Heimat - was bedeutet sie für euch persönlich?
Ich kenne eine Frau, die vor einigen Jahren in unsere Gegend gezogen ist und die sich immer noch nicht heimisch fühlt. Für sie ist ihre Geburtsstadt ihre Heimat. Ich bin auch nicht hier geboren und dennoch sehe ich diesen Ort hier als meine Heimat an. Ich habe hier meine Freunde gefunden und ich könnte mir keinen anderen Ort mehr vorstellen.
Was bedeutet 'Heimat' für euch? Ist es der Ort an dem ihr geboren seid oder ist es der Ort in dem ihr jetzt wohnt? Wenn ihr noch immer an dem Ort an dem ihr geboren seid wohnt, könntet ihr euch vorstellen eine Wahlheimat zu finden, in der ihr euch genauso wohl fühlt?
Für mich definiert Heimat sich nicht dadurch, dass man an diesem Ort geboren wurde. Heimat ist für mich der Ort, an dem ich viele positive Erinnerungen gesammelt habe, wo ich mich auskenne, wohlfühle, und wo ich möglicherweise auch Freunde habe. Es ist ein Ort, der eine positive "Ausstrahlung" auf mich hat. Ein Ort, an dem ich mich einfach wohl und geborgen, vielleicht auch irgendwie sicher, fühle. Es ist egal, ob ich dort geboren wurde, oder erst später dorthin gezogen bin. Wichtig ist einfach, dass man sich dort wohlfühlt. Und das ist davon abhängig, was man dort erlebt und erlebt hat.
Zu meinem Geburtsort habe ich nur ein geringes Heimatsgefühl. Dafür fühle ich mich zu einem Ort, an dem ich mit meinem damaligen Partner gut 6 Jahre lang gelebt habe, ziemlich hingezogen. Es gibt ehrlich gesagt Tage, an denen ich manchmal nahezu "Heimweh" nach der Gegend habe. Manchmal überlege ich auch, später wieder dorthin zu ziehen. Und nein, ich verbinde den Ort nicht automatisch mit der damaligen Beziehung. Ich mochte die Gegend allgemein sehr, die Natur, die Leute, die Wohnverhältnisse. Ich fühlte mich dort sehr wohl. Und ich finde es schade, dass ich dort nicht mehr lebe.
Meinen aktuellen Wohnort, und das erhöht die Sehnsucht nach dem alten Wohnort sicher noch, empfinde ich nicht wirklich als Heimat. Ja, ich lebe hier mit meinem Partner, und fühle mich bei ihm auch wohl. Aber die Wohnung ist grauenhaft, der Vermieter unfreundlich wie sonstwas, die Nachbarschaft ist mir etwas suspekt. Irgendwie fühle ich mich hier immernoch fremd, teils sogar fehl am Platz, und das, obwohl ich hier jetzt schon fast ein Jahr lang kontinuierlich lebe.
Manchmal wünsche ich mir, dass irgendetwas dafür sorgt, dass ich das hier doch mal als Heimat empfinde. Denn das Gefühl, in der "Fremde" zu sein, weg von der Heimat, ist auf Dauer nicht so schön. Aber ich weiß nicht, ob ich mit der Gegend hier jemals warm werde. Ich befürchte, das kommt nicht mehr, denn es ist schon viel Zeit vergangen und bisher hat es nicht im Geringsten geklappt. Aber das hier wird sowieso nicht meine letzte Wohnung bleiben, definitiv nicht. Daher bin ich mal optimistisch, dass ich vielleicht an meinem nächsten Wohnort endlich wieder eine richtige Heimat finde.
Ich selber definiere Heimat auch etwas anders. Also ich beziehe es auf keinen Fall auf den Ort, wo ich herkomme. Ja ich komme aus Deutschland und sicherlich würde ich anderswo auch Heimweh nach meiner alten Heimat haben. Doch das sind andere Faktoren. Ich bin hier geboren, kenne das Leben, bin den Lebenseinstellungen und vielem mehr aufgewachsen. Das sind vertraute Gefühle.
Wäre ich jetzt als Beispiel in einer anderen Kultur wie China, die mich gleichwohl fasziniert und in vielen Punkten auch abschreckt, dann würde ich wohl Heimat mit meinem Geburtsort zunächst einmal definieren. Doch das bedeutet ja zwangsläufig nicht, dass China nicht auch meine Heimat werden könnte. Ortsabhängig mache ich das Gefühl von „Heimat“ daher nicht.
Ich fühle mich da wohl, wo es mir gut geht. Wo meine Freunde womöglich leben und wo ich auch schöne Erinnerungen habe. Gerne schwelge ich noch heute in Erinnerungen meiner alten Wohngegend, auch wenn diese von mir aus ca. dreißig Minuten entfernt ist. Doch man fährt ja auch nicht täglich da hin, um sich jeden Stock und Baum anzusehen, wo man als Beispiel heruntergefallen ist. Das soll jetzt nicht salopp oder dumm klingen, verstehe mich nicht falsch. Ich meine halt das nur auf mich bezogen, dass ich Heimat immer etwas seltsam für andere definiere.
Ich muss mich einfach wohlfühlen, akzeptiert und toleriert fühlen. Dann kann man mir jeden Ort erträglich machen. Wenn dann jedoch das Umfeld, Freunde, Natur, Lebenseigenschaften & Co stimmen, bin ich sogar gewählt jeden Ort als Heimat für mich zu sehen, solange es mir und meiner Partnerin oder auch meinem Partner gut geht.
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