Macht euch Begriffsstutzigkeit auch rasend?

Kennt Ihr auch das Gefühl, dass man Leuten etwas sehr deutlich erklären will, diese aber nur mit Hä antworten. Dann muss man alles nochmals von Adam bis Eva sagen und jeden Punkt und Beistrich erläutern, wie für ein 3jähriges Kind. Wenn es dann noch immer nicht verstanden wird, sage ich meistens, dass alles schon passt oder nicht so wichtig wäre.

Macht euch Begriffsstutzigkeit auch rasend? Versucht Ihr, Dinge dann Leuten endlos lange zu erklären oder reißt Euch auch bald der Geduldsfaden und Ihr gebt dieses Unterfangen einfach auf?

Der Geduldsfaden reißt mir dabei nicht. Erkläre auch komplexe Sachzusammenhänge gerne meinen Mitmenschen. Aber an vielen Stellen bin ich manchmal verwirrt oder sogar schockiert wie wenig Bildung manchen Leute haben, selbst mit Abitur oder Studiumabschluss. Natürlich muss man nicht alles wissen und sich nicht in allen Themen auskennen.

Aber einen groben Überblick in Allgemeinwissen und auch im tagespolitischen Geschäft, sollte man schon haben, um mitreden zu können und die eigene Umgebung und Umwelt zu verstehen. Wenn ich dann feststelle, dass manchen Leute überhaupt keine Ahnung von der Welt haben und vor Begriffsstutzigkeit strotzen, denke ich mir meinen Teil und versuche nett und höflich die Sachen zu erklären. Wenn es sein muss auch von Adam bis Eva und mit jedem Punkt und Bindestrich.

Ich bin leider nicht gerade ein geduldiger Mensch und darum ist es leider schon so, dass ich nicht gut ruhig bleiben kann, wenn ich einem begriffsstutzigen Menschen etwas erklären muss. Im Beruf schaffe ich es dann noch ganz gut, mich zu beherrschen und dann einfach zum dritten Mal mit meiner Erklärung anzufangen. Aber privat fällt es mir manchmal doch schwer, ruhig und sachlich weiterzureden, wenn die andere Person mich einfach nicht verstehen kann und will. Dann sage ich auch schon mal, dass es schon gut ist, um mich nicht noch aufzuregen.

Ich muss gestehen, dass mich Begriffsstutzigkeit immer ganz schnell wütend macht. Vor allem dann, wenn ich voller Enthusiasmus eine lange Geschichte erzähle und daraufhin nur fragende Blicke kommen, macht mich das richtig sauer. Immerhin habe ich mich bemüht, die Geschichte möglichst lustig und spannend zu erzählen und oftmals hat es ja auch eine Menge Zeit gekostet, die Geschichte zu erzählen. Wenn mein Gegenüber dann allerdings nichts versteht, dann nervt mich das auch immer sehr und ich bin dann auch sehr enttäuscht, dass ich alles umsonst erzählt habe. Von daher vergeht mir dann auch immer die Lust, alles noch einmal erzählen zu müssen.

Oftmals ist es auch so, dass ich etwas völlig Banales erzähle, was für mich absolut logisch erscheint. Allerdings kommen dann ebenfalls sehr oft fragende Blicke und ich kann es dann einfach nicht begreifen, wie man so einfache Sachen nicht verstehen kann. Das macht mich dann auch wütend und am liebsten würde ich dann auch den Kopf schütteln, weil ich mir denke, dass das doch jedes Kind verstehen würde. Allerdings reiße ich mich dann natürlich zusammen und meistens erzähle ich das Ganze dann noch einmal.

Wenn ich dann allerdings auch nach dem zweiten Mal nicht verstanden werde, dann kann mich das durchaus rasend vor Wut machen und ich bin dann richtig genervt. Allerdings ist es bei mir dann meistens so, dass ich dazu übergehe, meinem Gegenüber etwas wie einem kleinen Kind zu erklären. Ich spreche dann besonders langsam, betone wichtige Worte und frage immer wieder nach, ob der andere auch mit kommt. Von daher hat es die Person dann irgendwann zwangsläufig verstanden, was mir auch wichtig ist. Immerhin würde es mich noch wütender machen, wenn ich am Schluss bemerken würde, dass die andere Person nichts verstanden hätte. Von daher würde es für mich auch nicht in Frage kommen, die Sache auf dich beruhen zu lassen.

Mich nervt Begriffsstutzigkeit auch, allerdings habe ich den Eindruck, dass nur sehr wenige Menschen meinen Ausführungen, Anekdoten oder Erläuterungen wirklich geistig nicht folgen können, weil ihnen die intellektuelle Kapazität fehlt. Normalerweise gebe ich mir nämlich schon Mühe, logisch und nachvollziehbar zu erzählen und nicht zu viel Hintergrundwissen voraus zu setzen, wenn es etwa um Geschichten aus der Arbeit oder vom Studium geht. Auch bemühe ich mich meistens, mich trotzdem kurz zu fassen, damit die Aufmerksamkeit meines Gesprächspartners nicht abdriftet.

Meiner Ansicht nach zeugt es in vielen Fällen eher von Desinteresse, wenn jemand auf das Gesagte nicht eingeht und mich nur großäugig anschaut. Nur weil jemand physisch anwesend ist, heißt das noch lange nicht, dass man mir auch wirklich zuhört. Manche Leute warten einfach nur darauf, dass ihr Publikum endlich die Klappe hält, damit sie ihre eigenen Themen und Histörchen auspacken können. Diese Lektion habe ich auch erst vor relativ kurzer Zeit gelernt.

Deswegen mache ich mir nur dann die Mühe, noch mal von Anfang an das Gesagte zu erläutern, wenn es etwa um berufliche Angelegenheiten geht. Wenn ich nur eine für mich amüsante Anekdote zum Besten gegeben habe, kann es schon passieren, dass ich mich achselzuckend abwende. Oft ist die Pointe sowieso im Eimer, wenn man alles noch mal erklären muss. Aber irgendwo ärgert es mich schon, wenn jemand so schlecht darin ist, höfliches Interesse zu heucheln.