Wart ihr schon mal Opfer stalkingähnlicher Attacken?

vom 04.03.2013, 23:02 Uhr

Man liest und hört ja immer wieder, dass ein Mensch gestalkt wird. Erst kürzlich war ein Film im Fernsehen, wo es um eine bekannte Eisläuferin ging, die gestalkt wurde. Oft ist es so, dass man so eine stalkingähnliche Attacke gar nicht erkennt oder erst spät erkennt. Wurdet ihr schon mal Opfer einer solchen Attacke? Wie seid ihr dagegen vor gegangen und kann man eigentlich heutzutage wirklich was dagegen machen?

Ich höre immer wieder, dass man widersprüchliche Aussagen, was die Ahndung des Stalkings betrifft. Selbst die Medien sprechen davon, dass man erst was machen kann, wenn was passiert. Ab wann wird etwas gemacht? Was muss passieren, damit man Stalking auch verfolgt?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wir haben in der Wohnung neben uns Nachbarn wohnen, die sozusagen an der Flasche hängen. Frührentner die nichts anderes zu tun haben als Alkohol zu konsumieren, und Stress zu machen. Im Moment sind ich und meine Frau mal wieder die aktuellen Opfer. Das bedeutet das neben der üblichen Lärmbelästigung zwischen 9 Uhr morgen bis 3 Uhr Nachts (lautes Geschrei) ebenfalls unser Müll durchwühlt wird, um Informationen über uns zu erhalten.

Neben dem Müll durchwühlen wird auch gerne ums Haus geschlichen, und in die Fenster geschaut. Weiterhin wird an den Türen gelauscht, Gespräche durch offene Fenster belauscht, Artikel aus unserem Blog ausgedruckt, um mögliche Verfehlungen beweisen zu können. Man möchte auch gerne Anzeigen und Beschwerden gegen uns ins Rollen bringen. So wird mir zum Beispiel Schwarzarbeit vorgeworfen weil wir derzeit Geld von der Arge bekommen (ändert sich Mitte März wieder), und wir ein paar persönliche Gegenstände bei E-Bay verkauft haben. Das ganze ist natürlich haltlos weil diese Summen gar nicht angerechnet werden dürfen, aber das ist ja vollkommen egal, Hauptsache Stress gemacht. Bisher ist das zwar noch nicht passiert, aber die Drohung steht natürlich im Raum. Was die damit erpressen wollen weiß bis heute keiner.

Genauso wie wir vor 3 Wochen geheiratet haben. Da war auch den ganzen Tag der Türspion besetzt, und jeder einzelne Gast wurde an der Türe abgefangen, und ausgefragt. Das ist bisher natürlich nur nervig und macht aggressiv. Natürlich sammeln wir alles in einem ausführlichen Protokoll, aber bisher stellt uns auch unser Vermieter keinen besonderen Erfolg in Aussicht. Auch anwaltlich oder polizeilich kann man da im Moment gar nichts gegen machen. Selbst die Tatsache das meine Frau schon tätlich angegriffen worden ist hat bisher keinerlei Effekt gehabt.

Wir fühlen uns nicht nur gestalked, sondern werden definitiv gestalked. Permanentes hinterherschnüffeln, hinter dem Türspion hängen, ums Haus schleichen um in die Wohnung schauen zu können, uns immer wieder hinterherschnüffeln ist für mich klar und deutlich Stalking aber wir sind damit alleine. Unsere Freunde und Verwandten halten uns für total Bescheuert, und meinen das könne ja alles gar nicht so schlimm sein. Also Gesellschaftlich werden wir mit diesem Problem ebenfalls komplett allein gelassen.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Diesen Film mit der bekannten Eisläuferin habe ich neulich auch gesehen. Ich war auch schon Opfer eines Stalkers und bin es heute immer noch. Es ist leider tatsächlich so, dass wirklich erst dann etwas unternommen wird, wenn etwas Schlimmes passiert ist, das heißt, wenn jemand ermordet, schwer verletzt oder ähnliches wurde.

Es ist nicht mal zur Gerichtsverhandlung gekommen. Ich hatte damals, als es bei mir anfing, zahlreiche Anzeigen gegen diesen Menschen aufgegeben. Unter anderem wegen übler Nachrede, Belästigung, Nachstellung, Bedrohung und Körperverletzung, und alles mögliche versucht, um gegen ihn vorzugehen, nur um dann nach einem Jahr einen Brief zu bekommen, in dem stand, dass das Verfahren eingestellt wurde.

Tja, so sieht das leider heutzutage in Deutschland aus. Irgendwann habe ich dann einfach aufgegeben. Heute habe ich meistens meine Ruhe. Gelegentlich findet er dann irgendwie wieder meine Nummer raus und versucht mich am Telefon zu belästigen. Ich lege dann auf und besorge mir wieder eine neue Nummer. Meine Wohnungsklingel ist sowieso seid dem immer abgestellt. Wenn mich Freunde besuchen wollen, dann sprechen wir uns vorher ab, und sie rufen mich auf dem Handy an wenn sie vor meiner Tür stehen.

» Salina » Beiträge: 80 » Talkpoints: 44,02 »



Es ist ja oft so, dass man dem Stalker selbst Informationen gegeben hat. So frage ich mich beim Lesen des Beitrags von Frank the Tank auch, woher denn die Nachbarn wissen, wann geheiratet wurde, woher das Einkommen kommt, welche Blogaktivitäten es gibt, welche ebay-Verkäufe stattfinden, usw. Natürlich kann man durch Lauschangriffe einiges herausfinden, ebenso wie durch den Müll. Wobei bei beidem auch das eigene Verhalten eine Rolle spielt. Wenn Papiere geschreddert sind ist der sonstige Müll ziemlich uninteressant. Im Winter stehen Fenster nicht ewig offen und man muss sich meiner Meinung nach auch in der kleinsten Wohnung nicht so unterhalten, dass dies draußen zu hören ist.

Ich finde es auch irgendwo nachvollziehbar, dass erst gehandelt werden kann, wenn etwas passiert ist. Man kann nun mal niemanden verurteilen, weil jemand eine Straftat vermutet. Und weil jemand durch den Türspion schaut, bedeutet dies ja nicht, dass dieselbe Person auch gewalttätig ist.

Doch ich kenne auch die andere Seite. So war ich es selbst, die jemanden einmal zuviele Informationen gab, die diese Person nun gegen mich verwendet, bzw. verwenden könnte. Dabei begann der ganze "Spaß" (wobei es definitiv kein Spaß ist) damit, dass man mich des Stalkings bezichtigte. Es gibt also so etwas wie eine gemeinsame Vergangenheit. Dabei ist es dann noch schwieriger zu sagen, was nun Stalking ist und was bloße Kontaktaufnahme oder Interesse.

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» Trisa » Beiträge: 3229 » Talkpoints: 81,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mit Stalking habe ich auch schon Erfahrungen sammeln dürfen, allerdings hielt sich das noch einigermaßen in Grenzen. Vor einigen Jahren hatte ich einen Freund, der war etwas - sagen wir mal - anhänglich. Als ich diese Beziehung beendet hatte, fing er an, jeden Tag mehrmals bei mir anzurufen, SMS zu schreiben und mich per Internet zu kontaktieren. Ich sollte dazu erwähnen, daß wir eine Fernbeziehung führten und aufgrund der 500 km Entfernung war es ihm Gott sei Dank nicht möglich, täglich bei mir aufzuschlagen.

Also ging es weiter mit dem Telefonbelästigungen und er drohte nach einiger Zeit, einfach vorbei zu kommen, egal ob ich das möchte oder nicht. Das ging ungefähr ein halbes Jahr so, habe natürlich auch immer mal wieder gedroht, daß ich eine Anzeige mache wenn er nicht aufhört. Eskaliert ist es zum Glück nicht, er hat dann auch irgendwann damit aufgehört und seine Drohungen waren auch nur Drohungen und keine Taten. Es war dennoch sehr nervenaufreibend, denn so ein Telefonterror ist auch nicht ohne.

» Irmgard Detsch » Beiträge: 51 » Talkpoints: 21,94 »


Als ich mit meinem Ex Schluss gemacht hatte, hat dieser mich auch etwas gestalkt. Richtig extrem war es sicher nicht, aber ich habe mich schon sehr belästigt gefühlt. Er hat mich damals extrem oft angerufen, mir sehr viele SMS geschrieben und mich ständig beobachtet und am Fenster gestanden um zu schauen, was ich mache und wo ich hingehe. Manchmal ist er mir dann auch noch ein Stück nachgelaufen.

Er hat auch scheinbar öfter mal im Treppenhaus gewartet bis ich heraus kam und ist dann losgelaufen. Man muss dazu sagen, dass wir im selben Haus in unterschiedlichen Wohnungen gewohnt haben, er wohnte schräg über mir. Damals habe ich das Ganze einfach nur abgewartet, irgendwann kam es dann zu einem riesen Knall, was auch zu erwarten war und danach hatte ich dann aber meine Ruhe. Man kann da sicherlich auch erst etwas machen, wenn es schlimmer wird und wenn schon etwas passiert ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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