Haben eure Kinder eine Belohnungstafel?

vom 11.03.2014, 20:15 Uhr

Ich war vorhin gerade auf der Suche nach einer Art Magnettafel für eine Wochenplaneinteilung für Kinder. So bin ich auf so genannte Belohnungstafeln für Kinder gestoßen. Das Prinzip war mir schon klar, aber nun habe ich mir diese Dinger einmal näher angeschaut.

Das Prinzip ist so, dass auf der Tafel diverse Aufgaben vermerkt werden. Als Beispiele standen auf dem Bild eben "Zähne putzen, Gemüse essen, Hausübungen machen" ja sogar "brav sein" war zu finden. Mein Sohn ist nun fünf Jahre alt. Natürlich hat er auch diverse "Aufgaben" zu erfüllen. Aber mir würde nie einfallen, ihm eine Belohnung dafür zu geben, nur weil er sich die Zähne putzt oder weil er Gemüse isst und so weiter. Ebenso würde ich ihm keine Sterne für Tätigkeiten im Haushalt geben, wie Teller wegräumen oder dergleichen geben. Das alles ist für mich eher "eine Selbstverständlichkeit".

Habt ihr so eine Belohnungstafel in Verwendung? Wie gut kommen eure Kinder damit klar? Wie gut kommt ihr damit klar? Für welche Aufgaben habt ihr sie in Verwendung?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne durchaus Belohnungssysteme für Kinder, aber eher, um an einem bestimmten Problem zu arbeiten. Zum Beispiel, wenn ein Kind sich immer wieder weigert, die Zähne zu putzen, kann es ja durchaus helfen, eine Belohnungsliste zu basteln oder auszudrucken, auf die das Kind jedes Mal einen Sticker bekommt, wenn es sich ohne Widerworte und ordentlich die Zähne geputzt hat. Wenn eine bestimmte Anzahl von Stickern erreicht ist, gibt es dann eben ein Geschenk.

Ich denke schon, dass so was in Ausnahmefällen helfen kann, habe mich aber noch nicht wirklich getraut, es bei meinem Sohn einzusetzen. Es gibt zwar durchaus ein paar Dinge, bei denen wir noch Verbesserungsbedarf haben und wo so etwas motivierend sein könnte, aber irgendwie denke ich mir, dass das Kind das doch auch durchschauen muss und die Sache, für die es nun eine Belohnung kommt, nur so lange gewissenhaft macht, bis man die Liste wieder abschaffen möchte.

Wenn man nun anfängt, so eine Tafel aufzuhängen und das Kind für jede simple Aufgabe belohnt, muss man ja fast irgendwann mal das Problem haben, dass das Kind nur noch brav ist, sein Zimmer aufräumt oder im Haushalt hilft, wenn es etwas dafür bekommt. Dabei sollten solche Dinge doch wirklich selbstverständlich sein, man kann im späteren Leben ja auch nicht erwarten, dass man immer irgendwie entlohnt wird, wenn man jemandem bei etwas geholfen hat. So eine Erziehung setzt in meinen Augen falsche Signale und käme für mich daher nicht infrage.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich halte ein Belohnungssystem für Kinder bis zum Schulalter überhaupt nicht für angebracht. Wenn man Kindern in diesem Alter nicht vermittelt, dass sie helfen müssen, sondern ihnen vielmehr schmackhaft macht, dass sie helfen dürfen, dann machen sie das sogar gerne. Denn das ist das Alter, in dem alles toll ist, was die Großen machen, in dem sie sich selber groß fühlen, wenn sie mitmachen dürfen. Erst später kommt der Gedanke auf, dass die Arbeit vielleicht doch gar nicht so lustig ist.

Meine Jungs haben zum Beispiel für ihr Leben gerne geholfen, die Spülmaschine auszuräumen. Interessanterweise machen sie das sogar jetzt im Teenageralter und als Twens noch ohne zu murren. Für andere größere Aufgaben wie zum Beispiel das Bad zu putzen, die Treppe herunter zu kehren oder den Küchenboden aufzuwischen habe ich ca. ab 12 - 14 Jahren ein Belohungssystem eingeführt: ein Bonuspunkt pro Arbeit, der ca. 1 Euro wert ist.

Gesammelte Punkte durften sie dann für diverse Wünsche einlösen. Bargeld gab´s bei mir nie. Da ich Hausfrau bin, sind das auch meine Aufgaben und wenn mir die jemand abnimmt, gab´s auch was dafür. Meine Großen sind mittlerweile fast 20 und somit erwachsen. Seither hat sich das Bonussystem aufgelöst, denn von Erwachsenen kann man durchaus erwarten, dass sie zumindest in den Ferien etwas im Haushalt mithelfen.

Für Dinge wie Zähneputzen etc. hätte ich nie irgendeine Belohnung gegeben, weil Belohnung für mich irgendwie auch einen Touch von "das ist was Übles, da muss man was Gutes zum Ausgleich bekommen" hat. Bei diesen Dingen sollen Kinder aber doch eher lernen, dass sie damit etwas Gutes für sich selber tun.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei uns zu Hause wurden zwar schon zahlreichen Tabellen geführt, die man auch als Belohnungstafel bezeichnen kann, jedoch keine Tafel, die mein Kind auf seine Aufgaben erinnert. Ich muss echt sagen, dass ich die Idee brillant finde, denn früh übt sich, wie man so schön sagt. Ab einem gewissen Alter finde ich es sinnvoll, wenn das Kind sieht, welche Aufgaben ihn erwarten, welche er an dem einem Tag bereits erledigt hat und welche noch fällig sind.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also eine Belohnungstafel für Hausarbeiten und ähnliches haben wir zuhause auch nicht. Verstehe ich auch nicht so wirklich, wenn ich ehrlich bin, denn mein Sohn hilft gerne im Haushalt und erwaret dafür auch keine Belohnung oder so etwas in der Art. Er hat eben von klein auf mitbekommen, dass in einer Familie jeder mit anpacken muss, und so hat er eben auch seine Aufgaben. Er räumt sein Geschirr in die Spülmaschine, hilft mir staubsaugen oder hilft mir beim Wäsche aufhängen. Das macht ihm auch noch Spaß und er ist immer eifrig mit dabei. Warum ich ihm dafür irgendetwas versprechen müsste, erschließt sich mir nciht wirklich. Ich denke, dass es bei solchen Tafeln auch immer Nachteile gibt. Die meisten Kinder werden dann nur helfen, weil sie eben belohnt werden möchten und das ist auch nicht Sinn der Sache.

Mein Sohn putzt sich beispielsweise auch nicht gerne die Zähne und ein Gemüsefan ist er auch nicht, aber dafür brauchen wir keine Tafel. Ich erkläre ihm dann halt, dass es wichtig für seine Gesundheit ist, dass er sich die Zähne putzt. Das versteht er dann auch immer. Eine Freundin von mir hatte mal eine Belohnungstafel für ihren Sohn. Diese fand ich dann aber ganz okay, denn es half dem Kleinen, endlich trocken zu werden. Er war damals schon fast 4 Jahre alt udn trug immer noch Pampers. Meine Freundin hat dann so eine Tafel gehabt mit einer Art aufgemaltem Weg. Für jeden Toilettengang gab es einen Sticker und als die Tafel voll war und man quasi am Ziel angekommen war, durfte er sich was aussuchen. Ihn hat das wahnsinnig angespornt und er hat dann auch nach einigen Wochen keine Pampers mehr benötigt und war Tag und Nacht trocken. So etwas könnte ich mir auch vorstellen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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