Sich für den gleichen Job bewerben, wie beste Freundin?

Ich habe mich vor einiger Zeit einmal für einen Praktikumsplatz beworben, für den sich eine Freundin auch beworben hatte. Da ich die Freundin noch nicht so gut kenne, erzählen wir uns auch nicht immer gleich alles und von daher war es auch nicht unbedingt überraschend für mich, als ich herausgefunden hatte, dass sie sich für das gleiche Praktikum beworben hatte, wie ich auch. Dabei war es dann so, dass ich den Praktikumsplatz bekommen hatte, während sie eine Absage erhielt. Das fand sie aber überhaupt nicht schlimm, da sie in der Zwischenzeit einen anderen Praktikumsplatz bekommen hatte. Von daher gab es auch keine Probleme.

Ich habe mich nun gefragt, wie es wäre, wenn es so wäre, wenn ich mich für den gleichen Job bewerben wollen würde, wie eine Freundin auch. Immerhin wäre die Sache dann auf jeden Fall um einiges heikler und gerade dann, wenn es sich um einen begehrten Job handelt, den beide unbedingt haben wollen, kann es sicherlich schnell zum Streit kommen.

Vermutlich würde ich mich trotzdem um den Job bewerben, da es ohnehin nicht klar wäre, ob ihn überhaupt eine von uns bekommen würde. Zudem wäre es ja auch so, dass es nur fair ist, dass diejenige den Job bekommen würde, die einfach besser qualifiziert ist. Und das sollte der Arbeitgeber entscheiden. Von daher wäre ich zwar enttäuscht, würde mich aber auch für meine Freundin freuen, wenn sie den Job bekommen würde und ich würde hoffen, dass es umgekehrt genauso wäre.

Würdet ihr euch für den gleichen Job bewerben, wie eure beste Freundin oder euer bester Freund? Oder würdet ihr aus Rücksicht zurück stecken und euch woanders bewerben?

Manchmal kann das schon zu Reibereien führen. Das kannte ich noch aus Zeiten, in denen meine Tante den gleichen Beruf wie meine Mutter in der Firma haben wollte. Beide haben sich nachher zerstritten, auch weil die Schwester sich als weniger eifrig herausstellte und in der Firma ungut auffiel. Ich denke stark, dass zu viel Bindung aneinander nicht immer der ideale Weg im Berufsleben ist!

Wie du schon richtig bemerkst, weiß man ja vorher nicht, ob überhaupt jemand von beiden eine Chance hat. Es werden ja mehr Bewerber als zwei vorhanden sind. Daher sehe ich überhaupt kein Problem darin, wenn sich zwei Freunde auf denselben Job bewerben. Ich hätte auch kein Problem damit, leer auszugehen. Wenn ich mich nicht bewerbe, hilft das der Freundin auch nicht,

Ich denke, dass man sich selbst bei solchen Sachen an erster Stelle setzen muss. Das eigene Wohlergehen geht dann über das von anderen, auch wenn es der beste Freund ist. Klar ist es etwas kritisch, wenn man dann diesem den Platz vor der Nase wegschnappt, aber am Ende hat es auch seine Gründe, warum man sich für welche Person entscheidet. Also hätte auch eine andere Person diesem besten Freund den Platz "klauen" können.

Ich erinnere mich noch dabei an ein Beispiel von der Grundschule. In der 4. Klasse ging es um die Anmeldung an die weiterführenden Schulen, und 3 Leute hatten sich für ein bestimmtes Gymnasium angemeldet bzw. die Eltern haben das natürlich gemacht. Wir drei waren u.a. auch beste Freunde und hatten gedacht, dass wir alle drei genommen werden. Jedoch war es so, dass nur zwei genommen wurden, ich und der eine Freund. Der, der nicht genommen wurde, war dann wirklich so sauer, dass er die Freundschaft beendet hat, weil er eben nicht genommen wurde und wir zwei schon.

Es ist zwar ein harmloseres Beispiel, aber man sieht, dass sowas schon in jungen Jahren anfängt und nicht nur später im Berufsleben. Also lieber erst auf sich schauen als auf andere was sowas angeht. Denn ist es ein wirklich guter Freund, dann wird er auch dafür Verständnis haben und sich damit abfinden.