Wunsch, nicht mehr arbeiten zu müssen, schlecht?

vom 26.03.2014, 23:33 Uhr

So ist das mit dem arbeitsfaul auch nicht zu verstehen, das weißt du. Wenn jemand seine Arbeit nur als Überbrückung macht, bis er in den Genuss seines Erbes kommt, ist er für mich zu faul zum Arbeiten. Er macht seine Arbeit äußerst ungern, was bei vielen Menschen der Fall ist. Auch du gehst nicht jeden Morgen mit Enthusiasmus zur Arbeit, wie ich deinen Zeilen entnehme. Ich bin zwar gerne arbeiten gegangen, weil bei uns in der Firma fast alles stimmte, trotzdem hätte ich die Sachen oft schmeißen können. Solche Momente hat jeder einmal. Aber diese Momente unterscheiden sich doch wesentlich von denen deines Nachbarn.

Den Wunsch deines Nachbarn kann ich nur dann verstehen, wenn er auf der anderen Seite etwas machen möchte, was ihm mehr Spaß macht, als durch die Gegend zu fahren mit einem LKW. Dann soll er wenigstens den Versuch starten, sein Arbeitsleben zu ändern. Aber falls er nichts gelernt hat, wird das schwierig sein. Wem soll man nun die Schuld geben, dass der Nachbar nichts anderes kann, als Fahren? Hätte er eine zündende Idee gehabt und wäre damit in kurzer Zeit reich geworden, könnte er es sich leisten, nicht zu arbeiten. Aber auf sein Erbe zu warten, also den Tod der Eltern, um nicht mehr arbeiten zu müssen, das ist und bleibt verwerflich. Verstehen, dass er nicht mehr arbeiten will, kann jeder. Aber deshalb darauf warten, bis einem das Erbe in den Schoss fällt, ist zu verachten!

Das „muss“, was hinter Arbeit steckt, ist das, was vielen Arbeitnehmern nicht gefällt. Rundherum zufrieden mit ihrer Arbeit sind nicht alle Arbeitnehmer, aber doch die meisten. Wäre dein Nachbar fleißig gewesen und hätte gelernt, würde er eine andere Arbeit heute sicherlich positiver sehen. Also kann man doch sagen, er hat den Wunsch etwas zu besitzen, ist aber zu faul oder nicht in der Lage, es sich zu erarbeiten. Ich glaube auch nicht, dass dein Nachbar glücklich wäre mit einem Leben ohne Arbeit. Zu Hause auf der Couch herumlungern, essen und fernsehen ist etwas für ein paar Tage, aber nicht für das restliche Leben.

Den Traum, den du hast für dich und den du geschildert hast, wirst du realisieren können. Aber dein Traum unterscheidet sich grundlegend von dem Traum deines Nachbarn. Das ist kein Traum, sondern eine unverschämte Vision.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Als arbeitsfaul würde ich ihn bezeichnen, wenn er eben gar keine Lust zu arbeiten hat und sich auf sein Erbe versteifen will. Aus dem letzten Beitrag ist nicht so ganz ersichtlich gewesen, dass er hart arbeitet, wie ich finde. Ich denke, dass man im Leben eben auch etwas leisten sollte, allein schon um zu verstehen, wie hart arbeiten sein kann.

Ich kann schon verstehen, dass man lieber zu Hause ist und sein Leben genießt, aber man muss sich sein Leben auch finanzieren und nur zu Hause sitzen und sich von anderen finanzieren lassen finde ich nun nicht sonderlich erstrebenswert. Dass man aber irgendwann im Leben einfach mal seine Ruhe braucht und nicht mehr arbeiten will finde ich nachvollziehbar, gerade auch wenn man einen anstrengenden Job hat.

Ich bin dennoch ein Mensch, der sich Dinge gerne selber erarbeitet und ich würde nun auch nicht gerne dem Staat auf den Taschen liegen oder von irgendeiner Miete leben. Wenn man aufhören will mit arbeiten, muss man sich das eben auch leisten können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wer geht denn schon gerne Arbeiten? Der Wunsch ist absolut nachvollziehbar. Es ist nun mal so, dass nicht jeder in seinem Beruf glücklich ist und ihn total gerne macht, auch über viele Jahre hinweg. Da ist es doch normal, dass man sich wünscht, einfach mal nicht mehr arbeiten zu müssen. Man arbeitet ja in erster Linie, um sein Leben finanzieren zu können und nicht als Zeitvertreib. Klar, es gibt Jobs, die Spaß machen und kein Problem darstellen, aber das trifft nun mal leider nicht auf alle Menschen zu.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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