Mittagspause zwischen Prüfungen - lernen oder entspannen?

Diesen Donnerstag ist es bei mir so weit um Viertel nach zehn muss ich in München antanzen zu einer schriftlichen Prüfung in Fach Buchhaltung und Unternehmensführung. Da die Prüfung von dem ersten Fach um zwölf Uhr endet und die von dem zweiten Fach erst um zwei Uhr Nachmittag beginnt, habe ich somit zwei Stunden Mittagspause.

Meine Gedanken waren, dass ich mich einfach irgendwohin hinsetzen konnte und die zwei Stunden noch mit lernen ausnutzen konnte. Jedoch habe ich Angst, dass sich mein Kopf zum Schluss nur überfordert fühlt. Bringt es eurer Meinung nach was, wenn man sich den Lernstoff auf den letzten Moment noch einmal anschaut? Oder haltet ihr es für einen Schmarrn? Meine nächste Gedanke war, dass ich die Zeit auch zum Spazieren ausnutzen könnte und dabei es versuchen, sich zu entspannen.

Wie war es bei euch? Wofür, Beziehungsweise was, würdet ihr an meiner Stelle machen und warum?

Als ich damals meine Prüfungen hatte, habe ich die freie Zeit zwischen den einzelnen Terminen genutzt, um mich zu entspannen. Schon mein Lehrer sagte damals immer, was man jetzt noch nicht im Kopf hat, kommt auch nicht mehr hinein. Und das stimmt tatsächlich. Noch einmal auf den letzten Drücker in den Unterlagen zu blättern, bringt überhaupt nichts.

Ganz im Gegenteil: Es besteht sogar die Gefahr, dass Du total unsicher wirst und nach der Pause ein echtes Nervenbündel bist. Gehe also wirklich mal ein wenig an der frischen Luft spazieren, das macht den Kopf frei und tut einfach gut. Trink einen Kaffee, gönne Dir ein Stück Schokolade und atme ganz bewusst in den Körper hinein.

Ich hatte damals zwischen meinen beiden mündlichen Abiturprüfungen auch knappe 3 Stunden Zeit. Ich bin allerdings nicht auf die Idee gekommen, diese Zeit dann noch zum Lernen zu nutzen, denn ich weiß einfach, dass mich diese Vorgehensweise unnötig nervös gemacht hätte. Was man am Tag der Prüfung nicht kann, dass lernt man meiner Meinung nach auch in den wenigen Stunden vorher nicht mehr.

Ich bin dann ein wenig spazieren gegangen, weil die Sonne schien und habe mich ein wenig in unseren Innenhof gesetzt. Das war absolut die beste Entscheidung, denn danach war ich total locker und habe mich nicht mehr so gestresst. Man sieht vor Prüfungen aber recht häufig Leute, die dann noch die Nase in die Bücher stecken und lernen. Diese Personen sind dann meist totale Nervenbündel und wirken echt angespannt. Sonderlich sinnvoll finde ich die Lernerei kurz vor einer Prüfung also ganz und gar nicht.

Ich würde definitiv davon abraten, während der Mittagspause noch die Prüfungsunterlagen durchzublättern. In den meisten Fällen ist das meiner Ansicht nach kontraproduktiv und man macht sich nur unnötig verrückt und setzt sich dadurch noch mehr unter Druck. Am Ende gehst du in die Prüfung und hast einen Blackout.

Natürlich kommt es auch auf den Lerntypen an und es gibt sicherlich auch Menschen, die auf den letzten Drücker am effektivsten lernen. Aber das ist bestimmt nur eine Minderheit. Ich würde versuchen abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Lass dich aber auch nicht zu sehr ablenken. Wenn ich kurz vor einer Prüfung oder Klausur stehe, darf man mir auf keinen Fall irgendwelche Hiobsbotschaften vermitteln, sonst geht gar nichts mehr und ich bin in Gedanken überall nur nicht bei der Klausur.

Ich schließe mich meinen Vorredner an. Wenn es dich nervös macht, solltest du auf keinen Fall noch lernen. Du hast dich doch sicherlich gut vorbereitet und das sollte reichen. Ich würde daher die Mittagspause auch ganz entspannt verbringen. Und vor allem bisschen was essen. Nicht so viel, dass du müde wirst, aber ein bisschen Nervennahrung wäre sicherlich nicht falsch an so einem Tag.

Es gibt ja allerdings Leute, die macht das Lernen vorher gar nicht verrückt. Alles noch einmal zu überfliegen, würde ich auch nicht als Lernen bezeichnen. Also wenn du dich entspannt auf eine Wiese setzt und deinen Ordner noch einmal bisschen durchblätterst, ist das bestimmt nicht total überfordernd. Du musst es ja nicht die kompletten zwei Stunden lang machen. 20 Minuten und dann ruh dich aus.

Denn es könnte dich auch total nervös machen, wenn du dann nur rumsitzt. Dann verstreicht nutzlos Zeit, die du vielleicht noch brauchen könntest. Es kommt ganz auf dich an, wie du dich fühlst. Von daher würde ich an deiner Stelle die Unterlagen dabei haben und dann spontan entscheiden.

Bei meinen Abschlussprüfungen hab ich mich immer abends nochmal mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich war früh immer entspannt weil ich abends vor dem schlafen gehen nochmal alles durchgegangen bin. Ich finde, du solltest eine Stunde für das lernen nutzen und die andere für Entspannung. Das macht dir weniger Stress und du kommst gut durch deine Prüfungen. Die Methode hat mir zum Beispiel immer geholfen.

Ich würde auch lieber eine Entspannung bevorzugen. Es ist immer so, dass man sich kurz davor total fertig macht und ich finde, dass es dann meistens auch nicht mehr viel bringt. Habe auch immer wieder eine positive Erfahrung damit gemacht, eine Pause einzulegen und etwas leckeres essen zu gehen, damit man sich ablenkt. Wenn die Prüfung los geht, dann kommt die Konzentration wieder.

Ich war bei meinen Prüfungen auch so, dass ich bis zur letzten Minute lernen wollte und auch die Pausen zum Lernen nutzen wollte. Bei den ersten Prüfungen habe ich das auch noch so gemacht, aber schnell gemerkt, dass es mir nichts bringt. So richtig konnte ich den Stoff, den ich in der Situation lernen wollte, doch nicht behalten, weil der Druck einfach so groß war. Darum habe ich bei den weiteren Prüfungen versucht, mich zu entspannen, um einfach ruhiger in die Prüfung zu gehen. Mir hat das dann wirklich mehr gebracht, aber es gab auch genug Mitschüler, die bis zuletzt gelernt haben. Vielleicht muss man einfach testen, was für einen selbst besser ist.