Als Scherz Freunden heimlich aphrodisierendes Essen kochen?

Im Fernsehen habe ich einmal einen Film gesehen, bei der jemand seine Freunde zum Essen eingeladen hat. Die Person hat dann für seine Freunde gekocht, dabei aber extra nur aphrodisierende Zutaten benutzt, um sich einen Scherz zu erlauben. Als die Freunde dann unruhig auf dem Stuhl hin und her gerutscht sind, ist es dann aus ihm heraus geplatzt und er musste selbst herzlich über die Situation lachen, während die Freunde das auch ganz lustig fanden.

Ich selbst finde so etwas eigentlich ganz lustig und ich könnte es mir auch vorstellen, mir so einen Scherz zu erlauben, wobei ich denke, dass eine heftige Wirkung wohl ausbleiben würde. Immerhin ist es ohnehin umstritten, dass es so eine Wirkung überhaupt gibt und dass meine Freunde alle am Tisch über sich herfallen würden, würde ich stark bezweifeln. Von daher würde ich lieber etwas anderes kochen, zumal ich es auch nicht wollen würde, dass meine Freunde sich bei mir zu Hause nicht mehr zurück halten könnten.

Ich denke, dass es jedoch ganz lustig wäre, so etwas einmal bei meinem Freund auszuprobieren, wobei ich diese ganzen Zutaten selbst überhaupt nicht mag und von daher würde das ganze ohnehin nicht so gut funktionieren, wenn ich selbst nichts essen wollen würde.

Würdet ihr heimlich als Scherz Freunden oder auch eurem Partner ein aphrodisierendes Essen kochen? Oder wäre euch das zu viel Aufwand für ein wenig Spaß?

Ich glaube ehrlich gesagt nicht so an die Wirkung solcher Speisen. Ich denke nicht, dass es wirklich funktioniert, wenn man ein paar Zutaten mischt und dann ein großes Ergebnis erwartet. Wahrscheinlich passiert dann nach der Zubereitung nichts und der große Spaß bleibt aus. Meinen Freunden würde ich so etwas also dementsprechend nicht kochen, aber auch meinem Freund nicht. Wenn du es versuchen willst, solltest du es aber und dann weißt du um die Wirkung.

Ich bin da auch sehr skeptisch, ob das klappt. Im Film ist vieles möglich, was die Realität nicht möglich macht. Von daher überzeugt mich das nicht mit der Geschichte, dass das tatsächlich funktionieren würde. Man sagt zwar Austern und diversen anderen Nahrungsmitteln so eine Wirkung nach. Aber die kann so stark auch nicht sein. Sonst gäbe es längst Warnhinweise, dass man solche Speisen beispielsweise nicht Minderjährigen vorsetzen darf.

Mal ganz abgesehen davon würde ich auch überlegen, wem ich so ein Mahl zu Versuchszwecken vorsetzen würde, wenn es klappen würde. Zwei Arbeitskollegen, die mit anderen Partnern fest zusammen sind, ohne ihre Partner dabei zu haben, denen würde ich so etwas keinesfalls vorsetzen. Wenn man aber ein Pärchen zu Besuch hat, dann würde ich darüber vielleicht schon nachdenken. Aber letztlich würde ich das nicht ohne Einverständnis tun, denn wenn man so die Gefühle manipulieren kann, dann fände ich das schon unfair, das heimlich zu tun.

Ich glaube nicht, dass man nur durch die Verwendung bestimmter Nahrungsmittel die Libido seiner Mitmenschen so anheizen kann, dass sie an sich halten müssen, um nicht schon bei Tisch zwischen Austern und Spargel ihre wilden, animalischen Triebe auszuleben. Meiner Meinung nach handelt es sich bei vielen "aphrodisierenden" Speisen sowieso um eine Mischung aus Aberglauben und dem Placebo-Effekt. Angeblich sollen ja sogar Bananen eine anfeuernde Wirkung haben, aber das halte ich für ein Gerücht, welches, ähnlich wie beim Spargel, auf die "anzügliche" Form der Speise zurückzuführen ist. Vor einem rein medizinischen Hintergrund würde ich eher auf Gerichte setzen, die die Durchblutung anregen.

Außerdem glaube ich, dass die Gesamtatmosphäre bei einem erotisch angehauchten Dinner sowieso eine größere Rolle spielt als das Essen selbst. Bei Kerzenlicht, schwüler Jazz-Musik und im Negligée serviert wirken wahrscheinlich selbst Fischstäbchen wie der Nektar der Götter, wenn man darauf steht. Und meine Arbeitskollegen oder Schwiegereltern würden wahrscheinlich eher blöd aus der Wäsche schauen, wenn ich sie von Hand mit Erdbeeren, Weintrauben oder sonstigen angeblich erotisierenden Genüssen füttern würde.

Ich habe selbst viel mit aphrodisierenden Speisen und Getränken experimentiert und auch einige Bücher zum Thema gewälzt. Man kennt ja die üblichen Verdächtigen: Sellerie gibt Tinte auf den Füller und Granatapfel und Spargel sowieso. Die Wirkung dieser Speisen beruht eher darauf, dass man sich bei Mineralstoffmangel schlapp fühlt bzw. manche Mineralien die Produktion von Testosteron deutlich ankurbeln.

Allerdings wirkt dieser Effekt erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen. Ein Glas Wein hat wahrscheinlich hundertmal mehr Erfolg. Um dieses im Film beschriebene Hin- und Her-Rutschen zu erzeugen müsste man schon ganz andere pharmakologische Geschütze auffahren. Und das liefe dann nicht mehr unter „Kleine Späße unter Freunden“.