Freundeskreis und ausländerfeindliche Kollegen
Meine Halbschwester ist erst gute fünfundzwanzig Jahre alt. Sie ist vielseitig interessiert. Außerdem hat meine Halbschwester einen großen und vor allem multikulturellen Freundeskreis. Da sind wirklich viele Nationen vereint und sie macht auch viel mit ihren Freunden.
Nun arbeitet meine Halbschwester seit kurzem in einem größeren Geschäft, in dem viele verschiedene Kunden einkaufen. Die Kolleginnen meiner Halbschwester scheinen alle gebürtige Deutsche zu sein. Ein Teil der Kolleginnen steht kurz vor der Rente. Ab und an kommen auch Aushilfen, die bereits über 70 Jahre alt sind, aber dort ihr ganzes Leben gearbeitet haben. Nur ein paar wenige Kolleginnen sind im Alter meiner Halbschwester.
Meine Halbschwester hat die Eigenschaft, wirklich jeden Menschen gleich zu behandeln. Deshalb ist sie bei Kunden immer sehr beliebt. Die Kolleginnen sind eher missgünstig und hacken nur auf meiner Halbschwester rum und suchen nach Fehlern. Da das Kollegium sehr alt ist, wird eben viele noch wie früher gemacht und es wird gesagt, das haben wir schon immer so gemacht. Da ist meine Halbschwester, die bereits mehrfach im Verkauf gearbeitet hat und durchaus manches eben anders gelernt hat, ein Dorn im Auge des Teams.
Meine Halbschwester sagt sich, es ist nur ein Job und sie macht ihre Arbeit. Den Job will sie eh nur ein paar Monate machen. Nun findet sie es aber generell sehr schwer, damit umzugehen, wie die Kolleginnen über manche Kunden sprechen. Frauen, die nach moslemischem Gesetzen Kopftuch tragen, werden generell als doofe Kopftuchträger, die nichts zu sagen haben und so wieso nur zum Betteln da sind, betitelt. Ausländisch aussehende Männer werden als Angehörige von Al-Qaida betitelt und die Kolleginnen haben Sorge, dass diese Männer Bomben im Geschäft deponieren wollen.
Meine Halbschwester hat viele Freunde, die entweder Kopftuch tragen oder denen man eben ansieht, dass sie ursprünglich eben keine Deutschen sind. Deshalb belasten sie solche Aussagen sehr. Sie hat schon mal versucht zu vermitteln und eben gefragt, ob man die Leute denn so gut kennt oder warum man sie so aburteilt. Da wurde sie wohl nur milde belächelt und die Kolleginnen meinten, so Leute nehmen den Deutschen nur die Arbeitsplätze weg, leben mit den Steuergeldern der Deutschen und wenn das so weiter geht, wird nirgends mehr Deutsch gesprochen. Und meine Halbschwester würde sich mit Sicherheit an ihre Worte erinnern, wenn in Deutschland wichtige Gebäude durch solche Menschen dem Erdboden gleich gemacht werden. Meine Halbschwester war nur sprachlos, weiß aber nicht, wie sie sich nun verhalten soll.
Welche Tipps kann man meiner Halbschwester geben? Die meisten Kolleginnen bestehen nun mal auf ihre Weltanschauungen und meine Halbschwester hat Sorge, dass man sie noch mehr angreifen wird, wenn sie sich noch mal dazu äußert.
Mit solchen Leuten braucht man nicht diskutieren. An den Aussagen merkt man ja schon, dass da einfach nur Angst und Unwissenheit dahinterstecken. Die bekommt man mit Worten nicht weg. Erst recht nicht, wenn einem sowieso nicht zugehört wird, weil man die doofe, neue Kollegin ist.
Die einzige Möglichkeit wäre mit dem Chef oder der Chefin zu reden. Sollten die Kunden solche Widerwärtigen mitbekommen, ist es sowieso klar, dass man das nach oben weitergeben muss. Denn solche Sprüche vor den betreffenden Kunden zu äußern, wäre wirklich die absolute Höhe. Aber in einem großen Geschäft stelle ich es mir eh schwierig vor, nur zu reden, wenn wirklich kein Kunde mithören kann. Denn auch als deutsche Kundin würde ich so etwas nicht hören wollen. Von daher hat deine Halbschwester doch allen Grund, das oben zu berichten.
Ansonsten bleibt deiner Halbschwester wohl nur, zu kündigen oder sich den Schwachsinn noch ein paar Monate lang anzuhören. Sie ist einfach nicht in der Position, etwas zu bewirken. Wenn man das Vertrauen der Kolleginnen hätte, könnte man sie zu einem gemeinsamen Abend mit Freunden einladen. Es gibt übrigens auch Ratgeber, was man auf so Stammtischparolen antworten kann. Mir würde ja regelmäßig einfach die Spucke wegbleiben. Aber wie gesagt, sie hören ihr doch eh nicht zu. Also wäre das einzige, was sie bewirkt, dass sie von ihren Kolleginnen noch mehr gehasst wird.
Ich würde vielleicht versuchen, die Leute ein wenig aufzuklären. Aber ab einem gewissen Alter ist die persönliche Meinung eben ziemlich stabil. Man lässt sich dann nicht mehr so einfach von anderen Leuten überzeugen. Leicht wird das sicher nicht sein, vor allem, wenn die anderen in der Überzahl sind. Zudem, wenn man als das junge Küken eh nicht so ganz ernst genommen wird.
Wenn man sich solche Bildungsarbeit nicht zutraut, dann sollte man vielleicht lieber eher schneller nach einer Arbeitsstelle suchen. Oder man kontaktiert wirklich den Chef. Der sieht das vielleicht auch nicht gerne und man kann dann einen leitenden Posten bekommen. Aber ob man der Vorgesetzte von solch starrsinnigen Leuten sein will, die ständig Stammtischparolen dreschen und so unreflektiert die Panikmache mancher Medien übernommen haben, das sollte man sich gründlich überlegen.
Die arme Halbschwester! Soll sie doch ihre Arbeit wie bisher machen und sich nicht um das Geschwätz der Kolleginnen kümmern. Nein, wie kann man in einem so großen Geschäft so viel ältere Verkäuferinnen haben, die alle nicht über ihre Stadtgrenze hinausgekommen sind. Welch ein Glück, dass deine Halbschwester da arbeitet und dafür sorgen kann, dass die Kolleginnen nicht zu übermütig ihre Meinung den Kunden kundtun. Fehlt nur noch, dass deine Halbschwester mit einem Moslem liiert ist, dessen Schwester ein Kopftuch trägt und die Mutter eine Burka. Sachen gibt’s.
Ich finde es auch schade, dass deine Halbschwester in einem solchen Umfeld arbeiten muss. Aber so richtig raten kann ich dir oder ihr nichts, außer, dass sie weiter so gut ihre Arbeit machen soll und weiter die Kunden alle gleich zu behandeln. Mit den Kolleginnen wird sie nicht diskutieren können, beziehungsweise mit einer Diskussion nichts erreichen. Solche Menschen, gerade wenn sie schon älter sind, wird man nicht von einer anderen Meinung überzeugen können, so schade das auch ist.
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