Sachwerte spenden - Spendenquittung für Steuer bekommen?
A und B sind gerade dabei einige Sachen zu verkaufen, die sie nicht mehr benötigen. Sie dachten auch daran, dass sie einiges auch spenden könnten. Viele Organisationen wären bestimmt froh, wenn sie etwas gespendet bekommen würden. A und B überlegen aber nun, ob sie dafür auch eine Spendenquittung bekommen können um es dann bei der Steuererklärung mit anzugeben.
Ist es möglich für Sachspenden eine Spendenquittung zu bekommen oder sollten A und B erst alles verkaufen und dann Geld spenden um die Spendenquittung zu bekommen? Wie rechnen sich die Sachspenden denn, wenn man eine Spendenquittung bekommen sollte?
Es kommt auf den Verein an. Wenn du eine kleine Spende für die Tombola eines Schulsommerfests bereitstellst, wirst du wahrscheinlich keine Quittung bekommen. Kleinere Spenden wird das Finanzamt aber auch ohne Quittung anrechnen. Für größere Sachspenden kannst du natürlich auch eine Quittung für den Wert der Spende bekommen. Es muss sich bei dem Verein um einen gemeinnützigen, wohltätigen .... - ich weiß nicht mehr auswendig, wie es in den Steuererklärungsformularen konkret heißt.
Grundsätzlich ist es möglich eine Spendenquittung für deine abgegebenen Sachen zu erhalten, aber die Mitarbeiter dort machen es dir sehr schwer weil sie wohl den Aufwand dafür scheuen. Ich spreche da aus Erfahrung mit mehreren caritativen Einrichtungen und dem Sozialkaufhaus wo ich immer mal etwas abgegeben habe. Warum das so ist kann ich mir nicht wirklich erklären, denn wenn problemlos eine Spendenquittung ausgestellt werden würde dann hätten alle etwas mehr davon.
Der Spender kann eine gewisse Summe als Sonderausgabe von der Steuer absetzen und wird dadurch spendenfreudiger wodurch die Sozialeinrichtungen auch profitieren dürften weil dann ja mehr an Hilfen bereitgestellt wird. Ganz früher war das aber noch nicht so, da war man mit Spendenquittungen etwas freigiebiger und es wurden sie ohne weitere Prüfung ausgestellt und zwar so wie der Spender sich das vorstellte. Natürlich nur wenn man es nicht übertrieben hat.
Bei der Abgabe von Möbeln ist es noch einigermaßen unkompliziert, aber auch hier sind die Leute extrem unwillig. Diese werden ja in der Regel von zu Hause abgeholt und wenn man eine ganze Wohnung leer räumen muss dann kommt schon etwas an Möbeln zusammen. Hier muss man eine Liste anfertigen und die den Leuten dann mitgeben, der Chef von ihnen schätzt dann denn Wert und es wird die gewünschte Quittung ausgestellt. Aber man muss dafür ständig hinterher telefonieren, von alleine passiert da nichts und die angesetzten Werte sind extrem niedrig. Möbel die älter als zehn Jahre sind nehmen sie ja gar nicht mehr mit, selbst wenn sie praktisch unbenutzt und ohne Mängel sind.
Ganz verrückt wird es aber bei der Bekleidung, dem Spielzeug und eben den ganzen Kleinkram den man spenden möchte. Hier wird eine ganz genaue Liste verlangt in der stehen muss wie alt das alles ist, was es mal gekostet hat und welchen Wert man dafür heute ansetzen würde. Da ich immer mehrere Säcke gleichzeitig gespendet habe käme da für mich ein ungeheurer Arbeitsaufwand dazu. Da bin ich stundenlang beschäftigt nur um solch eine Liste zu schreiben. Ich hatte das mal gemacht, aber einmal und nie wieder. Selbst absolut neuwertige und sehr teure Sachen werden zu einem Spottpreis zusammengestrichen.
In Erinnerung habe ich noch drei absolut ungetragene sehr hochwertige Lederjacken und eine echte Pelzjacke aus einem Nachlass. Alles wurde für je 5 Mark als Spende registriert, die normale Bekleidung und das viele Spielzeug für Pfennige. Ein neuwertiger Scout-Schulranzen kam für drei Mark in die Liste, vieles tauchte auch später überhaupt nicht auf. Bei einem bis unter das Dach vollgestopftem Auto machten das zum Schluss 120 Mark als Spendenquittung. Dafür opferte ich fast ein Wochenende, meine Zeit um alles in die Kreisstadt zu fahren und natürlich auch noch etliches an Fahrgeld.
Bei einer Nachfrage warum das so wenig als Spendensumme ist wurde mir gesagt dass es sich um den Zeitwert handelt und die Artikel für so wenig Geld im Kaufhaus verkauft werden. Das mag sicherlich stimmen, aber den Aufwand rechtfertigt es überhaupt nicht. Eine pauschale Abschätzung ohne Liste geht leider nicht weil alles seine Ordnung haben muss. Von der Spendenquittung gab es dann effektiv knapp 30 Mark vom Finanzamt zurück.
Spendenquittungen sind nur dann gültig, wenn der Aussteller durch sein Wohnsitzfinanzamt als gemeinnützig anerkannt wurde und dies auch auf der Quittung nachweist. Bis 200 Euro lassen es viele Finanzbeamte auch durchgehen, wenn man diverse gemeinnützige Organisationen aufzählt.
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