Vor der Hochzeit 'kneifen' - es ändert sich doch nichts
In unserem Bekanntenkreis war letztes Jahr eine "Fast-Hochzeit". Der Mann hat eine Woche vorher 'kalte Füße' bekommen und gebeten die Hochzeit abzusagen. Die beiden sind immer noch zusammen nur eben nicht verheiratet. Das Argument des Mannes war, dass er sich noch nicht so weit wäre. Die beiden sind 4 Jahre zusammen und beide Mitte 20. Der Antrag kam von ihm und nicht von ihr.
Ich muss sagen, dass ich so was nicht verstehen kann, weil sich ja nicht groß was ändert. Warum kneift man vor der Hochzeit, wenn man es selber wollte und immer noch mit der Frau zusammen ist. Hat sich bei euch was geändert nach der Hochzeit?
Es kann hier viele Gründe geben und ein Spekulieren wird wohl nicht zwangsläufig dazu führen, den wahren Grund zu finden. Ich könnte ja behaupten, dass der Mann keine "kalten Füße" bekommen hat, sondern von Freunden bekehrt wurde, noch zu warten, weil er bestimmt noch eine bessere abbekommen kann. Er ist mit der Freundin dann nur deshalb zusammen, weil es der bequemste Weg ist, die Vorteile einer Partnerschaft zu genießen.
Es gibt wirklich keinen Grund, nicht zu heiraten. Gerade, wenn man sich schon so lange (intensiv) kennt. Es ändert sich bloß der rechtliche Status, wobei auch dieser Schritt nicht unumkehrbar ist! Daher wäre ich als Partner schon "aufgeschreckt", wenn mir so was passieren würde. Jedenfalls würde ich mich mit so einer "Erklärung" allein nicht zufrieden geben. Besser wäre wohl hier für beide Seiten noch mal von vorne zu beginnen.
Nach so einem unsensiblen Rückzieher wäre für mich die Partnerschaft gelaufen. Wenn man selbst einen Heiratsantrag stellt und dann kurz vor der Zeremonie kalte Füße bekommt, dann kann es mit der Liebe ja nicht so weit her sein. Das man angeblich noch nicht so weit sei, das halte ich für eine plumpe Ausrede, die obendrein ziemlich einfallslos ist. Zudem wäre mein Vertrauen ruiniert, dass der gute Mann vielleicht doch zweigleisig fahren könnte. Ich neige nicht zu Eifersuchtsattacken, aber wenn man sich nicht zu mir bekennen will, obwohl man es vorher wollte, dann würde ich schon eine Andere als möglichen Grund in Betracht ziehen. Da wäre dann ein schnelles Ende sicher die schonendste Art, das Beziehungsleben wieder zu ordnen.
Nach meiner Hochzeit hat sich recht wenig in unserer Beziehung geändert. Irgendwie ist man enger zusammen gewachsen, aber mehr nicht. Natürlich ist der rechtliche Status anders. Aber sonst ändert sich kaum etwas.
Für die Beziehung selber ändert sich natürlich nichts, ob man nun einen Vertrag unterschrieben hat oder nicht. Aber viele Leute sehen das immer noch anders. Warum sagt jemand eine Hochzeit ab, weil er "noch nicht so weit" ist? Doch ganz offensichtlich weil er denkt, dass sich doch etwas ändern wird. Er wird damit doch wohl kaum meinen, dass er noch nicht dazu bereit ist eine neue Steuerklasse zu haben, was ja eigentlich das einzige ist, was sich direkt ändert nachdem man die Unterschrift geleistet hat.
Die Frage ist natürlich, ob er die Hochzeit überhaupt selber wollte. Gerade wenn das Paar nicht gemeinsam den Entschluss fasst zu heiraten sondern der Mann ganz altmodisch einen Antrag macht ist es doch öfters so, dass er damit eigentlich die Erwartungen der Frau oder der Umwelt erfüllen will. Ich merke das selber in meiner Partnerschaft, wir sind schon länger als 4 Jahre zusammen und es gibt schon Leute in unseren Familien die erwarten, dass wir bald mal heiraten werden.
Für mich gibt es wirklich keinen Grund zu heiraten, von den finanziellen Vorteilen mal abgesehen, die ich aber im Moment gar nicht hätte. Und ich finde Heiratsanträge extrem peinlich für den Betroffenen, vor allem wenn es noch Zeugen gibt, weil man damit doch in eine Situation gebracht wird, in der man überhaupt nicht "Nein" sagen kann. Zum Glück sieht mein Partner das genauso und wir haben darüber auch schon öfters geredet und alles durch gerechnet, von daher werde ich wohl nie in so eine Situation kommen.
Aber wenn, würde ich wohl auch an meiner Beziehung zweifeln und mich fragen ob es Sinn macht diese einfach so weiter zu führen wie bisher. Ich würde aber keine eifersüchtigen Gedanken haben oder mich fragen, ob er denkt, dass er hofft etwas besseres als mich zu finden. Aber Tatsache ist doch wohl, dass in dieser Beziehung mit der Kommunikation etwas gründlich schief gelaufen ist und ich fände es schlimm, wenn ich mich nicht mit meinem Partner unterhalten könnte. Wenn er mir nicht sagen würde, was ihn bewegt und motiviert. Das Problem hätte man dann ja auch nicht nur beim Thema "Hochzeit" sondern in allen anderen Lebensbereichen auch.
Nachvollziehen kann ich das schon. Du sagst, dass der Mann von sich aus den Antrag gemacht hat und es deswegen komisch ist, dass er wieder zurückgezogen hat, aber bist du dir denn sicher, dass er ihn von sich aus gemacht hat? Ich weiß, wie das bei meinem Freund und seiner Exfreundin war, diese wollte unbedingt einen Antrag von ihm und lag ihm damit die ganze Zeit in den Ohren. Wahrscheinlich hätte er sich über kurz oder lang dazu gedrängt gefühlt.
Davon abgesehen siehst du die Sache vielleicht ein bisschen weniger romantisch. Für dich gibt es keinen Unterschied bezüglich der Beziehung vor und nach der Hochzeit. Das mag sein. Aber wenn man sich für eine Hochzeit entscheidet, dann denkt man sich im Besten Fall, dass man den Partner ein Leben lang behält. Und das kann sich der Mann aus deinem Beispiel offenbar nicht vorstellen oder zweifelt zumindest daran. Es muss nicht der Gedanke sein, dass sich nach der Heirat was ändert, der ihn an einer Hochzeit zweifeln lässt, sondern eben eher der Gedanke, dass er sich nicht vorstellen kann, ein Leben lang mit dieser Frau zu verbringen.
Im Zusammenleben ändert sich durch eine Hochzeit nichts, da hast du Recht. Aber finanziell tut sich da einiges. Vor allem, wenn in Richtung einer eventuellen Scheidung denkt. Es gibt ja den recht nüchternen Spruch, dass man erst heiraten soll, wenn man das Geld für die Scheidung zusammen hat. Wobei ich mich schon wundere, dass man das erst eine Woche vorher merkt.
Die Gründe können vielfältig sein. Aber einfach nur kalte Füße bekommen, ist dann doch schon eine recht unsinnige Begründung. Da muss es doch ernste Ursachen haben, zumal die Beiden ja noch zusammen sind. Kann es einfach sein, dass vielleicht das Geld einfach nicht gereicht hat?
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