PC-Spiele: Alterseinstufung je nach Waffen unterschiedlich?

Ich spiele ja nun schon seit etlichen Jahren Computerspiele. Gerade, als ich noch minderjährig war, spielte in einem bestimmten Umfang auch die Alterseinstufung des jeweiligen Spieles eine Rolle. Schließlich durften die Spiele im Laden nur an Personen verkauft werden, die diese Altersgrenze bereits überschritten hatten. Heute spielen die Alterseinordnungen also nicht mehr so eine wirkliche Rolle für mich, ich bekomme nur nebenher manchmal ein bisschen über die Einstufungen mit, wenn ich mal in einem Magazin ein bisschen über Neueerscheinungen lese.

Eine Frage hatte ich mir damals aber schon immer gestellt. Und, wie ich sehe, scheint sich an diesem Kriterium auch heute noch nichts verändert zu haben. Ich habe nämlich den Eindruck, dass Spiele, in denen man mit modernen Schusswaffen hantiert, also beispielsweise mit Pistolen oder Gewehren, meistens ab 18 Jahren freigegeben werden. Spiele, in denen man hingegen mit historischen Waffen, beispielsweise mit einem Schwert oder mit Pfeil und Bogen kämpft, bekommen meistens eine Altersfreigabe ab 16 Jahren. Das war vor einigen Jahren so und heute scheint es diese Tendenz auch noch zu geben.

Ich frage mich, woran das liegt. Gelten Schwerter und Bögen als "harmloser" oder weniger brutal, als beispielsweise ein Maschinengewehr? Ist es wirklich für 16-Jährige nicht zumutbar, wenn in einem Spiel jemand mit einer Pistole erschossen wird, aber wenn in einem Spiel jemand mit einem Schwert den Schädel abgeschlagen bekommt, ist das irgendwie "verträglicher"? Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

Oder geht es darum, dass man von einer realen Gefahr ausgeht, und dass moderne Waffen heute nun einmal eher zu einem Amoklauf verwendet werden könnten, als historische? Also glaubt man, wenn ein Jugendlicher sich von den Spielen beeinflussen ließe, wäre das bei einem historischen Setting daher weniger heikel? Oder glaubt man, das historische Setting würde es dem Jugendlichen leichter machen, Fiktion und Realität zu unterscheiden?

Die genauen Urteile für die unterschiedliche Alterseinstufung in beiden Fällen würden mich schon interessieren. Da gibt es doch von der Bundesprüfstelle sicher feste Richtlinien, oder?

Ein Freund, mit dem ich vorhin über die Thematik sprach, behauptet übrigens, dass auch bei Fantasy- und Historienfilmen, in denen es etwas blutiger zugeht, wohl tendentiell eine Freigabe für jüngere Jugendliche festgelegt würde, als bei Thrillern oder Horrorgeschichtchen mit modernen Waffen. Ob das so stimmt, kann ich nicht genau sagen, weil ich kein sonderlicher Filmfan bin. Aber zu meinem Eindruck bei den Computer- und Videospielen würde das ja schon passen.

Wobei es übrigens nicht nur unbedingt um Fantasy-Spiele geht. Selbst, wenn man nicht gegen Drachen, Trolle oder Zentauren kämpft, sondern gegen menschliche Figuren, scheint die Alterseinstufung bei einem historischen Thema geringer auszufallen, als bei einem neuzeitlichen. Wieso dies so ist, würde mich wirklich interessieren.

Ehrlich gesagt habe ich mir bis zu Deinem Beitrag hier keinerlei Gedanken über das Thema Computerspiele und Alterseinstufung nach Waffen gemacht. Doch irgendwie muss ich Dir sogar zustimmen, denn auch ich habe mal einige Spiele durchgespielt, wo offensichtlich ältere Waffen genutzt wurden, aber diese dennoch mit laschen Altersfreischaltungen erhältlich sind. Anders herum sind Spiele mit Schrottgewehr & Co direkt ab achtzehn Jahren erhältlich. Schon sehr seltsam, dass Unterschiede zwischen Waffen gemacht werden, denn offensichtlich scheint es so.

Spiele mit Schwertern, Rüstungen & Co werden trotz Blut fließen etc. dennoch ab sechzehn Jahren freigegeben während Spiele mit Waffen und selbigen Szenarien ab achtzehn Jahre sind. Das ist einfach nur grotesk, wenn Du mich persönlich fragst. Es kann natürlich bei einigen Spielen wahrhaftig nur zufällig sein, aber glauben wir das an dieser Stelle wirklich? Da habe ich seit Deinem Beitrag ein wenig meine Zweifel. Ich glaube nämlich auch, dass es sehr wohl so beabsichtigt ist, denn sonst würde sich diese Einstufungswillkür nicht erklären lassen.