"Der Esel nennt sich immer zuerst" - gilt das noch

vom 22.04.2012, 18:17 Uhr

Ich habe von dieser Regel noch nie etwas gehört und deswegen beachte ich sie auch nicht wirklich immer. Manchmal ist es mir ein wenig unangenehm, wenn ich mich selber zuerst nenne und deswegen nenne ich mich dann erst am Schluss. Im Studium habe ich dann aber gelernt, dass der Name am Schluss immer der Person gehört, die den größten oder den wichtigsten Teil der Arbeit verrichtet hat. Seitdem nenne ich mich dann doch wieder am Anfang oder wenn ich auch wirklich alle Namen aufzähle, dann sortiere ich sie nach dem Alphabet. Das sollte ja auch eine ziemlich unverfängliche Angewohnheit sein.

Ich finde es aber auch nicht wirklich schlimm, wenn man sich selber gleich zu Beginn nennt und dann die anderen Personen nennt. Außerdem sind Anfangsstellung und Endstellung gleichermaßen betont, so wie es mir im Deutschunterricht beigebracht worden ist, und deswegen finde ich den Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten nur sehr gering.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe es ebenfalls so gelernt, erst die anderen Personen und dann mich zu nennen. Natürlich kann es aber beim Schreiben auch mal vorkommen, dass ich mich zuerst nenne. Im alltäglichen versuche ich aber schon gezielt darauf zu achten, bzw. mache ich dies ganz unbewusst. Auch den Spruch, dass man den Esel immer zuerst nennt kenne ich noch gut und musste diesen häufig zu hören bekommen. Ich denke außerdem, dass man das auch heute noch macht und es einfach eine Höflichkeitsform ist, genauso wie fremde Leute eben mit Sie anzusprechen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich gebe dir vollkommen recht, da achtet heutzutage keiner mehr drauf. Auch Eltern achten bei ihren Kinder nicht mehr darauf, dass sie sich vernünftig artikulieren. Ich finde das sehr bedenklich und nicht gut, aber diese Welle der deutschen Sprache wird sich wohl kaum aufhalten lassen.

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» Badabing » Beiträge: 143 » Talkpoints: 1,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne diesen dummen Spruch aus meiner Kindheit tatsächlich nicht. Anscheinend haben es meine Eltern nicht für nötig gehalten ihren Kindern mit Hilfe von Beleidigungen - denn als solche empfinde ich die Bezeichnung "Esel" schon irgendwie - die Feinheiten der deutschen Sprache näher zu bringen.

Obwohl ich diese Art der Erziehung nicht genießen durfte empfinde ich es aber trotzdem als unschön, wenn man "ich und mein Freund" schreibt, wobei ich "me and my friend" aber noch wesentlich schlimmer finde. Das hat aber wirklich nur etwas mit der Sprache und der Ästhetik des Satzes zu tun. Die Aussage bleibt ja die selbe, egal wo das "ich" nun steht, und wenn jemand Höflichkeit wirklich von der Satzstellung abhängig macht, hat er wohl sonst keine anderen Probleme.

In der gesprochenen Sprache finde ich es an sich auch logisch, dass man bei einer Aufzählung sich als erstes nennt. Also wenn ich gefragt werden, mit wem ich irgendwohin gehe, muss ich bei den Freunden vielleicht kurz überlegen, während ich mir bei mir natürlich hundert Prozent sicher bin. Da wäre es dann doch eigentlich normal, dass man mit der Person anfängt, die mir als erstes einfällt und bei der ich mir ganz sicher bin.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich gar nicht darauf achte, wenn ich so was erzähle. Ich kann dir deswegen nicht aus dem Kopf sagen, ob ich das beim Erzählen immer einhalte oder ob ich mich da auch manchmal zuerst nenne. Ich denke, dass das manchmal schon vorkommt, weil man, wenn man aufgeregt ist und irgendwelche spannenden Neuigkeiten erzählt, oftmals nicht an die Etikette denkt.

Wenn es jedoch etwas schriftliches ist, dann achte ich in fast allen Fällen immer darauf. Mit wurde es auch von meinen Eltern so beigebracht und deswegen versuche ich mich auch daran zu halten, weil ich denke, dass es einfach höflicher ist, wenn man seinen Namen nicht zuerst aufschreibt oder nennt. Ich finde, dass das dann ein bisschen so wirkt, als würde man seine eigene Arbeit in den Vordergrund stellen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Laut Duden ist dies keine verbindliche, von irgendwelchen Kommissionen festgelegte Regel. Man kann die Reihenfolge so aufführen, muss aber nicht. Übrigens - in den USA und anderen englischsprachigen Ländern nennt man bei der Auflistung sich zuerst und dann die anderen. Keiner beschwert sich, keiner klagt. Oder sind die Amis einfach unfeine Leute?

» Friedhelm » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,11 »


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