Beziehung nur innerhalb derselben Szene?

vom 27.03.2011, 15:20 Uhr

Das ist eine interessante Ansicht einer funktionierenden Beziehung. Ich halte davon jedoch nichts. Warum sollte man sich seinen Partner nach einer Musikrichtung aussuchen? Was sagt denn das schon über eine Person aus? Du meinst höchstwahrscheinlich eher die Szenen-Bewegung. Aber auch hier kann ich Dir nicht recht geben. Wenn man einen anderen Menschen nun mag, warum soll ich diesen dann nur mögen dürfen, wenn er der gleichen Clique angehört? Das ist doch absurd. Es muss doch auch mal eine Romeo und Julia Geschichte geben. Es hört sich bei Dir so an, als ob Du Dich von der allgemeinen Meinung der Partnerwahl in Deiner Szene beeinflussen lässt. Als ob Du Deinen Freund nicht mögen darfst, weil er was anderes mag als Du.

Wenn ich Deinem Schema folge leisten würde, hätte ich niemals die Freunde bzw. den Ex-Freund und meinen jetztigen Freund gehabt. Unsere Zähler sind alles andere als gleich, aber im Nenner finden wir immer zueinander. Und das sollte auch das Wichtigste bleiben und sein. Was bringt Dir ein Sturkopf, der zwar Deine Musik hört, in der gleichen Szene ist wie Du, aber mit dem Du Dich immer nur streitest? Was hat diese Beziehung dann für einen Sinn? Und sieh es doch mal aus der anderen Perspektive: Wenn er sich für eine andere Sache als Du interessierts, dann kannst Du von ihm auch noch ein paar Sachen lernen und wieder rum er von Dir. So könnt ihr euch gegenseitig ausgleichen. Natürlich gehört auch eine gewisse Portion Interesse dazu, auch, wenn man mal eine Sache langweilig findet. Meinst Du denn, Deinem Freund bereitet das große Probleme? Frag ihn doch einfach mal und rede mit ihm über Deine Bedenken. Wenn sonst bei Euch alles klappt, dann wirst Du auch hier zusammen mit ihm eine Lösung finden. Viel Glück!

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich für meinen Teil muss sagen, dass ich in der Hinsicht genau die gegenteilige Meinung vertrete und das sogar mit Recht, wie ich finde. Zunächst einmal finde ich deinen Begriff ''Szene'' etwas missraten, denn ob du es glaubst oder nicht, es gibt tatsächlich den einen oder anderen Menschen der gar keiner Szene anzurechnen ist, sondern einfach Individuum bleibt und der mit keinem anderen Menschen vergleichbar ist. Mag für dich vielleicht schwer zu glauben sein, aber so ist das, nicht alle Menschen wollen irgendwo dazu gehören. Davon abgesehen finde ich es, wie bereits angedeutet, nicht gerade von Vorteil, wenn Menschen aus der selben Szene zusammen sind, denn das bringt meiner Meinung nach mehr Nachteile als Vorteile mit sich. Gegenteile ziehen sich an, so sehe ich das und Menschen, die verschieden sind, ergänzen sich einfach, so dass keiner der beiden in seiner Versenkung verschwindet. Ich finde es gibt genug Paare, die einem im Alter genau das vor Augen führen. Ich habe Bekannte, die sind jetzt etwa 40 Jahre alt und schon eine ganze Weile verheiratet.

Tatsache ist, dass beide eher zu dem stillen, zurückgezogenen Typ gehören, dass heißt also, beide haben keine Lust irgendwas zu unternehmen, gehen nie aus, verbringen alle Tage zu Hause auf der Couch und sind einfach irgendwie total teilnahmslos langweilig. Und weil eben beide so sind und keiner der beiden in irgendeiner Art mal kreativ oder lebendig war, werden sie in meinen Augen den Rest ihres Lebens auf der Couch vor dem Fernseher verbringen, weil keiner der beiden sich je dazu aufraffen wird den anderen zu irgendwas zu motivieren. So wird das wahrscheinlich bis an ihr Lebensende laufen, sind das schöne Aussichten? Wenn beide Partner die gleichen Vorlieben und Neigungen haben, so lernt man irgendwie nie etwas anderes kennen, sondern bleibt einfach in dem stecken, was man kennt. Das ist langweilig.

ausdemhorn hat geschrieben:Wir haben wirklich nicht sehr viele Gemeinsamkeiten und oft wünschte ich mir wir hätten einige mehr.

Und wozu soll das gut sein? Willst du etwa das dein Partner das genaue Abbild von dir ist? Du, mit anderem Geschlecht? Das hört sich für mich wirklich ganz abscheulich langweilig an und irgendwie auch, als hättest du auch einfach Angst davon, neues kennenzulernen und dich mit deinem Freund auseinanderzusetzen. Was ist denn bitte schlimm daran, dass er vielleicht mal was anderes an Musik hört, einen anderen Kleidungsstil hat also du? Wäre das an sich nicht eher interessant, so lernst du nämlich zur Abwechslung auch mal was neues kennen und nicht nur das, was du eh schon kennst, oder? Wenn du das nicht willst, dann kannst du auch gleich eine Beziehung mit deinem Spiegelbild führen, dann brauchst du keine Angst zu haben, dass dein Partner dir vielleicht mal widerspricht oder mal was neues vorschlägt. Also ich für meinen Teil finde es besser, wenn man nicht alles gemeinsam hat.

ausdemhorn hat geschrieben:Was denkt ihr? Müssen die Partner aus der gleichen Szene kommen damit die Beziehung klappen kann?

Also definitiv nein. Meiner Meinung nach braucht es Unterschiede und Gegensätze, damit eine Beziehung klappen kann und nicht langweilig wird. Es ist doch irgendwie deprimierend, wenn beide Partner immer nur das gleiche machen und sich niemals in den Haaren haben. Richtige Freunde haben sich oft in den Haaren und ein Paar muss das auch, denn es braucht einfach diesen Streit und die Versöhnung danach, man muss wissen, dass der Partner zu einem steht, egal welcher Meinung man auch sein mag. Und sowas passiert nie, wenn man über alles das gleiche denkt und immer nur ''ah wirklich, ich auch!'' oder ''Ja, das gefällt mir auch'' zu sagen hat. Das ist langweilig und ich würde eine solche Beziehung nicht haben wollen. Es ist zwar nett Freunde zu haben, die einem gleichgesinnt sind und mit denen man sich über die gleichen Themen unterhalten kann, so das auch beide mitreden können, aber ich will einen solchen Menschen nicht als meinen Partner haben. Zum Glück sind ich und mein Freund trotz vieler Gemeinsamkeiten auch sehr unterschiedlich und das gefällt mir, denn so lernt man auch mal andere Ansichten kennen und kommt aus der altbekannten Welt raus.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe ehrlich gesagt noch nie etwas von dem Begriff Szene im Bezug auf eine Beziehung gehört, weil ich das von meinem Umfeld auch absolut nicht kenne. Immerhin kenne ich es so, dass man sich seinen Partner in erster Linie nach dem Charakter und vielleicht auch etwas nach dem Aussehen aussucht, jedoch nicht nach den Vorlieben. Schließlich ist es ja auch nicht so, dass man jemanden als erstes fragt, welche Musik jemand hört, wenn man jemanden kennen lernt, um ihm dann womöglich wieder den Rücken zukehren zu können, wenn einem der Geschmack nicht gefällt. Es ist doch schließlich völlig egal, welche Musik jemand hört und ich würde wirklich niemals auf die Idee kommen, einen Mann abzuweisen, nur weil mir seine Musik nicht zusagen würde.

In erster Linie ist es wichtig, dass einem der Charakter des anderen gefällt und dass man sich einfach gut versteht. Dazu gehören natürlich auch gemeinsame Interessen. Man muss etwas haben, was auch beiden Spaß macht, so dass man nicht immer nur zu Hause auf dem Sofa sitzt. Stattdessen sollte man auch einfach Sachen finden, die beiden Spaß machen, so dass man auch ab und zu etwas unternehmen kann.

Ich finde jedoch absolut nicht, dass es wichtig ist, innerhalb einer Beziehung alles gemeinsam machen zu können und exakt die gleichen Interessen zu haben. Immerhin handelt es sich ja um eigenständige Menschen und solange man auch genügend gemeinsame Interessen hat, ist es doch nicht schlimm, wenn jeder eigene Interessen hat. Es ist ja auch nicht wichtig, dass man vierundzwanzig Stunden täglich gemeinsam mit dem Partner verbringt. Stattdessen kann man auch einfach hin und wieder etwas mit Freunden oder auch alleine machen. Immerhin gehört es zu einer Beziehung auch einfach dazu, dass man auch etwas Abstand vom Partner bekommt, wobei man da auch seinen eigenen Interessen nachgehen kann. Der Partner kann in dieser Zeit dann ja auch einfach etwas machen, was ihm Spaß macht.

Nur weil man nicht exakt die gleiche Musik hört, muss die Beziehung ja nicht gleich zu Scheitern verurteilt sein. Immerhin sitzt man ja schließlich nicht die ganze Zeit zu Hause und hört mit dem Partner gemeinsam Musik. Stattdessen kann man viele andere Sachen gemeinsam machen und man kann ja auch dann Musik hören, wenn der Partner gerade nicht da ist. Von daher sehe ich absolut kein Problem darin und für mich würde das auch niemals ein Hindernis darstellen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Was den Musikgeschmack angeht kann ich dir versichern, dass eine Beziehung nicht daran scheitern wird. Mein Lebensgefährte hört zwar auch teilweise meinen Kram mit, hauptsächlich jedoch eine völlig andere Richtung. Und nicht nur das, er macht sie auch selber. Und obwohl ich nie etwas mit dieser Musikrichtung anfangen konnte, würde ich mich deshalb nicht von ihm trennen.

Wir haben glücklicherweise genug Platz um uns beide frei entfalten zu können. Sein Musikraum, mit der dicken Anlage und all den Geräten, ist sein Reich. Wenn er da mal richtig aufdreht und sich austobt, bekomme ich, solange die Terrassentüren geschlossen sind, im Wohnzimmer so gut wie nichts mit. Bei Bookings bin ich aber dennoch dabei. Einfach nur um ihn zu begleiten. Ich muss seine Musik nicht lieben aber unterstütze ihn dabei. Genauso wie ich mir neue Sachen anhöre und auch mal Kritik übe. Ob er darauf eingeht ist natürlich seine Sache. Aber streiten würden wir uns niemals wegen so etwas wie Musik.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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