Bundestagswahl: Stimmt ihr per Brief oder im Wahllokal ab?

Ganz klipp und klar habe ich mich wie immer für die Briefwahl entschieden. Ich war bisher nur 2002 zur Bundestagswahl einmal in einem Wahllokal. Das habe ich damals gemacht, weil es für mich die erste Wahl war. Da fand ich das spannend. Letztendlich stand ich dann vor dem Zettel und wusste nicht wen ich wählen sollte. Ich fand mich damals absolut nicht ausreichend auf die Wahl vorbereitet. Ich weiß nicht, ob es mittlerweile zur Schulbildung gehört oder zu den Lehrplänen, aber ich wusste bis zu dem Moment wo ich den Zettel in der Hand hielt nicht, dass ich zwei Stimmen habe.

Ich war erstaunt und überrascht, dass ich mit meiner Erststimme einen Abgeordneten aus meinem Wahlkreis wählen sollte. Toll, keiner der Namen hat mir etwas gesagt. Weiterhin hatte ich mir im Vorfeld in den Kopf gesetzt eine kleinere Partei zu wählen, die damals irgendwie für Furore in Deutschland gesorgt hat. Pech nur, dass diese in meinem Bundesland keine Landesverband hatte und somit auch nicht auf dem Zettel stand. Kurz gesagt, die erste Wahl hat mich sehr frustriert.

Seitdem wähle ich generell nur noch per Briefwahl. Sofort nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung, beantrage ich dann die Briefwahlunterlagen. Meist kommen die Zettel dann auch ein bis zwei Tage später an. Jetzt habe ich genug Zeit, mich darüber zu informieren, wer die Menschen sind, die meine Erststimme haben wollen. Google, Facebook, Google+, Twitter und andere Netzwerke bieten ja genug Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung. Genauso interessieren mich aber auch die Menschen, die auf der Landesliste stehen. Wer sind sie, was machen sie, was wollen sie und wie wollen sie das erreichen? Ich nehme mir dann für meine Recherchen auch zwei bis drei Wochen Zeit und fälle dann erst meine Entscheidung.

Ich weiß nicht, vielleicht sollte man den Bundesbürgern direkt mit der Wahlbenachrichtigung auch den amtlichen Stimmzettel oder zumindest eine Kopie davon zusenden, damit die Bürger sich damit auseinandersetzen können, wen sie wählen können. Eventuell findet der ein oder andere Nichtwähler auch dann plötzlich einen Namen auf der Liste, von einer Person, die er kennt. Vielleicht wird dann dadurch doch das Interesse an der Wahl geweckt.

Dieses Mal werde ich wieder im Wahllokal wählen gehen. Ich habe bisher nur so gewählt, obwohl es sicherlich mit einer Briefwahl für mich günstiger wäre, da ich immer wieder unterwegs bin und dann immer extra nach Hause fahre, wobei es dieses Mal nicht so ist, dass ich unterwegs bin. Ich weiß ja dann auch schon, wen ich wählen will und dann passt das.

Wie immer per Brief. Kann meist nicht sagen, was das Wochenende anliegt, in diesem Jahr ist es eine Hochzeit außer Orts. Daher mache ich seit Jahren Briefwahl und habe dann, gelinde gesagt, Ruhe. Finde ich viel bequemer, als sich da in ein Wahllokal zu bewegen, meist noch ein Stück weit weg und sich den "analytischen" Blicken der anderen auszusetzen. Nicht falsch verstehen, finde das ganz interessant aber da ist die Briefwahl effektiver, ganz einfach!

Ich habe irgendwann mal aus Protest angefangen die Briefwahlunterlagen anzufordern, weil das Wahllokal eigentlich 100 Meter entfernt vorhanden war, aber irgendetwas umgepottet wurde und ich auf einmal ein paar Kilometer entfernt erscheinen sollte. Das hat mich genervt. Die Briefwahl fand ich dann auch viel angenehmer. Zuhause kann ich mich mit dem Wahlzettel auch länger beschäftigen. Mittlerweile muss ich für meinen Vater eh die Unterlagen anfordern, weil er nicht gut zu Fuß ist, da ist es einfach ein Aufwasch gleichzeitig die Unterlagen für meine Mutter und mich einzutippen.

Ich werde auch in diesem Jahr ganz normal ins Wahllokal gehen und nicht per Briefwahl abstimmen. Das habe ich noch nie gemacht und ich sehe gewöhnlich auch keinen Grund dazu. Das Wahllokal ist von mir in kurzer Zeit zu Fuß zu erreichen und eigentlich fast näher als der nächste Briefkasten. Ausschlafen kann ich auch gut, wenn ich zur Wahl gehe, das würde ich als Ausrede für mich auch nicht gelten lassen. Die Briefwahl würde ich nur beantragen, wenn ich im Urlaub wäre oder auch dann, wenn ich krankheits- oder verletzungsbedingt nicht zum Wahllokal kommen würde.

Ich sehe für mich eigentlich keinen Sinn darin, per Briefwahl abzustimmen, wenn ich nicht gerade Ortsabwesend sein sollte, was ich am Wahltag aber noch nie war. Das Wahllokal ist keine 5 Minuten Fußmarsch entfernt, da ist der Weg zum nächsten Briefkasten fast genauso weit. Lange warten mussten ich dort auch noch nie, da sich das Erscheinen der Teilnehmer wohl recht gut über den Tag verteilt.

Ich bin für die Briefwahl, zumal man dies inzwischen in Deutschland auch nicht mehr begründen muss. Ich habe meine Parteien, die ich wähle und muss mich so in meinem zweifelhaften Gesundheitszustand den Stress erspare, zumal ich nicht gerade mitten in der Stadt wohne und auch zusehen muss, wie ich dorthin komme.