Was aus "Grün-Radikalen" werden kann

vom 26.09.2013, 14:23 Uhr

Jetzt ist letztlich auch ein Joseph "Joschka" Fischer im Olymp der Nach-Politik-Karriere angekommen. Nach seinem Rückzug aus der Politik war der ehemals radikal-grüne schon als Lobbyist für Konzerne wie BMW (für die Autobranche um gegen strengere (Umwelt-)Richtlinien zu kämpfen, die den dt. Autobauern zugesetzt hätten) oder auch RWE (die konventionelle Stromerzeugung und auch für die Atomenergie) unterwegs und hat sich für deren Interessen eingesetzt.

Jetzt kommt nun die Krönung im Sinne der Neuausrichtung bei Siemens. Denn der neue Siemens Chef Joe Kaeser beruft ausgerechnet Fischer als Berater zum Thema "Iran". Hier war Fischer als Außenminister schon unterwegs und hat mit Rohani über Kompromisse im "Atomstreit" verhandelt. Eben dieser Rohani ist jetzt im Iran zum Präsidenten gewählt worden und der genießt im Westen der Ruf als gemäßigter Führer und Reformer. Und dieser Reformer hat sich zum Ziel gesetzt, im Iran am Atomprogramm - natürlich nur für die zivile Nutzung - festzuhalten. Mit Siemens als Partner. Und jemand wie Fischer soll jetzt den Weg bereiten, hier auf politischer den Weg frei zu machen um die Sanktionen gegen den Iran zu lockern oder in dem Fall zu umgehen.

Ist Fischer nicht das beste Beispiel dafür, dass der sog. Weg durch die Institutionen nicht zum Ziel führt, die Gesellschaft zu ändern. Vielmehr ändert dieser Weg denjenigen, der den Weg geht. Jedenfalls ist vom radikalen grünen Idealisten im Bezug auf den Millionär Fischer nicht wirklich viel übrig geblieben. Was nicht mal heißen muss, dass das während seiner Regierungsbeteiligung der Fall gewesen ist! Wenn jetzt auch ein Trittin abtritt (der zur "Linken" gehört haben soll) - sind die Grünen dann nicht die neue FDP?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da waren allerdings noch ganz andere Leute politisch tätig, obwohl sie Dreck am Stecken hatten. Die haben während der Nazizeit oder in der DDR noch ganz andere Dinge angestellt. Und von anderen Ländern will ich erst gar nicht reden. Wer wie Pol Pot gar ein Viertel seines Volkers abschlachten lässt, wäre das absolute Extrem. Da Grüne auch Auto fahren und sich inzwischen auch die USA mit dem Iran unterhalten und es überhaupt nichts Illegales ist, sehe ich darin nichts Verwerfliches. Was mich mehr ärgert, waren die Steuersenkungen und die Hartz-Gesetze unter grüner Regierungsbeteiligung, die eine soziale Schieflage in Deutschland verursacht haben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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