Auszubildende nicht mehr motiviert

vom 21.10.2008, 23:21 Uhr

Vielleicht kennen einige von euch das Problem. Ihr arbeitet in einem Betrieb, seid vielleicht selber noch Auszubildende(r) (wie ich z.B.) und zum neuen Schuljahr kommt ein neuer Lehrling in euren Betrieb.

Bereits nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass diese(r) nicht wirklich motiviert an die Arbeit geht, alle halbe Stunde eine Pause zum rauchen einlegt, Arbeitsaufträge nicht so erledigt wie es aufgetragen wurde etc.

Ich eröffne das Thema aus dem Grund, weil wir dieses Jahr auch eine neue Auszubildende bekommen und mir diese aus oben erwähnten Gründen ziemlich gegen den Strich geht. :twisted: Man hat bei ihr einfach nie auch nur ansatzweise das Gefühl, dass ihr etwas an der Ausbildung liegen würde, wenn man sie auf Fehler anspricht kommt nie mehr als ein "Hmm" zurück.

Es ist nicht so, dass es nur "meine" Filiale betreffen würde, hab das auch schon aus anderen Filialen gehört. Ich verstehe einfach nicht, warum sich junge Menschen heutzutage oft kaum noch Mühe geben ihre Arbeit gut zu machen und damit auch ihre(n) Job/Ausbildungsplatz zu behalten.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass die Auszubildende sich was anderes vorgestellt hat und auch nicht grade motiviert war, ihre Schulausbildung gut abzuschließen. Manche Auszubildende bewerben sich für eine Ausbildung, nur um von der Straße wegzusein und denken nicht groß drüber nach, welche Arbeit auf sie zu kommt. Verallgemeinern kann man das ganze aber nicht. Denn es gibt genug Auszubildende, die auch motiviert an die Sache gehen.

Ich würde mal mit der Auszubildenden sprechen und sie fragen, ob es überhaupt der richtige Beruf ist, den sie sich da ausgesucht hat. Vielleicht kann man sie ja motivieren, indem man ihr auch sagt, dass Lehrjahre nicht unbedingt die besten Jahre in einer Berufswahl sind und wenn sie es gut durchzieht, sie auch andere Möglichkeiten hat.

Wenn ich sehe, dass zwar noch viele Ausbildungsplätze frei sind, aber kein Jugendlicher diese Ausbildung machen will, dann kommt man ja auch auf den Gedanken, dass manche Jugendlichen sich einfach bewerben, weil grade in dem Betrieb eine Stelle frei ist. aber die Vorstellung eigentlich ganz andere waren, als sie die Schule fertig gemacht haben und dass eigentlich dieser Beruf ihnen gar nicht liegt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Als ich mit meiner Ausbildung begonnen hatte war ich hoch motiviert, um zu zeigen was ich drauf habe. Nach der zeit sinkt die Motivation und Leistungsbereitschaft natürlich, aber man sollte schon immer bedenken das man in der Ausbildung ist und die Probezeit noch nicht vorbei ist. Der Azubi den du beschreibst hat wohl vergessen das es so was wie eine Probezeit gibt. Außerdem hat er ja denke ich mal vor 2-3 Monaten angefangen, und in dieser Zeit hat er wohl gelernt wann er wie auftreten muss.

Also wenn der Chef da ist arbeitet er wohl fleißig, ansonsten versucht er wohl seinen Arbeitstag zu schaffen. Ich persönlich bin schon im 2. Lehrjahr und immer noch hoch motiviert zu arbeiten denn immerhin geht es um meine Zukunft. Natürlich könnte es auch sein das dieser Azubi einfach keinen Spaß an seinem Job hat.

» sl_fan » Beiträge: 141 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So eine Auszubildende hatten wir in unserer Filliale auch gerade. Sie hat vorher ein Praktikum bei uns gemacht und auch während der Probezeit war sie sehr motiviert und hat sich angestrengt.

Aber nach einem Jahr war davon nichts mehr übrig. Sie war langsam, nein nicht nur langsam, sondern so langsam, dass während ihrer Zeit in der Backstation morgens um neun die Schnittbrötchen noch nicht fertig waren, und wir machen um sieben auf. Spätestens um halb acht haben die Brötchen fertig zu sein. Dass war nicht nur einmal so, sondern zog sich über Wochen.

Wenn man ihr einen Arbeitsauftrag gab, konnte man sich fast schon sicher sein, dass er nicht korrekt erledigt wird. Sie sollte eine Liste anfertigen mit Sachen die bald das MHD erreicht haben und ausserdem die EAN dieser Artikel.Die EAN fehlte natürlich.

Irgendwann war sie ständig krank, zwei Tage da, eine Woche krankgeschrieben, einen Tag da, drei Tage krank. Dann hat sie die Berufsschule geschwänzt

Natürlich flog dass alles nach und nach auf, und sie wurde wegen ihrer seltsamen Krankheit zum Betriebsarzt geschickt. Natürlich hatte sie gar nichts. Vor ein paar Wochen bekam sie dann die Kündigung.

Ich kann auch nicht verstehen, wie sich manche Auszubildende benehmen, gerade in der heutigen Zeit. Ich habe meine Ausbildung mit Kind konsequent durchgezogen, klar habe ich auch Fehler gemacht, dass ist normal, aber ich habe mich nie absichtlich dumm gestellt. Natürlich war ich auch mal krank, aber auch dass ist normal..

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe sie mittlerweile übrigens mal darauf angesprochen, ob ihr der Job überhaupt gefällt und was sie denn eigentlich werden wollte. Ihre Antwort war, dass sie schon immer Einzelhandelskauffrau werden wollte, aber eben nicht im Lebensmittelbereich.

Ich kann schon verstehen, dass sie lieber eine Ausbildung in dem Bereich gemacht hätte, der ihr am meisten zusagt, dennoch bin ich der Meinung, dass sie das Beste daraus machen und sich mehr anstrengen sollte. Immerhin ist für sie ja auch noch alles offen, sie muss nicht für immer im Lebensmittelbereich bleiben und je besser ihre Zeugnisse sind, desto größer sind auch ihre Chancen anderweitig eine Stelle zu finden nach ihrer Ausbildung.

So habe ich ihr das leider noch nicht gesagt, ich bezweifle aber auch, dass sie sich das wirklich zu Herzen nehmen würde. Sie macht das was man ihr aufträgt weiterhin in ihrem eigenen Tempo und erledigt Aufträge nur teilweise oder falsch, weil sie einfach nicht zuhört oder sich keine Mühe gibt.

Unsere Ausbilderin ist aber mittlerweile etwas strenger mit ihr geworden und ab zu kriegt sie vorgehalten, dass sie sich mal ein Beispiel an mir nehmen sollte :D

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mit der Ausbildung oder einem neuen Job überhaupt ist es ja ein bisschen wie mit der Liebe. Ist erst einmal die rosarote Brille abgeschwächt, dann sieht alles ein wenig anders aus und die erst so gern gemachte Arbeit ist dann auf einmal weniger gern gelitten. Trotzdem muss man sich auch als Azubi da entsprechend motivieren können, erst recht, wenn es der Traumberuf ist.

Ich denke aber, dass man da mit der Vorbildwirkung anderer nur wenig erreicht. Eher wird es vielleicht sogar in Wut oder gar Hass umschlagen, wenn man ständig die Vorbilder unter die Nase gerieben bekommt. Besser wäre es in diesem Fall, wenn ein Gespräch unter vier Augen mit dem Ausbilder stattfinden würde. Der Ausbilder kann dann auch den Kontakt zu Personen herstellen, die Abhilfe bieten. Da gibt es ja mittlerweile einige Programme, die verhindern sollen, dass Ausbildungen allzu leichtfertig abgebrochen werden. Wenn es denn einfach auch eine Frage der Motivation ist, dann sollten dieser Auszubildenden sicher geholfen werden können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ständig Vorhaltungen gemacht zu bekommen, dass man sich ein Beispiel an einem anderen Mitarbeiter nehmen soll, empfinde ich schlichtweg als ätzend. Klar kann man mal sagen, dass die Kollegin vielleicht bessere Noten hatte, aber viele Menschen neigen dazu es ständig zu wiederholen. Zu Beginn der Ausbildung war ich auch langsam und viel wusste ich auch nicht. Selbst jetzt nach der Ausbildung bin ich immer noch am Lernen dran, weil ich auch nicht alles weiß.

Unsere Firma bekam letztens auch einen neuen Azubi. Wenn er etwas nicht korrekt erledigt, dann setze ich mich mit ihm zusammen und gehe die Aufgabe in Ruhe durch. Dabei bin ich nicht mal der Ausbilder. Auch Schulstoff erkläre ich ihm in aller Ruhe und ich zeige ihm auch ab und zu mal Funktionen an den Geräten, die er nicht kennt.

Ich bin der Ansicht, dass ein Azubi Fehler machen darf, auch wenn er es erklärt bekam. Okay, nach dem 500sten Mal werde ich auch wahrscheinlich unruhig, aber wenn der Azubi merkt, dass er nicht gleich angepampt oder mit anderen verglichen wird, dann steigt vielleicht auch die Motivation. Natürlich muss er das Beste aus seiner Situation machen und ein Azubi muss auch mal einstecken, aber letztendlich muss man ruhig an das Ganze rangehen.

Viele Azubis sind zu Beginn auch eingeschüchtert, war bei mir auch so und sie trauen sich nicht spontan an die Aufgabem. Hier muss man sie halt an die Hand nehmen. Ich kenne auch sehr langsame Menschen, die ihre Ausbildung bestanden haben und hier sehen ich auch kein Problem. Jeder Mensch hat ein anderes Tempo, man kann es zwar beschleunigen, aber nicht immer.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12589 » Talkpoints: 11,66 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kann dein Problem verstehen und verstehe auch, dass es dich oder auch andere Auszubildende vielleicht runterbringt und einfach die Arbeitsmoral beeinträchtigt. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es dir doch eigentlich egal sein kann. Wenn du deine Arbeit gut machst und dadurch auffällst, dann kann es ja nur besser für dich sein, wenn einer nicht so gut arbeitet wie du.

Ich denke die Jugendlichen von heute sind nicht mehr so begeistert, weil sie auch nicht immer die Ausbildung bekommen die sie eigentlich wollten. Das liegt dann natürlich nur in der Hand des einzelnen Jugendlichen allerdings merkt man schnell, wenn er keine andere Alternative mehr hatte.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass viele jungen Menschen leider den Ernst des Lebens nicht erkennen. Man muss sich bewerben, will Geld verdienen und die Stelle bekommen zu haben und Geld dafür zu bekommen motiviert im ersten Moment auch, aber dann lässt es nach. Wichtig ist es aber in dem Moment als Vorgesetzter den Auszubildenden aufzufangen und ihm zu erklären, wie wichtig dieser Schritt im Leben ist. Ich denke daher, dass du mal mit ihr darüber reden solltest und ihr erklären solltest, dass sie den Abschluss mit guten Noten für weitere Bewerbungen braucht. Man muss ja nicht immer dasselbe machen, aber ein Abschluss ist wichtig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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