Kriterien und Tipps zum Blockflötenkauf

vom 23.03.2014, 23:28 Uhr

Die Enkeltochter meiner Nachbarin wird im August sechs Jahre alt. Das Mädchen wünscht sich sehnlichst eine Blockflöte von ihrer Großmutter. Da meine Nachbarin aber nicht mehr gut zu Fuß ist, hat sie mich freundlich gebeten, ob ich ihr nicht ein solches Musikinstrument über das Internet bestellen kann, da wir in unseren kleinen Ortschaft leider keine Möglichkeit haben, eine Blockflöte käuflich zu erwerben.

Ich bin der Meinung, eine Blockflöte sollte man besser nicht im Internet kaufen, sondern vorm Kauf durchaus mal ansehen. Mittlerweile gibt es ja auch so viele verschiedene Blockflöten, dass wir mit der Auswahl überfordert sind. Welche Kriterien sind beim Kauf einer Blockflöte wichtig? Was sollte man bei dem Kauf einer Blockflöte unbedingt beachten? Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke mal, dass man mit einer Blockflöte wenig falsch machen kann. Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass die Flöte aus Holz und nicht aus Plastik ist, da das Plastik einfach einen richtig unangenehmen Klang hat. Das ist meine Meinung. Man sollte auf keinen Fall die billigste Flöte nehmen sondern schon ein paar Euros anfassen. Ich denke mal, dass bei Thomann und bei Amazon die Rezensionen auch sehr weiterhelfen.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei jedem Instrument kann man etwas falsch machen beim Kauf. Natürlich auch bei Blockflöten. In dem anderen Beitrag schreibst du, dass die Kinder in der Schule an einer Blockflöten AG teilnehmen wollen. Hat die Lehrerin da eventuell eine Empfehlung abgegeben, welches Instrument sie gut findet? Da könnte man sie fragen.

Zudem ist bei Blockflöten zu beachten, dass es sie in zwei Varianten gibt. Die eine ist die mit der barocken Griffweise. Diese wird auch englische Griffweise genannt. Die andere die mit der vereinfachten Griffweise, die auch deutsche Griffweise genannt wird. Die Barocke wird meist von den besseren Spielern gespielt, weil man damit mehr Möglichkeiten hat. Die deutsche Griffweise ist im Unterricht mit Kindern meist verbreiteter. Da sollte man sich beraten lassen, welche Griffweise die Lehrkraft empfiehlt, denn sie muss ihren Unterricht darauf abstimmen. Vermutlich wird es die deutsche Griffweise sein, da viele Unterrichtsmaterialien für Kinder darauf abgestimmt sind.

Holz ist eine gute Idee. Aber nicht jede Holzflöte ist gut. Und nicht jede Plastikflöte ist automatisch schlecht. Es ist längst auch nicht jeder Kunststoff schlecht oder gleich schlecht. Zudem hat Holz bei Kindern auch Nachteile. Kinder (auch mit sieben) sabbern beim Spielen meist noch viel mehr in die Flöte, als Erwachsene. Das Holz des Mundstücks ist kompliziert aufgebaut. Wenn es mit der Atemfeuchtigkeit oder Sabber in Kontakt kommt, quillt es mehr oder weniger. Eine gute Holzflöte muss man daher über eine ganze Weile sanft einspielen, damit das Holz sich an die neuen Bedingungen gewöhnt und nicht unkontrolliert verformt. Näheres dazu steht meist im Beipackzettel der Flöte.

Wenn man da etwas verbockt, dann kann es sein, dass die Flöte ewig bescheuert klingt. Dann macht das Spiel keinen Spaß mehr. Vor allem darf man am Anfang an den ersten Tagen nicht allzu lange am Stück spielen. Gerade für Kinder ist das fies, weil ein neues Spielzeug oder Instrument ist gerade dann besonders spannend. Hochwertiger Kunststoff ist da pflegeleichter.

Wer eine Kunststoffflöte im Discounter oder Ein Euro Laden kauft, der muss sich nicht wundern, wenn das Ding zum davon laufen klingt. Was erwartet man schon von so einem Laden, der Dinge verkauft, die nicht zu seinem Kerngeschäft gehören. Man aber kann nicht viel falsch machen, wenn man sich zuerst nach Flötenmarken umsieht, die eine lange Tradition auf dem Markt haben. Zu meiner Kinderzeit haben viele beispielsweise mit Mollenhauer Flöten gespielt. Die Firma gibt es auch heute noch. Die Flöten haben allerdings ihren Preis. Auch da gibt es günstigere Varianten für Kinder. Da ist das Handteil aus Holz und das Mundstück aus hochwertigen Kunststoff. Später kann das Kind, wenn es Spaß am Flöten entwickelt hat, ein einzelnes Mundstück nachkaufen, das zur Flöte passt. Das schont die Finanzen der Eltern. Zudem verzeiht das Kunststoffmundstück Anfängerfehler.

Die andere große Gruppe zu meiner Kinderzeit hatte Kunststoffflöten von Yamaha. Die gibt es zum Teil schon für einen Betrag von unter 10 Euro. Sie sind also echt günstig. Mein Kind hat von der Firma mal so eine Flöte bekommen, die die Vorstufe zur Querflöte bildet, weil einfach die Neugierde bestand, mal eben so das Querflöten auszuprobieren. Ich muss sagen, dass der Klang zu dem Preis echt toll ist. Bei Mollenhauer und Yamaha kann man davon ausgehen, dass die Formen für die Kunststofflöten ausgereift sind und die Qualitätskontrolle O.K. ist. Klar kann man immer an ein Montagsprodukt geraten. Aber wenn man eine Firma mit gutem Kundenservice hat, kann man so eine Flöte auch bei berechtigtem Reklamationsgrund wieder zurück schicken. Vorher sollte man die Flöte aber von jemandem testen lassen, der gut spielen kann, damit man das ganze nicht falsch einschätzt. Denn nur, weil man erwachsen ist, heißt das nicht, dass man automatisch auch gut flöten kann, auch wenn man es nie gelernt hat. In dem Fall bietet sich die Lehrerin als Tester in Zweifelsfällen an.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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