Haben Hunde große Angst bei fremder Sprache und Menschen?
Durch Organisationen werden viele Hunde aus anderen Ländern nach Deutschland vermittelt. Zu diesen Ländern gehört nicht nur Rumänien, sondern auch Spanien und Griechenland. Überwiegend sind es wohl Hunde, die auf der Straße lebten. Aber auch solche, die von ihren ehemaligen Besitzern an Tierheime und Tötungsstationen abgegeben wurden, weil sie keine Lust mehr auf den Hund hatten oder er nicht mehr so niedlich wie als Welpe war. Das ist dann für die Tiere ganz schlimm.
Bis die Hunde abgegeben wurden oder ihr Leben weiterhin auf der Straße verbringen mussten, haben sie von ihren Besitzern auch Befehle erhalten. Diese wurden in der jeweiligen Landessprache erteilt. Wie mag es nun für einen Hund wohl sein, wenn er plötzlich nach Deutschland vermittelt wird? Es kommt viel Fremdes auf ihn zu. Als erstes wird er den Sprung in ein neues Leben nicht positiv erleben. Eingesperrt in eine kleine Box wird er zum Flugzeug transportiert und dort in einen dunklen Frachtraum verladen, wo fremde Geräusche und Gerüche auf ihn zukommen. Er wird große Angst haben. Vielleicht rutscht seine Box auch hin und her. Unter Umständen hört er das Bellen anderer Hunde und stimmt mit ein.
In Deutschland angekommen und ausgeladen, sieht er fremde Menschen um sich herum, die in einer anderen Sprache kommunizieren. Wird er begrüßt, merkt er zwar an der Stimme und der Geste, dass es freundlich gemeint ist, aber er hört keinen bekannten Laut. So ist er ängstlich und hält sich zurück, ein ganz natürliches Verhalten. Nun fängt für ihn die Zeit des Lernens wieder an, so wie er es als Welpe getan hat. Die einzelnen Befehle in der fremden Sprache muss er lernen um zu wissen, was die fremden Menschen von ihm wollen. Wird er dabei die anderen Sprachbefehle vergessen lernen? Oder wird seine Heimatsprache für ihn nicht verblassen und neben der neuen für immer gespeichert sein? Wie lange wird es dauern, bis er die neuen Befehle richtig kennt? Verliert er dann seine Angst vor allem Fremden, was auf ihn zugekommen ist und legt auch seine Schüchternheit ab? Es ist ein einschneidender Eingriff in sein Leben, aber nach einer hoffentlich kurzen Zeitspanne einer zum Guten.
Die Sprache ist einem Hund doch völlig egal. Er kann den Menschen eh nicht durch Sprache verstehen, sondern durch Mimik und Gestik. Wenn ich will, dass meine Hunde Sitz machen kann ich das in jeder Sprache machen oder auch gar nichts sagen, sie machen trotzdem sitz, die Körpersprache ist halt wichtig.
Meine Mutter hat schon viele Hunde aus solchen Ländern aufgenommen. Kein einziger hatte ein Problem mit der deutschen Sprache. Sie hören ganz genau, in welcher Stimmung man ist. Man kann auch nicht behaupten, dass sie lange schüchtern wären. Sobald sie Futter bekommen haben, sind sie glücklich, dort zu sein. Es gab auch noch keinen, der wirklich ängstlich war, wenn man mal eine falsche Bewegung gemacht hat. Also meiner Meinung nach gliedern sie sich sehr schnell ein. Da fragt man sich schon nach zwei Tagen, ob sie ihr altes Leben bereits vergessen haben.
Wie es allerdings wirklich mit Befehlen aussieht, weiß ich nicht. Ob sie nach einiger Zeit noch auf rumänische, griechische oder entsprechende Befehle reagieren würden. Die wenigsten waren allerdings wirklich Haustiere. Wenn man einen Hund im Zwinger hält, reicht es eigentlich, ihn ordentlich anzubrüllen, wenn er was falsch gemacht hat. Dann macht er sich klein, winselt oder verzieht sich in den Zwinger. Der muss nicht "Sitz", "Platz" und andere Dinge können. Und die anderen waren eh schon seit Jahren oder seit Geburt Straßenhunde.
Es erinnert mich allerdings an die Szene aus "Wasser für die Elefanten". Das war ein Film, der irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Zirkus spielt. Sie bekommen eine Elefantendame, die sich als völlig ungeeignet für einen Zirkus herausstellt, weil sie keine der bekannten Tricks und Befehle kennt. Bis ein neuer Pfleger eingestellt wird, der mal in seiner Sprache vor sich hinschimpft und prompt setzt sich die Elefantendame auf den Hintern und hebt die Vorderbeine. Sie sprechen also die gleiche Sprache. Ich weiß nicht, wie realistisch die Szene war. Aber immerhin wurde der Elefant ja wirklich trainiert. Das wurden die wenigsten Straßenhunde. Daher würde ich bei denen auch nicht viel erwarten. Man muss eben wieder von vorne anfangen und ihnen deutsche Befehle beibringen.
Meine Eltern waren gerade zu Besuch und sie reden nicht die gleiche Sprache wie wir. Unser Hund hat sie trotzdem geliebt und auf sie gehört. Wie schon gesagt wurde, hört ein Hund auf Mimik und Gestik. Auch Angst hatte er nicht vor ihnen. Er hatte sehr viel Spaß mit ihnen zu spielen. Tiere haben halt ihre eigenen Sprachen und lernen über die Jahre, wenn man sie den fördert, leichte Dinge durch Gestik und auch die Tonart. Vieles ist wohl auch Gewohnheit. Wenn wir sein Napf füllen gehen wir immer in die Küche und rufen dann "Go get your dinner.", dann kommt er zwar angerannt, aber sicher nicht weil er uns versteht sondern weil er aus Erfahrung weiß, er bekommt essen, wenn wir ihn aus der Küche rufen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-236194.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1045mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3004mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1854mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1348mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?