Andere geben sich keine Mühe - also ich auch nicht?
Ich bin eigentlich sehr gewissenhaft und manchmal sogar perfektionistisch. Allerdings habe ich gleichzeitig die Eigenschaft, mir nicht mehr so viel Mühe zu geben, wenn ich merke, dass andere das auch nicht tun und es Dinge sind, die ich nicht für mich selber mache, sondern beispielsweise im Berufsleben. Das heißt, wenn ich sehe, dass andere mit Sachen durchkommen, die ich gewissenhafter ausgeführt hätte, dann arbeite ich auch nicht mehr so sorgfältig.
Geht es euch auch so? Gebt ihr euch auch weniger Mühe, wenn andere mit weniger Sorgfalt durchkommen? Oder sind die Anderen grundsätzlich kein Maßstab für euch?
Mir geht es ähnlich, aber ich denke mal, dass es bei den meisten Menschen so ist. Mühe gibt man sich in der Regel nur dann, wenn man weiß, dass es sich lohnt, also wenn man Anerkennung dafür bekommt oder etwa eine Note oder so dafür bekommt. Eine Note spiegelt die Leistungen wieder, die man bringt und kann einem später zu einem besseren Beruf verhelfen, Anerkennung vom Arbeitgeber oder Vorgesetzten könnte später mal eine Versetzung oder so mit sich bringen und zeigt einem einfach., dass man auf dem richtigen Weg ist.
Wenn man sich Mühe gibt und man bekommt nichts dafür, dann ist es manchmal eben fast, als hätte man nichts gemacht und es hätte sich nicht gelohnt. Besonders wenig Motivation habe ich, wenn ich sehe, dass keiner sich Mühe gibt und deswegen eben trotzdem nicht gemeckert wird oder so. Irgendwo will ich meine Anstrengungen dann eben auch nicht umsonst vergeuden.
In der Regel habe ich dieselbe Einstellung. Ich meine, wozu sich übermäßig anstrengend, wenn man auch mit weniger durchkommt? Ich hatte gerade zu meiner Anfangszeit auf der Arbeit Probleme mit der Umstellung. Ich arbeite normalerweise schnell und sorgfältig und war total überfordert mit dieser Beamtenmentalität hier. Ich meine, Dinge, für die ich theoretisch 2 Stunden brauche, beschäftigen meine Kollegen mehrere Tage. Zumindest kommt es mir so vor und wenn die anderen damit durchkommen, sehe ich nicht ein, warum ich dann in meinem bisher gewohnten Tempo weitermachen sollte.
Eine Bekannte von mir aber ist das komplette Gegenteil. Sie ist sehr perfektionistisch, herrisch und kontrollierend. Egal wie viel Zeit sie hat, sie macht immer alles schnell und perfekt, auch wenn die Kollegen da etwas relaxter sind. Anstatt sich da aber anzupassen, spielt sie sich aber immer auf als wäre sie die Chefin und kommandiert ihre Kollegen herum und macht ihnen praktisch Beine. Sie ist auch absolut intolerant in Bezug auf andere Menschen, auch wenn sie immer das Gegenteil behauptet. Ihre Taten sagen aber etwas anderes als ihre Worte. Dass sie sich auf diese Weise bei den Kollegen unbeliebt macht, brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. Das war ihr aber so ziemlich egal.
Ich bin eigentlich der Typ der zügig und konzentriert die Dinge herunter ackert und versuche dabei auch immer mir eine möglichst effiziente Lösung einfallen zu lassen, wie man die Dinge erledigt und wie man unnötige Umwege und Abläufe einspart. Früher hatte ich auch einen Vorgesetzten, der das zu schätzen wusste.
Dies ist heute nicht mehr so, sondern hier wird jetzt alles als selbstverständlich genommen und wenn man besonders zügig arbeitet und sich auch sonst mit allen möglichen Informationen auf den Laufenden hält, dann führt das in der Regel dazu, dass man erstens noch mehr aufgebrummt bekommt und zweitens ständig Anlaufstelle von Hinz und Kunz ist, weil die Chance, dass ich etwas mitbekommen habe, recht groß ist.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich meine Arbeit nicht ordentlich mache, aber dabei bleibt es dann auch. Ansonsten habe ich mich weitestgehend zurück gezogen, versuche nicht mehr hinzuhören, wenn andere telefonieren oder sonst etwas besprechen und mit allem was über die Norm hinausgeht, halte ich hinter den Berg.
Ich habe noch nie recht darüber nachgedacht, aber auch ich habe schon mal das Gefühl, dass ich mir keine große Mühe geben muss, wenn sich meine Kollegen auch mit wenig Arbeitseinsatz durch den Tag bringen. Allerdings fällt es mir dann schon schwer, meinen Arbeitseinsatz zu reduzieren, weil es mir auch darum geht, meine eigenen Ansprüche zu erfüllen, nicht nur die Ansprüche meiner Chefs. Also arbeite ich eigentlich meistens gleich und das bedeutet bei mir, dass ich mich voll in eine Sache hinein hänge.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann behaupte ich mal, dass ich in gewissen Bereichen genauso handle. Warum soll man sich auch mehr oder weniger unnötig Mühe machen, wenn es am Ende auch mit weniger zum gleichen Ergebnis führt? Das ist eigentlich genau der Grundgedanke, der das ganze untermauert. Klar, gewissenhaft sollte man schon sein und überall habe ich diese Anpassung auch nicht. Wenn andere nichts machen, kann man sich selbst in ein besseres Licht rücken oder sich selbst einen Vorteil gegenüber dem anderen erarbeiten. Jetzt ist es natürlich klar, dass dies nicht überall der Fall ist, aber in gewissen Sachen klappt das wunderbar. Generell sollte man aber immer für sich selbst entscheiden und sich weniger nach den anderen richten, denn die machen auch nicht alles richtig, auch wenn es zunächst so aussehen mag.
Also ich habe bei mir bemerkt, dass mir das egal ist, wie andere die Sachen machen. Wenn ich sehe, meine Kollegin hat etwas lockerer gesehen wie ich, lass ich sie, mach es aber bei mir so wie ich das will. Hab da meine eigene Meinung, aber wir kommen gut damit aus.
So ein bisschen ist sicherlich jeder Mensch so. Ich lasse mich auch gerne mitreißen und mache dann nichts mehr, was über die Maße wäre. Das kann aber auch schnell mal nach hinten losgehen, wenn man sich immer von anderen so beeinflussen lässt und deswegen arbeite ich dann immer an mir, wenn ich so ein Verhalten bei mir mitbekomme und versuche ein bisschen mehr zu machen als der Rest. Beim Arbeitgeber kommt es auch sehr gut an, wenn man in so einem Moment ein bisschen mehr macht und dann hat man auch bessere Karten.
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