Schülerin fotografiert Tafel und schreibt nicht mit

Mir bringt es immer sehr viel, wenn ich in den Vorlesungen in der Uni mitschreibe. Daher mag ich es auch am liebsten, wenn ein Professor noch mit Kreide an die Tafel schreibt und keine dieser grässlichen Powerpoint-Präsentationen verwendet. Wenn ich selbst mitschreibe, merke ich mir einen großen Teil des Stoffs schon beim schreiben. Das ist allerdings bei mir so und muss nicht für alle anderen auch gelten. Es gibt sicher auch Leute, die sich eher abgelenkt fühlen, wenn sie selbst mitschreiben sollen.

Bei uns an der Uni ist es nicht gerne gesehen, wenn die Studenten einfach alles abfotografieren. Manche filmen auch komplette Vorlesungen, wodurch es für jemanden schon mal richtig Ärger mit einem Professor gab. Dieser hat das Filmen der Vorlesungen explizit untersagt und wird auch richtig garstig, wenn er den Verdacht hat, dass jemand filmt. Das finde ich durchaus in Ordnung.

Interessant wäre es, die Beweggründe der Schülerin zu kennen. Falls sie sich tatsächlich besser konzentrieren kann, wenn sie nicht mitschreibt und sie den Stoff durch die Mitschrift auch nicht besser behalten kann, ist ihr System sicher nicht schlecht. Falls sie aber lediglich zu faul ist, die Sachen mitzuschreiben, wäre es sinnvoll, wenn der Lehrer sie anhält, zukünftig wieder normal mitzuschreiben wie jeder andere auch. Warum der Lehrer bisher noch nichts gesagt und zumindest mal nachgefragt hat, ist mir schleierhaft.

Ich weiß nicht, aber irgendwie finde ich Tafeln so langsam nicht mehr zeitgemäß. Es wäre doch am einfachsten, wenn die Lehrer ihren Unterricht mittels einer PowerPoint-Präsentation halten würden und diese, oder den Text als Word-Dokument, dann einfach den Schülern per Email schicken oder in einem bestimmten Ordner des Schulnetzwerks ablegen würden. So kommt jeder Schüler problemlos an die Aufzeichnungen und man hat im Unterricht sogar mehr Zeit, um über das Thema zu sprechen. Für das Abschreiben geht ja meistens auch einiges an Zeit drauf, da die Schüler sich dabei eben auch gerne mal Zeit lassen.

Die Tafel macht höchstens noch in Mathe Sinn, da es vielleicht verständlicher ist, wenn der Lösungsweg einer Aufgabe von Hand aufgeschrieben wird. Oder, um Ideen von der ganzen Klassen zu sammeln, also sowas wie ein Brainstorming. Aber die meisten anderen Unterrichtsinhalte könnte man heutzutage wunderbar ohne Tafel an die Schüler bringen.

Die Idee mit dem Tablet finde ich richtig gut, muss ich sagen. Das hätte mir den einen oder anderen Krampf in der Hand erspart, wenn es das zu meiner Schulzeit schon gegeben hätte. Trotzdem geht es irgendwie nicht, dass eine bequem fotografiert, während der Rest fleißig mitschreibt. Da sollte man sich schon bemühen, eine gemeinsame Lösung für alle zu finden. Wenn der Lehrer streng wäre, könnte er das Tablet auch konfiszieren (zumindest bis zum Ende der Stunde), denn eigentlich hat sowas nichts im Unterricht verloren.

Ich finde auch, dass die Tafeln schon ziemlich veraltet sind und man da durchaus auch auf andere Methoden vertrauen könnte. Man kann ihr da nun eigentlich auch keinen Vorwurf machen, weil sie ja immerhin den Stoff hat und ob das jetzt nun ausgedruckt oder in Schriftform vorliegt ist doch egal.

Ich finde auch, dass es ja nichts mit der Mitarbeit zu tun hat, ob man nun ein Foto macht oder es abschreibt. Mitarbeit ist für mich das Verständnis, ordentliche Benehmen in der Stunde und das Melden, nicht aber ob jemand mitschreibt oder ein Bild macht.

Es ist eben eine Sache, ob man nun damit besser lernen kann oder nicht. Mir persönlich bringt es viel Sachen noch mal zu notieren, aber es gibt ja auch Menschen, die das nicht brauchen und es besser verstehen, wenn sie es nur durchlesen.

Das Thema ist natürlich von zwei Seiten zu betrachten. Auf der einen Seite ist es für die Schülerin anstrengend, wenn der Lehrer jedes Mal einen halben Roman an die Tafel schreibt und sie dies abschreiben muss aber auf der anderen Seite ist hier der Lerneffekt da. Umso öfter man etwas liest oder schreibt, umso besser prägt man es sich ein. Außerdem kommt es denke ich auch auf das Verhalten der Schülerin im gesamten Unterricht an, wenn diese sich nicht aktiv am Unterricht beteiligt und nicht aufpasst, sollte ihr das abfotografieren verboten werden.

Kommt darauf an in welche Klasse er geht. Wenn er in der Oberstufe ist, dann müsste es den Lehrern eigentlich egal sein, was er macht und was nicht, denn er schreibt die Arbeiten und Klausuren, nicht die Lehrer. Alles unter der Oberstufe ist einfach nur frech!

Aufjedenfall hat er damit mehr Arbeit, den Stoff zu lernen, da jeder Lehrer ein anderes Tafelbild hat. Er hätte nur sein eigenes, meist immer gleiches, was sich besser einprägt. Noch zudem merkt sich Geschriebenes besser.

Die Zeit, in der wir auf Papier schreiben, ist hoffentlich bald vorbei. Daher finde ich es weniger schlimm, wenn Kinder keine optimale Handschrift aufweisen. Viel wichtiger finde ich (wie bereits erwähnt wurde), dass Kinder im Unterricht zuhören, was beim Mitschreiben oftmals nicht möglich ist. Gleichzeitig fördert "Schreiben" die Lerneffizienz. Vielleicht sollten Schüler lieber handschriftliche Texte zu einem Thema ausarbeiten und abgeben (Hausaufgaben), dass wäre m.E. sinnvoller. In der Schule sollte die Kommunikation im Vordergrund stehen. Wenn Schüler nicht bei der Sache sind, erfährt der Lehrer auch nicht, wenn etwas nicht verstanden wurde.

Wir wissen doch gar nicht, was sie danach mit dem Foto gemacht hat. Viele Lehrer schreiben etwas an die Tafel, alle Schüler schreiben schnell mit. Dann wischt der Lehrer das plötzlich weg, weil er irgendeinen Fehler entdeckt hat und schreibt etwas anderes dahin. Dementsprechend chaotisch sehen dann natürlich die Notizen im Heft aus. Manche Schüler lassen das dann so stehen, andere wiederum schreiben das nach dem Unterricht zu Hause nochmal komplett und ordentlich ab, damit sie so besser lernen können.

Es kann doch sein, dass die Schülerin keine Lust auf die Launen des Lehrers hatte. Vielleicht gehörte er zu der Sorte, die jedes zweite Wort wegwischen und durch ein anderes ersetzen. Das würde mich auch nerven, so einem Lehrer schriftlich folgen zu müssen. Dann passt man auch gar nicht mehr auf, sondern regt sich nur auf über die "chronische Unentschlossenheit" des Lehrers in Bezug auf das Schriftbild an der Tafel. In dem Fall kann es doch sein, dass sie nur ein Foto vom Endergebnis gemacht hat, damit sie es später problemlos zu Hause in ihr Heft übertragen kann. Ich finde es falsch, sie zu verurteilen, wenn man doch gar nicht die Hintergründe kennt und auch gar nicht wissen kann, warum sie das macht.

Ich finde es gar nicht so schlimm, Fotos zu machen, damit man besser folgen kann. Ich habe auch schon diverse Studenten in Vorlesungen dabei beobachten können.

Also um ehrlich zu sein ist das auf unserer Schule bereits Standard, das Tafelbild - sollte es denn mal etwas länger ausfallen - mit dem Smartphone abzufotografieren. Seit wir diese Active Boards haben, die im Grunde genommen wie ein richtiger Rechner sind und auf dem man mit dem Stift schreiben, Bilder kopieren etc. können, geht es sogar bei manchen Lehrern so weit, dass die uns das Wichtigste einfach per E-Mail zuschicken. Das Ziel ist ja auch immer, dass wir dann im Gegenzug besser im Unterricht aufpassen, weil schon so oft erlebt wurde, dass Schüler gleich mitschreiben und dann die ganzen Erklärungen seitens der Lehrer nicht mitbekommen.

Also grundsätzlich finde ich das eine sehr positive Entwicklung, leider sind die Anschaffungskosten so hoch, dass sie nur für die naturwissenschaftlichen Fächer verfügbar sind (für die anderen zurzeit nur bei Raumwechsel). Aber aus eigener Erfahrung kann man dieser Technik nicht vollständig vertrauen, gerade manche ältere Lehrer haben öfters damit Probleme.