Beispiel für Egoismus und Furcht vor Reaktion Anderer

vom 05.04.2014, 23:45 Uhr

Gestern Abend sah ich im Fernsehen einen Film, wo es sich um ein junges Mädchen von nur 14 Jahren handelte, ihre Familie und die Schule. Das Mädchen hieß Mona und war schwanger. Der Vater, ein Arzt, untersuchte seine Tochter per Ultraschall und bestätigte die Schwangerschaft. Die ganze Familie war aufgebracht und jeder sah nur für sich Nachteile durch diese Nachricht. Der reinste Egoismus.

Die Schwester wollte ausziehen, weil sie Angst hatte, von Freundinnen angesprochen zu werden. Der Vater wütete über den Kindsvater und vom Bruder kamen auch nur dumme Sprüche. Keiner half Mona in ihrer Not. Doch Mona bekam Halt von ihren beiden Freundinnen in der Schule.

Die Rektorin wollte Mona von der Schule entfernen, was die Eltern ablehnten. Auch sie dachte nur daran, was andere Eltern denken könnten. Dann später, als Monas Bauch schon ziemlich dick geworden war, sprach sie Mona selbst an. Als die Eltern das erfuhren drohten sie der Rektorin mit einer Anzeige. So ging Mona nun selbstbewusst wieder zur Schule bis das Baby kam.

Das Verhalten der Personen in Monas Umfeld war sehr enttäuschend. In der Familie dachte jeder erst nur an sich und fürchtete die Reaktion der Anderen auf diese Nachricht. Einzig die beiden Freundinnen waren für die Schwangere da. Wie beurteilt ihr die Rektorin, die sie unbedingt von der Schule entfernen wollte? Es war zwar nur ein Film und ich hoffe nicht, dass es in der Wirklichkeit auch so zugeht. Aber ich glaube doch, dass die 14-Jährige das Recht hatte, weiterhin diese Schule besuchen zu können, oder?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es gehört ja in der heutigen Zeit leider schon beinahe zur Tagesordnung, dass junge Mädchen ungewollt oder teilweise sogar gewollt schwanger werden. Mal ganz davon abgesehen, dass dies weder für die überaus junge Mutter, noch das Baby besonders gut ist, finde ich das diese jungen Mädchen besonders viel Unterstützung und nicht etwa Hass oder Ablehnung benötigen.

Diese Mädchen verschenken das wunderschöne Gefühl, ein kleines Wesen großzuziehen und zu versorgen. Denn seien wir mal realistisch, die Erziehung wird bei den Großeltern des Babys liegen. Das eigene Kind verwandelt sich plötzlich zum Geschwisterchen und wird die eigene Mutter wahrscheinlich niemals, als eben jene akzeptieren und respektieren. Meiner Ansicht nach ist dies ein unwahrscheinlich großes Problem der jungen Generation und es sollte viel mehr aufgeklärt werden.

Nichtsdestoweniger verdienen diese jungen Mädchen es nicht, abgelehnt oder gar von der Schule geworfen zu werden. Gerade mit einem Baby in solch jungen Alter, ist eine vernünftige Schulbildung und Ausbildung besonders wichtig. Irgendwann, soll sie ja auf eigenen Beinen stehen und ihre Familie ernähren können. Egoismus und Hass ist hier völlig fehl am Platz. Selbst Vorwürfe würde ich für unangebracht halten. Das Geschehene ist dadurch schließlich auch nicht rückgängig zu machen und man muss halt versuchen das beste daraus zu machen.

Zu guter Letzt würde mich allerdings noch interessieren wie der Film, welchen du beschrieben hast, hieß. Als bekennender Filmliebhaber halte ich immerzu Ausschau nach anspruchsvollen Filmen.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In erster Linie finde ich es schon etwas traurig, dass man dem vierzehn Jahre alten Mädchen nicht wirklich helfen möchte und, dass eigentlich keine Person hinter ihr steht und sie eigentlich nur ihre Freundinnen in der Schule hat. Natürlich ist es nicht normal, dass ein vierzehn Jahre altes Mädchen schwanger wird und, dass das erst einmal ein Schock ist für die Familie, kann ich auch verstehen. Diese Nachricht muss sicherlich erst einmal verdaut werden. Dass man das Mädchen, dann aber auch noch von der Schule entfernen wollte, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Natürlich hat die vierzehn Jahre alte Schülerin weiterhin das Recht die Schule zu besuchen, auch, wenn sie schwanger ist.

Sicherlich wird es so gewesen sein, dass das Mädchen auch schockiert war, dass sie nun mit vierzehn Jahren Mutter wird, und musste auch erst einmal lernen, mit der Situation umzugehen. Dass dann aber noch der Vater, die Mutter und die Schwester und der Bruder sich nicht für die vierzehn Jahre alte Schwester einsetzen und hinter ihr stehen, kann ich gar nicht verstehen. Ich finde die Reaktion ziemlich übertrieben. Dass für die Familie es so wichtig ist, was die anderen Leute darüber sagen oder denken mögen, finde ich auch ziemlich egoistisch. Auch das Verhalten der Direktoren, das Mädchen von der Schule zu entfernen, aufgrund dessen, dass sie schwanger ist, kann ich auch nicht ganz verstehen. Immer hin ist eine Schwangerschaft nicht ansteckend und, was die anderen Eltern dazu sagen würden, müsste einem doch ziemlich egal sein. Ich hoffe natürlich, dass es so eine Situation nicht in der Realität gibt, aber sicherlich wird es so etwas geben oder schon gegeben haben.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich hat man auch als schwangere Minderjährige das Recht die Schule zu besuchen, allerdings frage ich mich manchmal wirklich, wie man in einer solchen Situation denken soll. Meine ersten Gedanken bei einer minderjährigen Schwangeren sind in der Regel eher solche wie, dummes Kind, naiv und dämlich. Das ist nun mal die Jugend von heute, ein reines Klischee. Ich kann und will das nicht nachvollziehen und es ist mir nicht begreifbar, wieso man in diesem Alter schon Sex haben muss und wenn doch, warum man dann nicht verhütet, wie jeder andere normale Mensch auch. Wenn man das verhütet und wenn man dann noch zum Arzt geht, sollte etwas schief gegangen sein und sich die Pille danach holt, dann kann eigentlich rein gar nichts passieren. Aber es passiert eben bei vielen Teenagern dennoch und das ist einfach nur Dummheit.

Ich denke, dass ich als Mutter einer solchen Tochter wirklich sehr beschämt wäre. Es würde meiner Ansicht nach etwas über die Intelligenz des Mädchens aussagen, man hält solche Teenies eben nicht für die schlausten. Und daneben hat sich das Kind letztendlich die Jugend und womöglich auch noch den kompletten Werdegang und die Karriere zerstört, anders kann man das nicht bezeichnen. Deswegen wäre ich wahrscheinlich eine der Mütter, die ihre Tochter darauf ansprechen würden, ob sie abtreiben möchte. Letztendlich muss das Kind das selbst entscheiden, aber für mich wäre es das Beste, was man in diesem Alter machen kann.

Deswegen verstehe ich es letztendlich auch, wenn Eltern so reagieren, wie du beschrieben hast. So eine Situation ist für Eltern und Angehörige eben peinlich, keiner will eine minderjährige Schwangere in seiner Familie haben! Und es ist klar, dass einige dann versuchen das Kind zu verstecken, damit nicht über das Kind getratscht wird. Als ich auf dem Gymnasium war, hatten wir ein Mädchen welches mit 18 schwanger geworden ist, aber weil bei uns alle studieren wollten und so weiter, fanden das alle viel zu früh und haben sogar in dem Alter darüber getuschelt. Wie soll das denn dann bei einer 14-Jährigen sein? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass da Mobbing und so weiter auf sie warten könnten.

Wenn sich das Mädchen dazu entscheidet das Baby zu behalten, werden es aber früher oder später ohnehin alle erfahren, es sei denn natürlich, die Mutter des Mädchens gibt vor, es wäre ihr Kind, so was gab es ja auch schon das eine oder andere Mal. Egal wie man die Situation dreht und wendet, ich möchte als Mutter keine solche Tochter haben und es wäre mir super unangenehm. Ich denke es ist nur natürlich, dass man versucht die Sache zu verbergen und ich weiß nicht, was genau du dir von den Eltern erwartet hättest. Warum ist es Egoismus, man versucht das Kind vor dieser Schande zu bewahren. Was würdest du denn erwarten, dass die Eltern hinter dem Kind stehen, ihm Kurse für Schwangerschaftsgymnastik empfehlen?

Mitleid hätte ich in einer solchen Situation nicht, dass Kind weiß in dem Alter, was Sache ist. Und als Eltern hat man durchaus das Recht, in einer solchen Situation erstmal sauer und entsetzt zu sein. Klar hat das für das Kind Nachteile, es wird vielleicht keine Ausbildung machen oder nur eine schlechte und studieren schon gar nicht. Für die Eltern ist das aber auch alles andere als schön, sie müssen noch ein Balg durchfüttern und sie müssen vielleicht sogar Babysitter spielen. Was soll man denn machen, wenn beide Elternteile arbeiten gehen und das Kind zur Schule geht? Also ehrlich gesagt kann ich schon nachvollziehen, dass man hinter so einem Teenager nicht steht, sondern sauer und enttäuscht ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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