Machen alle Hallenbäder einen Negativumsatz?
In meiner Nähe gibt es ein Hallenbad. Es ist in unserer Umgebung weit und breit das einzige Hallenbad der ganzen Region. Das nächste Hallenbad befindet sich erst rund 40km weiter weg. Nun ist es so, dass dieses Hallenbad durchaus gut besucht ist. Alle Kinder der Region lernen hier Schwimmen. Die Tage sind mit diversen Schwimmkursen fast ausgebucht. Dem Hotel angeschlossen ist auch eine Sauna, wo ebenfalls niemand abstreitet, dass sie gut besucht ist.
Trotzdem ist es so, dass die Stadt in der sich dieses Hallenbad befindet sehr stark verschuldet ist. Hauptschuldenfaktor ist scheinbar dieses Hallenbad. So wird nun laut darüber nachgedacht, ob es geschlossen werden soll oder gar muss. Die Bevölkerung ist darüber natürlich sehr empört. Politiker wollen eine überregionale finanzielle Landesunterstützung. Es wird ebenfalls damit argumentiert, dass eigentlich jedes Hallenbad einen Negativumsatz macht. Hinzu kommt auch noch, dass das Hallenbad in den 70er Jahren gebaut wurde und es ist inzwischen eben sichtbar in die Jahre gekommen und eigentlich renovierungsbedürftig. Das wird natürlich auch nicht gerade billig.
Wie sieht es mit den Hallenbädern in eurer Region aus? Machen die auch Negativumsatz? Belasten sie auch erheblich das Gemeindebudget? Ist das Hallenbad bei euch gut besucht oder eher vereinsamt? Könntet ihr auf euer Hallenbad verzichten?
Also ich glaube nicht, dass wirklich jedes Hallenbad einen Negativumsatz macht. Es gibt schließlich immer Menschen, die auch gern im Winter schwimmen gehen. Da dies nun einmal nicht im Freibad möglich ist, ist man auf ein Hallenbad angewiesen und ich muss sagen, dass selbst ich gern ins Hallenbad gegangen bin, als ich noch die Zeit dazu hatte.
Bei uns in der Region ist es so, dass wir sogar mehrere Hallenbäder zur Verfügung haben. Die Meisten davon werden von der Stadt finanziert, sodass diese eigentlich nicht wirklich Pleite gehen können. Ich glaube schon, dass es durchaus ein paar Bäder gibt, wo es mit dem Umsatz nicht so klappt. Aber wo es mit dem einen nicht klappt, klappt es halt mit dem anderen und es ist gut ausgeglichen. Dennoch bin ich auch der Überzeugung, dass es Hallenbäder gar nicht so schlecht geht, wie es immer aussieht. Klar, diese sind nicht immer voll, doch es gibt oft "Stoßzeiten" wann diese wirklich voll sind.
Als ich damals in meiner Freizeit schwimmen gegangen bin, bin ich meistens um die Mittagszeit gegangen (14 Uhr) und es war eigentlich noch relativ leer. Es war zumindest so leer, dass ich in Ruhe meine Bahnen schwimmen konnte. Spätnachmittags wurde es meistens extrem voll und dann wird es eng im Hallenbad, da es nur ein großes Becken gibt. Wahrscheinlich sind es die Menschen, die nach der Arbeit noch Sport machen wollen und schwimmen gehen.
Die Preise sind auch gar nicht so teuer, aber auch nicht wirklich billig. Wenn man ständig eine Tageskarte kauft, macht ein Hallenbad auch mit den Kleinbeträgen doch Gewinn. Außerdem gibt es auch Monatskarten, die sich rentieren, da die meisten Menschen nach einigen Tagen die Lust am schwimmen verlieren und die Karte somit einfach nur zu Hause liegt. Aber laut deiner Hypothese müsste es Freibädern ja eigentlich auch schlecht gehen, doch das tut es auch nicht. Da man im Winter nur ein Hallenbad nutzen kann, denke ich sogar persönlich dass im Jahresumsatz Sommer und Winter ausgeglichen sind und diese sich die Waage halten.
Die allermeisten Hallen- und Freibäder befinden sich in städtischer Trägerschaft. Hier ist es meistens in der Tat so, dass sich die Bäder nicht selbst tragen und es immer ein Zuschussgeschäft aus Steuereinnahmen ist. Die Städte sind in der Regel daran interessiert ein ausgewogenes Freizeitangebot zu haben und dazu gehören auch Schwimmbäder. Außerdem werden sie auch zu schulischen Zwecken und kulturellen Veranstaltungen benötigt. Um diese Bäder kostendeckend zu betreiben, müssten die Eintrittsgelder wesentlich höher sein. Die Städte wollen aber halbwegs verträgliche Preise für ihre Bürger haben, damit auch jeder sich den Badbesuch leisten kann. Deshalb gibt es dort auch häufig Ermäßigung für Hartz IV Empfänger, Rentner usw.
Demgegenüber stehen private Schwimmbäder. Das sind meistens irgendwelche besonderen Spaßbäder. Da die in privatwirtschaftlicher Hand liegen, müssen sie Gewinn abwerfen. Dementsprechend sind die Eintrittspreise dort auch viel höher.
In den letzten Jahren gab es in vielen Städten Deutschlands ein Bädersterben. Da die Energiekosten immer weiter steigen und beim Schwimmbadbetrieb nun mal den größten Kostenfaktor darstellen, haben viele Städte Bäder geschlossen. Oft zum Unmut der Bürger.
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