Welche Spukorte gibt es angeblich bei Euch?

vom 08.04.2014, 01:10 Uhr

Als Kind habe ich gerne Spukgeschichten oder Gruselgeschichten gehört oder gelesen. Besonders schön war es natürlich, wenn man sich auf Klassenfahrt oder bei anderen Übernachtungen Geschichten erzählte, die angeblich direkt vor Ort oder gleich nebenan gespielt haben sollen. Geglaubt habe ich das als Kind zwar auch nicht unbedingt alles, aber an sich war es schon schön, sich über schauderhafte Geschichten zu gruseln.

Als erwachsener Mensch heute empfinde ich Spukgeschichten teilweise immernoch als amüsant. Bemerkenswert finde ich, dass es an so gut wie jedem Ort traditionelle Spukgeschichten gibt, die schon seit vielen Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten überliefert worden sind. Früher haben die Menschen an diese Geschichten teilweise wirklich geglaubt. Es waren nicht nur Erzählungen, die Kinder sich einander spaßeshalber berichteten.

In Berlin zum Beispiel erzählt man sich, dass im Schloss Britz eine weiße Frau spuken würde. Und vom Teufelssee in Köpenick heißt es, dass dort mal am Ufer ein Schloss gestanden habe, das im Moor versunken sei. Eine Prinzessin, die dabei ihr Leben verloren habe, würde heute noch jedes Jahr in der Nacht zum 24. Juni als Geist aus dem Moor auftauchen und dann am Ufer sitzen und heftig schluchzen und weinen. Ebenfalls in Köpenick, so erzählt man sich, sei früher nachts ein kopfloser Reiter gefolgt von einer Jagdmeute kopfloser Hunde durch die Altstadt geritten. Ebenso soll auf der Schlossbrücke manchmal nachts der Geist einer Selbstmörderin zu sehen sein. Und das sind nur einige wenige Gruselgeschichten aus der Gegend. Da gibt es noch viele mehr, erst recht, wenn man sich mal im kompletten Berlin umschaut.

Welche Spukgeschichten gibt es über Orte in Eurer Region? Gibt es dort bestimmte Gebäude, die als Spukorte gelten? Was soll dort angeblich passiert sein? Und gibt es bei Euch Leute, die die Geschichten wirklich ernst nehmen und daher diese Orte meiden?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hier in Edinburgh gibt es unzählige historische Orte und somit auch Geistergeschichten.

Da wäre zum Beispiel die Geschichte eines Dudelsackspielers. Einer Legende zufolge, haben vor vielen Jahren Arbeiter, bei Arbeiten am Schloss, einen Tunnel entdeckt. Ein Dudelsackspieler bot an diesen zu untersuchen und marschierten durch den Tunnel, während neugierige Einheimischen den Geräuschen seines Dudelsackes auf der Royal Mile folgten. Als sie den Burgplatz erreichten verstummte die Melodie plötzlich und der Dudelsackspieler wurde nie wieder gesehen. Der Tunnel wurde verschlossen und man sagt sich, dass wenn immer es ruhig ist man die Geräusche des Dudelsackspielers hören kann.

In der St Mary's Street wurde Anfang des 19. Jahrhunderts eine Frau bei einem brutalen Angriff getötet. Heute soll man ihren Geist, mit blutbespritzter Kleidung, in jener Straße noch immer sehen können.

In der High Street wurde im 18. Jahrhundert eine Frau von ihrem Mann getötet, als dieser von ihrer Affäre erfuhr. Es wird gesagt, dass er ihren Körper nach dem Mord in einen Raum eingeschlossen habe. Noch heute soll ihr Geist, im Nachthemd, sein Unwesen treiben. Ich könnte noch viel mehr Geschichten erzählen, weil mich dieses Thema wirklich interessiert, werde aber mit meiner Lieblingsgeschichte schließen.

Unter der South Bridge gibt es unwahrscheinlich viele Gewölbe und Gänge. Diese wurde über Niddry Wynd gebaut, deren gepflasterte Straßen noch immer unter der Brücke liegen. In der Vergangenheit lebten Menschen in diesen Gewölben und sogar Geschäfte existierten. Man kann diese Gewölbe auf Touren besichtigen (sehr empfehlenswert) und über die Jahre sind viele Geistergeschichten entstanden. Es wurden Forschungen über das Leben nach den Tod in diesen Gewölben angestellt, welche jedoch zu keinem eindeutigen Ergebnis kamen. Eine der interessantesten Geschichten passierte Anfang des 20. Jahrhunderts, als ein Radiomoderator den Rugby Star Norrie Rowan interviewte. Dieser besitzt Teile der Gewölbe. Wenn man sich die Tonaufnahme anhört, kann man "Geh weg" auf Gälisch hören. Zu dieser Zeit befanden sich nur der Radiomoderater und Norrie Rowan in den Gewölben.

Diese Gewölbe sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich war bisher nur einmal auf einer Tour. Unser Tourführer erzählte uns damals, dass wenn man ein beklemmendes Gefühl im Hals bekommt die Geister der Einwohner der Stadt neben einen stehen. Und obwohl wir in einer Gruppe waren, wurde mir damals sehr unheimlich zumute. Ich werde auf jeden Fall noch einmal an einer Tour teilnehmen.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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