Banken - Filialen verschwinden
Das mit der Finanzkrise scheint die Banken ganz schön hart zu treffen. Ich fürchte dass die Banken wohl über kurz oder lang sogar Filialen schließen müssen.
Was wird dann aus der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung? Wenn ich mir vorstelle dass meine Oma dann in die nächste Stadt fahren müsste um ihr Geld von ihrem Konto zu holen dann ist das schon hart. Denn nicht jeder ist so mobil oder will an einen anonymen Automaten gehen. Meine Oma legt sehr viel Wert darauf dass sie die Leute am Schalter persönlich kennt.
Ich befürchte auch, dass es vereinzelte Schließungen geben wird. Ich wohne in einem kleinen Dorf, die nächste Sparkasse ist etwa 5 Kilometer entfernt, die ist aber, wenn man kein Auto hat, auch schlecht zu erreichen, da kein Bus direkt dahin fährt, also muss man in die etwa 15 Kilometer entfernte Stadt, wo es dann alles gibt was man braucht.
Allerdings ist 2 mal wöchentlich ein Sparkassenmobil im Ort, in dem man auch die meisten Dinge machen kann, die man in einer Bank machen kann. Wenn nun durch Sparmaßnahmen diese Möglichkeit auch noch weg fallen sollte haben vor allem ältere Leute kaum noch eine Möglichkeit in eine Bank zu kommen.
Hier im Nachbarort wurde vorigen Monat schon die erste Sparkassenfiliale geschlossen. Sie war in einem Wohngebiet und die Leute dort müssen nun mindestens 5 km zur nächsten Sparkassenfiliale fahren.
Ob sie wegen der Finanzkrise geschlossen wurde oder weil sie sowieso auf Abschuss stand weiß ich nicht. Aber ich denke, dass die Sparkassen und Banken es schon merken werden und auch handeln werden.
Mich selbst stört es nicht, wenn Bankfillialen schließen. Mein Girokonto und auch mein Depot habe ich schon lange bei einer Direktbank. Und bisher habe ich es noch nicht einmal vermisst, nichts am Ort zu haben.
Bei der örtlichen Sparkasse habe ich nur noch ein Sparbuch, da ist aber kaum etwas drauf, das bräuchte ich auch nicht zwingend. Ausserdem hat man mir letztens erklärt, dass man das Sparbuch auch so schalten kann, dass man am Automaten darüber verfügen kann.
Mir ist es auch egal ob ich nun im Ort oder irgendwo zentral anrufe. Hauptsache es ist jemand kompetentes am anderen Ende. Bei Fillialen hat man da manchmal das Problem, dass man einen ganz bestimmten Mitarbeiter als Ansprechpartner hat und wenn der nicht da ist, dann wird es schon schwierig.
Als ich noch bei der Sparkasse war, habe ich auch schon alles telefonisch bzw. online gemacht. Einfach, weil beleghafte Buchungen unverschämt hohe Gebühren kosteten und ich gar keine Zeit habe, da dauernd hinzugehen.
Geld abheben tue ich selten, da ich meistens mit Karte bezahle. Aber wenn ich Bargeld brauche, habe ich auch noch immer einen Geldautomaten gefunden. Da mich das Abheben an fremden Automaten nichts kostet, hab ich da auch überhaupt keine Probleme.
Bei älteren Leuten sehe ich aber auch ein Problem. Meiner Oma geht es ähnlich, sie braucht "ihren Schalter" zum Geld abheben. Mit Automaten kommt sie da nicht klar. Überweisungen machen wir aber inzwischen online für sie, vorwiegend deswegen, weil die Gebühren sonst so hoch sind. Aber nur mit "alten Leuten" kann sich eine Bankfilliale auf Dauer auch nicht halten. Ich denke, dass ist eine ganz normale Entwicklung, auch unabhängig von der Finanzkrise. Schließlich machen immer mehr Leute ihre Bankgeschäfte online bzw. nutzen Geldautomaten und SB-Terminals.
Das Filialsterben ist ja leider kein neuer Trend. Schon im Jahr 2000 hat die damalige Deutsche Bank 24 begonnen immer mehr Filialen zu schließen und mehr Kunden per Internet bzw. telefonisch zu betreuen. Die Kunden wurden regelrecht gedrängt ihre Bankgeschäfte online zu erledigen.
Im Jahr 2002 war dann immer mehr vom Zwang zur Konsolidierung in der gesamten deutschen Kreditwirtschaft die Rede. Seit diesem Zeitpunkt kann man immer häufiger beobachten, dass Filialen geschlossen werden bzw. dass Mitarbeiter häufig an mehreren Filialen eingesetzt werden und einzelne Filialen ihre Öffnungszeiten stark einschränken.
In den ländlichen Gegenden (da wohne auch ich) gibt es mittlerweile nicht nur rollende Discounter sondern auch rollende Sparkassen. Für ältere Menschen also kein Problem auch hier ihre Bankgeschäfte zu erledigen.
Das ist schon seit einigen Jahren der Fall. Wir hatten auch bis vor zehn Jahren noch eine eigene Raiffeisenbank im Dorf. Die Bank hatte dann eben nur ein paar Kunden aus dem Ort, aber man konnte immer mal eben hinlaufen oder das Fahrrad benutzen und brauchte nicht unbedingt das Auto aus der Garage zu fahren. Auch für ältere Leute oder Leute ohne Führerschein war es angenehmer, wenn die Bank vor Ort war.
Dann wurde unsere Bank auch mit der Filiale im Nachbarort, der einige Einwohner mehr hat, zusammengelegt. Nun müssen wir halt immer das Auto benutzen bzw. an warmen Tagen kann man dann auch einmal die Strecke mit dem Fahrrad fahren. Meine Oma muss allerdings immer dorthin gefahren werden, da sie schlecht zu Fuß ist, deswegen auch nicht Fahrrad fahren kann und keinen Führerschein besitzt.
Es ist nicht viel anders als mit den Supermärkten. Früher hatte auch jedes kleine Örtchen einen Tante-Emma-Laden. Es lohnt sich einfach nicht mehr, man möchte viel Umsatz machen und nicht nur die paar Kunden aus dem Ort bei sich haben. Das liegt nicht allein an der von dir angesprochenen Finanzkrise.
Also bevor ich mein Studium begonnen habe, habe ich bei einer Sparkasse gearbeitet. Wir haben schon gemerkt, dass viele junge Menschen zu günstigeren Direktbanken wechselten. Ich denke, dass es auch vollkommen legitim ist, sich eine Bank zu suchen, bei der man Geld sparen kann. Dann kann man jedoch nicht erwarten, bei der Sparkasse kostenlos Kleingeld wechseln und Sorten kaufen zu können. Dies sind nämlich Leistungen, die Direktbanken meistens nicht anbieten.
Um als Bank besonders günstige Konditionen anbieten zu können, wird allerdings in vielen Bereichen der Service gekürzt. Wer auf persönliche Beratung und eine FIliale vor Ort verzichten kann, für den sind diese Banken genau richtig.
Natürlich ist es dann so, dass auch Filialen von Sparkassen und Volksbanken schließen müssen, wenn diese nicht mehr rentabel sind. Oftmals bleiben solch unrentable Stellen aber auch erhalten, nur um Präsenz zu zeigen. Sollte der Trend jedoch weiter zum Electronic Banking gehen, dann wird ein Filialabbau gerade in ländlichen Gegenden wohl unvermeidbar sein.
In meinem Nachbarort ist bereits eine Bankfiliale weggefallen. Ich denke auch, dass wohl weiter voran schreiten wird.
Aber ich finde es nicht gut. Eigentlich sollte eine gute Beratung in Sachen Geldanlagen und sonstiges doch statt finden. Meiner Meinung nach ist es nicht vorteilhaft, alles nur noch elektronisch und über das Internet zu erledigen. Dies führt dann ja auch zu Entlassungen von Fachkräften. Daraus folgt eine noch höhere Arbeitslosenquote.
Wo soll das denn noch hinführen. Wenn das so weiter geht, wird bald alles von der Technik durchgeführt.
Das Problem sind nicht nur die Banken. Ich wohne nahe einem Dorf mit 1.500 Einwohner. Dort gibt es inzwischen kein Geschäft, keine Grundschule und nur noch ein Sparkasse wieder. Und diese schließt nächstes Jahr, da der Vermieter gekündigt hat. Die Volksbank hat ihre Filiale und ihren Geldautomat schon abgezogen. Dann muss man 5 Kilometer alleine zum nächsten Automaten fahren. Dies wird gerade für ältere Leute ein Problem und in anderen Gegenden sieht es noch viel schlimmer aus. Hier bekommt man richtig mit, wie die Dörfer veröden. Und das Bankensterben ist nur ein Symptom davon.
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