Bekommen Deutsche wirklich immer weniger Kinder?

Ich habe vergangene Woche einen Artikel gelesen in dem geschrieben wurde das die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. Ich denke schon das an der Sache etwas dran sein kann, denn auch ich kenne einige Leute die keine Kinder bekommen möchten. Der Grund liegt einfach darin das sie keine Kinder in eine Welt setzen wollen die immer mehr an Gewalttaten zunimmt oder aber sie wollen ihre Freiheit nicht aufgeben. Sehr viele Beziehungen sind schon daran gescheitert das einfach kein Freiraum mehr vorhanden gewesen ist und man sich dadurch vielleicht sogar auseinandergelebt hat.

Ich gehöre nicht unbedingt zu den Menschen die keine Kinder bekommen möchten, aber es ist doch schon etwas merkwürdig an die Zukunft zu denken. Wie wird die überhaupt aussehen? Es wurde auch schon festgestellt das Kinder aus der heutigen Zeit viel schneller erwachsen werden als es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Wie soll das dann in ein paar Jahren aussehen? Ich mag mir das echt gar nicht vorstellen und kann die Menschen die sich gegen Kinder entscheiden auf jeden Fall etwas nachvollziehen.

Denkt ihr auch dass das stimmt? Wenn ja, wieso denkt ihr das Menschen die in Deutschland leben keine oder nur wenige Kinder bekommen wollen?

Ich gehöre zu den Menschen, die sich gegen Kinder entschieden haben. Ich möchte es meinen Kindern nicht zumuten in dieser Welt großzuwerden. Im Moment mag es gerade noch gehen, aber so ein Kind soll ja auch 80 bis 100 Jahre alt werden. Und so lange bleibt es, glaube ich, nicht erträglich.

Aber ich denke, die Entscheidung komplett gegen Kinder treffen die wenigsten und die hat es auch schon immer gegeben. Mittlerweile sind durch die steigenden Karrierechance für Frauen noch einige dazu gekommen. Aber gravierender ist meiner Meinung nach, die Entscheidung nur ein oder zwei Kinder zu bekommen. Früher waren 4 Kinder doch ganz normal. Heute ist das schon eine Großfamilie.

Ich bin mit 5 Geschwistern aufgewachsen, also zu sechst. Und da haben immer alle gestaunt. Dabei ist das gar nicht wirklich viel. Früher waren 12 Kinder eine bestaunenswerte Seltenheit, aber 6 waren normal. Heute ist es normal, zwei Kinder zu bekommen. Wenn man das dritte Kind plant, kommen schon Kommentare, dass das recht viel ist und ob man sich denn sicher sei.

Also ich denke schon, dass "an der Sache was dran ist". Außerdem ist das eine wissenschaftliche Erhebung und keine Umfrage von RTL2. Dem vertraue ich also durchaus. Es ist ja auch keine neue Sache, dass die Geburtenrate stark zurückgeht.

Gewalttaten nehmen nicht immer mehr zu. Was zunimmt ist die teilweise reißerische Berichterstattung und was in einigen Bereichen auch zunimmt ist die Bereitschaft Gewalttaten überhaupt anzuzeigen. Und die soweit ich weiß hat sich die Zahl der Geburten in Deutschland auf einem niedrigen Niveau mehr oder weniger eingependelt. In einem Jahr liegt die Zahl ein bisschen drüber, im nächsten dann wieder in bisschen drunter.

Jeder hat wahrscheinlich seine eigenen Gründe dafür sich gegen Kinder zu entscheiden, es gibt sicher auch Leute, die sich eigentlich nicht bewusst gegen Kinder entschieden haben aber einfach den "richtigen Zeitpunkt" verpasst haben. Wenn jemand also beruflich etabliert ist und sich ein Kind finanziell und karrieretechnisch leisten könnte aber zu der Zeit einfach nicht den richtigen Partner hat.

Tatsache ist aber auf jeden Fall, dass dieser Planet nicht mehr Menschen braucht und, dass die Spezies Mensch extrem weit davon entfernt ist vom Aussterben bedroht zu sein. Deshalb verstehe ich nicht, warum immer so ein Aufriss darum gemacht wird, wenn irgendwo die Geburtenrate zurück geht.

Ich kann mir auch vorstellen, dass an der Sache etwas dran ist, denn meine Freundin ist auch kinderlos. Allerdings hat das bei ihr biologische Ursachen. Auch meine Söhne möchten (leider) keine Kinder in die Welt setzen.

Die meisten Leute entscheiden sich nicht gegen Kinder, weil die Welt immer gewalttätiger wird - denn das ist nicht so, das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall -, sondern, weil man in Deutschland Kinder und Geld verdienen immer noch schlecht vereinbaren kann. Kinder sind teuer und man muss auf so einiges verzichten.

Dieses Phänomen ist besonders bei den Industrieländern zu beobachten, was das Modell des demographischen Wandels sehr eindrucksvoll zeigt. Entwicklungsländer haben das Problem der Überalterung ja nicht, weil sie die Kinder brauchen als Altersvorsorge und die Kindersterblichkeit in diesen Ländern auch so hoch ist. Im Studium mussten wir oft irgendwelche Bevölkerungspyramiden aus Deutschland im Laufe der letzten Jahrzehnte analysieren und es wurden auch Gründe für bestimmte Überschüsse oder Einschnitte genannt.

Fakt ist, dass immer weniger Menschen sich für Kinder entscheiden. Die Gründe hierfür sind ihnen selbst überlassen. Jetzt müssen sich aber Politik und Gesellschaft an diese Entwicklung anpassen, beispielsweise durch eine Überarbeitung des Rentensystems.

Ich weiß nicht, wie es genau in Deutschland ist, aber hier in Österreich ist es definitiv so. Viele Partner heiraten gar nicht mehr und leben einfach so zusammen. Auch das Kinderkriegen lässt nach und meistens endet dies auch in irgendwelchen Patchwork-Familien. Früher war das Kinderkriegen, vor allem am Lande, immer ein wichtiges Thema!

Die Zahl der Kinder in Deutschland nimmt ab. Das hat man auch schon vor ein paar Jahren gewusst. Was soll man denn dazu noch sagen? Die Situation mit einen Kind ist in Deutschland nicht besonders rosig. Nicht alle Arbeitgeber unterstützen kindergerechte Arbeitszeiten. Da überlegt man sich schnell, ob man wirklich Kinder will. Man möchte dem Kind auch etwas bieten. Deswegen ist es nötig, dass man zunächst ein paar Jahre im Beruf ist. Dann rückt die Karriere in den Vordergrund und in den meisten Fällen ist es dann für eine Schwangerschaft zu spät.

In Deutschland ist halt der Boom vorbei. Die Zahl der Kinder hat sich halt angepasst und jedes Paar muss für sich entscheiden, ob es Kinder möchte oder nicht. Würde der Staat aber mehr zur Unterstützung anbieten und Kinder wieder attraktiver machen, würden doch einige Paare ein Kind bekommen. Das heißt natürlich nicht, dass Kinder nur Geld einbringen sollen, aber in der schweren Zeit der Wirtschaft überlegt man es sich halt mehrfach, ob man sich ein Kind leisten kann, sofern der Fall gegeben ist, dass man über ein Wunschkind nachdenkt. Anders ist es natürlich zu sehen, wenn es schon passiert ist.

Ich gehöre zu denjenigen, die schon gerne Kinder haben würden. Aber ich kann nachvollziehen, warum manche andere keine Kinder wollen. Vor allem in Deutschland ist es doch eher schwierig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Und wenn man sich dann doch für ein Kind entscheidet, muss man in der Regel starke finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Außerdem schränkt ein Kind die persönliche Freiheit doch ziemlich ein, wozu nicht mehr jeder bereit ist. Außerdem ist es auch nicht mehr existenziell ein Kind in die Welt zu setzen. Früher bekam man ja ein Kind aus ganz anderen Gründen wie heute. Heute ist ein Kind eher die Krönung einer Beziehung.