir soweit ist.

An meinem letzten Schultag vorm Abi habe ich mich total erleichtert gefühlt und gleichzeitig hatte ich wahnsinnige Angst vor dem, was kommt. Wie die Prüfungen laufen und was nach dem Abi kommt. Wie habt ihr euch an eurem letzten Schultag vorm Abi gefühlt? Ward ihr erleichtert oder hattet ihr Angst vor dem Ungewissen, vor dem was kommt?

Bei mir war es eine Mischung aus Wehmut und Erleichterung. Angst hatte ich nicht, sondern freudige Erwartung, denn ich wusste ganz genau was ich will. Die letzten zwei Jahre der Oberstufe waren wirklich toll bei mir, wir haben uns fast alle gut verstanden und haben oft zusammen gefeiert. Andererseits war man erleichtert, weil die Schulzeit vorbei war und sich die Jahre letztendlich ausgezahlt haben.

Rückblickend gesehen und verglichen mit der Uni war die Schulzeit ein Zuckerschlecken. Mir war gar nicht bewusst, wie viel Freizeit man als Schüler eigentlich hat. Ich erinnere mich, wie wir alle über Hausaufgaben gemeckert haben und gehofft haben, dass alles schnell vorbei geht. Heute wünsche ich mich manchmal zurück.

Natürlich gab es bei mir auch einen letzten Tag vor dem Abitur, allerdings habe ich an diesem Tag keinen meiner Mitschüler wirklich gesehen, auch wenn es sich dabei zumindest offiziell um einen Schultag handelte. Wir hatten schon etwa zwei Wochen vor dem Abitur keine anwesenheitspflicht mehr und gingen nur noch zu den für uns relevanten Fächern, somit sah man sich untereinander kaum noch und veranstaltete am letzten Tag vor den Prüfungen auch keine Fete in der Schule oder dergleichen.

Vielleicht auch, weil ich den Tag komplett alleine und mit meinen Lernmaterialien verbracht habe, war ich vor dem Abitur einfach nur nervös und absolut nicht in freudiger Erwartung. Die Nervosität legte sich erst, als alle Prüfungen geschrieben waren und ich nur noch auf die Ergebnisse warten musste. Zur Verkündung unserer Ergebnisse traf ich dann übrigens auch meine Mitschüler wieder und wir veranstalteten einen Abiturscherz und eine schöne Grillfeier. Dabei habe ich mich nicht nur aufgrund meines guten Durchschnitts überglücklich und befreit gefühlt; es war einfach schön, einen Lebensabschnitt zu beenden und voller Zuversicht in ein neues Studium starten zu wollen.

Soweit ich mich noch erinnern kann, habe ich kurz vor dem Abitur vor allem Erleichterung gespürt. Der Endspurt im Unterricht war im Rückblick betrachtet schon reichlich chaotisch und stressig und es wurde von allen Seiten Druck gemacht. Solche Situationen machen mich nervös und unglücklich, ich brauche meine geregelten Abläufe. Deswegen war ich vor allem froh, dass sich dieser Zirkus allmählich dem Ende zugeneigt hat.

Als gute Schülerin mit akuten Strebertendenzen war ich vor den Prüfungen zwar nervös, aber dennoch zuversichtlich. Schließlich hatte ich mich gut vorbereitet mit dem Ergebnis, dass ich kurz vor den Abiturprüfungen wirklich das Gefühl hatte, bereit zu sein und das ganze Theater in der Schule endlich hinter mir zu lassen. Ich war seitdem nie mehr so zuversichtlich und voller Vorfreude auf die Zukunft.

Ich war damals erleichtert, dass ich es bis auf die Abiturprüfungen fast hinter mir habe. Gleichzeitig war ich neugierig und voller Vorfreude auf das, was noch auf mich zukommen würde. Das Studium stand ab Oktober bevor, ein neuer Lebensabschnitt an einem neuen Ort mit neuen Freunden, neuer Wohnung etc. Panik bekam ich einen Tag vor den Prüfungen, weil ich Angst hatte, den Anforderungen trotz der vielen Lernerei nicht gewachsen zu sein. Das war aber alles halb so wild und ich habe es überlebt.

Ich weiß noch genau, dass ich damals sehr gemischte Gefühle hatte. So habe ich mich einerseits natürlich sehr darüber gefreut, dass ich quasi fast mit der Schule fertig war und dass ich niemals mehr wieder normalen Unterricht haben würde. Das war ein sehr befreiendes Gefühl und ich habe mich auch recht erwachsen gefühlt. Dabei war es dann aber anderseits doch ein trauriges Gefühl, da ich genau wusste, dass ich niemals mehr so mit meiner Klasse gemeinsam im Unterricht sitzen würde. Mir wurde dann erst so richtig bewusst, dass es wirklich vorbei mit dem Unterricht war und das fand ich doch sehr traurig und auch schade. Irgendwie kam es für mich so plötzlich und erst da habe ich es so richtig realisiert.

Gefeiert hat bei uns niemand den letzten Schultag, da eben noch die Prüfungen anstanden. Da hatte niemand davor Lust, noch zu feiern und stattdessen wollten alle so schnell wie möglich nach Hause kommen, um weiter lernen zu können. Von daher haben sich unsere Wege gleich nach dem Unterricht wieder getrennt, da jeder nach Hause gegangen ist und deshalb gab es da auch nie einen gemeinsamen Abschluss.

Bei mir war es auch so, dass ich dann so schnell wie möglich nach Hause kommen wollte, um weiter lernen zu können. Immerhin hatte ich auch gar keine Lust darauf, an dem Tag irgendetwas zu unternehmen, wenn ich genau wusste, dass die Prüfungen anstanden. Das war mir zu dem Zeitpunkt einfach wichtiger und von daher gab es auch nichts, worüber ich mich hätte freuen können. Immerhin wusste ich ja ganz genau, dass mir das Schlimmste noch bevorstand.