Finanziell weiterhin für abgegebene Tiere aufkommen?
Wie ich ja schon erwähnt habe, haben wir vor einigen Tagen unsere Katze zu einer Verwandten gebracht, weil wir denken, dass sie dort besser und vor allem artgerechter gehalten werden kann. Momentan sieht es so aus, als würde auch die Vergesellschaftung der Katzen so einigermaßen funktionieren und es ist davon auszugehen, dass die Katze an ihrem neuen Bestimmungsort bleiben kann.
Allerdings hatten meine Cousine und ich neulich einen kleinen Disput über die anfallenden Kosten. Ich bin der Meinung, dass sie uns mehr oder minder aus der Patsche geholfen hat und wir daher finanziell für die Katze aufkommen sollten, zumal meine Cousine finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist und sich wohl ohne meine Bitte keine dritte Katze angeschafft hätte. Sie meint hingegen, dass sie sich für die Übernahme unserer Katze entschieden hat und damit die volle Verantwortung, auch in finanzieller Hinsicht, trägt.
Ich fürchte, wenn ich ihr nun einen monatlichen Betrag überweisen würde, wäre sie beleidigt. Wie seht ihr das? Habt ihr eure Haustiere schon einmal irgendwo anders untergebracht? Seid ihr danach noch finanziell für diese Tiere aufgekommen? Oder denkt ihr wie meine Cousine, dass das Finanzielle uneingeschränkt Sache des neuen Besitzers ist?
Es wäre an sich schon eine schöne Geste von dir, aber ich denke, dass man nichts erzwingen kann. Wenn deine Cousine kein Geld möchte, dann ist es eben so. Es ist ja auch nun ihr Tier und dann muss sie auch dafür sorgen. Hättest du die Katze im Tierheim abgegeben müsstest du ja auch keine finanziellen Abgaben mehr leisten. Es zwingt dich also keiner dazu und es ist eine tolle Geste, aber deine Cousine muss das entscheiden und wenn sie es nicht will, kannst du vielleicht immer mal Leckerlies für die Tiere mitbringen, wenn du sie besuchst.
Dass deine Cousine den Vorschlag so vehement ablehnt, überrascht mich. Es ist ja nur nett von dir gemeint. Vielleicht hat sie Angst, dass die Katze dann weiterhin irgendwie dir gehören wird. Dann könntest du sie dir auch irgendwann zurückholen, wenn deine Wohnsituation sich ändert und sie würde bis dahin aber sehr an der Katze hängen. Oder sie hat Angst, dass du dann Mitspracherecht beim Futter und bei medizinischen Behandlungen haben willst.
Jedenfalls ist es so. Sie lehnt es ab. Und das musst du dann auch akzeptieren. Du könntest ihr aber anbieten, dass du einspringst, wenn eine teure Operation zu finanzieren ist. Es kann immer mal passieren, dass ein Tier sich verletzt und dann kann es schnell recht teuer werden. Sag ihr einfach, dass sie dich in einem solchen Fall gerne um Hilfe bitten kann.
Du könntest das Geld, dass du deiner Cousine monatlich geben wolltest, auch weglegen und sparen. So ist dann für den Notfall wirklich Geld da. Sollte der Notfall nie eintreten und deine Katze in vielen Jahren an Altersschwäche sterben, lädst du von dem Geld deine Cousine zum Essen oder auf einen Kurztrip ein.
Ich denke, es hat damit zu tun, dass es nun ihre Katze ist und nicht mehr Deine, die nur bei ihr in Obhut gegeben wurde. Sie trifft nun alle Entscheidungen für die Katze, Du hast kein Mitspracherecht mehr. Wenn Du noch für sie bezahlen würdest, hättest Du doch noch irgendwelche Rechte und könntest etwa sagen, welches Futter Du haben willst, wann bei welchem Tierarzt was gemacht wird usw. Selbst wenn Ihr Euch anders geeinigt habt, so ist es vom Gefühl her doch so.
Ich denke, wenn Du ihr etwas Gutes tun willst, um ihr auch Deine Dankbarkeit zu zeigen, dann schenk ihr einfach etwas, was nichts mit der Katze direkt zu tun hat. Ich meine also, dass Du dann nicht jeden Monat einen Betrag überweist, sondern dieses Geld sparst und ihr dann davon eine Freude bereitest. Ich denke, darüber wird sie sich dann mehr freuen und das dann auch annehmen.
Vielen Dank für eure Antworten. Um ehrlich zu sein, habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht, dass ich mir durch eine finanzielle Zuwendung an die Katze möglicherweise ja auch das Recht vorbehalten würde, ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Ernährung oder ärztliche Versorgung der Katze geht. Dass ich das nicht tun würde, lässt sich natürlich leicht sagen und im Augenblick denke ich das auch, andererseits habe ich als ehemalige Tierhalterin schon eine Vorstellung, welches Futter hochwertig ist und was man eher nicht füttern sollte, und auch zu gewissen medizinischen Fragen habe ich definitiv eine Meinung. Vielleicht ist es wirklich besser, von dieser Zuwendung abzusehen und meiner Cousine somit auch Gefühlstechnisch komplett eigene Entscheidungsfreiheit zuzusichern.
Die Idee, das monatliche Geld anzusparen und davon auszuhelfen, wenn Not am Mann sein sollte, klingt gut und diesen Vorschlag werde ich meiner Cousine auch machen. Wenn das Tier die nächsten Jahre gesund bleibt und keine größeren Anschaffungen anfallen, kann man sich ja immer noch überlegen, ob man von diesem Geld zu zweit etwas Tolles unternimmt oder der Cousine eine Freude macht. Dinge, die man ihr schenken könnte, wüsste ich jedenfalls schon.
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