Welche Eigenleistung beim Hausbau habt ihr gemacht?
Um Geld zu sparen, bauen immer mehr Leute ihr Eigenheim mit einer gewissen Eigenleistung. Da kostet der Bau weniger, aber man braucht meist auch länger um einziehen zu können.
Wie viel habt ihr bei eurem Hausbau an Eigenleistung vollbracht und wie viel konntet ihr dadurch sparen? Lohnt sich die Eigenleistung, wenn man bedenkt, dass dann doch mehr Monate ins Land ziehen, ehe man einzieht? Denn wenn man per Eigenleistung viel macht, dann muss man dadurch noch ein wenig länger in der Mietwohnung bleiben, ehe man umziehen kann. Diese Miete muss man von dem, was man durch die Eigenleistung spart, ja abziehen.
Wir hatten 80 Prozent des Kapitals zusammen. Die Zinsen waren zu hoch und wir haben sehr lange dafür angespart. Es ist immer besser so viel wie möglich zusammen zu haben. Niemand kann in die Zukunft sehen. Ich weiß nicht, ob wir in 20 Jahren wirklich noch arbeiten und dann das Geld dafür noch zusammen haben. So haben wir sehr früh angefangen, sodass die Belastung nicht hoch und nicht lang ist.
Wir haben damals bis auf den Dachstuhl und den Estrich alles beim Hausbau selbst gemacht. Dass wir dadurch länger gebaut haben, als die Nachbarn, wo grundsätzlich Firmen mit allem beauftragt waren, würde ich so nicht behaupten. Einzig diese Fertigteilhäuser waren schneller fertig, da der Aufbau nur wenige Tage dauert.
Was wir allerdings damit insgesamt gespart haben, kann ich so pauschal nicht mehr sagen, da es schon mehr als zehn Jahre her ist. Aber aber ich denke mal so grob geschätzt, dass wir ohne Eigenleistungen rund ein Viertel mehr bezahlt hätten. Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass man an die Berufsgenossenschaft Geld zahlen muss, damit alle Helfer, welche nicht durch einen Firmenauftrag auf der Baustelle arbeiten, auch für Unfälle abgesichert sind.
Ich hatte zwar nie einen Neubau gehabt, aber da ich schon seit etlichen Jahren Besitzer eines Wohnhauses von Jahrgang 1900 bin kann sich sicherlich jeder vorstellen dass ich relativ viel Geld und Kraft in Umbauten und Modernisierungen stecken musste damit es den heutigen Ansprüchen genügt. Das Haus gehörte meiner Frau schon zu DDR-Zeiten, aber weder sie noch ich hatten das Geld und die Beziehungen um auch nur den kleinsten Handschlag machen zu können. Die Fenster waren sogar noch Original aus der Erbauungszeit, aber an Ersatz war einfach nicht zu denken. Es gab einfach keine Fenster und auch kein Holz um beim Tischler eventuell welche anfertigen zu lassen. Auch bei ganz normalem Material wie mal einen Sack Zement oder eine Tüte Gips um die Löcher zu verschließen war auf breiter Linie Fehlanzeige.
Dadurch gab es im Laufe der Jahre einen riesigen Renovierungsstau. Jetzt, fast 25 Jahre nach der Wende, kann ich sagen dass ich rum bin. Alles ist komplett saniert und so wie es sein soll. Manches wie die Fenster oder die Gasheizung wurden zwischenzeitlich auch bereits schon zum zweiten Mal ersetzt. Für uns war es aber immer wichtig uns nicht zu verschulden und auch so viel wie möglich selbst zu machen. Am Anfang war der Verdienst ja noch nicht so gut und man konnte sich kaum Handwerker leisten. Ich hatte nun auch nicht unbedingt viel Ahnung von den handwerklichen Dingen so dass ich zwar voller Euphorie steckte, aber heute rückblickend sagen würde dass ich es wohl in den meisten Fällen besser gelassen hätte.
Gleich am Anfang wollte ich dass die hohen Decken von 3,40 m in Eigenleistung abgehängt werden. Das gelang mir auch, aber mit dem Ergebnis dass sich alles innerhalb kürzester Zeit verworfen hatte weil ich zu wenig Platz zwischen den Fugen lies. Holz arbeitet, jetzt weiß ich das. Dann hatte ich den Flitz die schönen alten Holztüren zu retten. An sich eine gute Idee, aber endlose Schichten DDR-Purlack bekommt man nur mit Profiwerkzeug wieder ab und nicht mit meinem Billigwerkzeug. Auch eine Fehlentscheidung von mir die Innenräume mit Schaumpolystyrolplatten auszukleiden. Die eigentliche Dämmung war schallhart und der Straßenlärm drang noch lauter in unsere Wohnung.
Dann wurde ich doch mit der Zeit etwas schlauer und auch besser. Ich erledigte nur noch Arbeiten die ich wirklich konnte und wo man nichts falsch machen konnte. So baute ich dann doch mehrere Zimmer und Kammern aus die bisher ungenutzt waren oder schiefe Decken hatten. Ich begradigte einige Wände und Decken mit Gipskartonplatten, aber hier auch nur mit einigermaßen akzeptablem Erfolg. Am liebsten mache ich Arbeiten die jeder kann. Also Löcher buddeln damit die Versorger an die Hausanschlüsse kommen, Putz abschlagen oder dem Verlegen von Auslegware. Gerade die Aktion mit dem Putz war echt grenzwertig. Der Staub war sehr fein und durch die Salze nicht gerade förderlich für meine Lunge. Aber ich wollte das unbedingt weil die Sanierung des Kellers schon teuer genug war. Kleinreparaturen mache ich natürlich wie mal etwas Putz ausbessern oder die Rollläden wieder mit neuen Schnüren ausbessern. Es darf aber nie ausarten oder zu gefährlich sein. Und wenn es ewig halten soll dann lasse ich doch lieber die Profis ran.
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