Bewertungen von Spielen bei Spielemagazinen gefaked?

vom 25.11.2013, 04:08 Uhr

Da ich mich eine Zeit lang immer erst belesen habe, bevor ich ein Spiel gekauft habe, ist mir aufgefallen, dass viele Bewertungen nicht wirklich zu dem Spiel passen, was ich mir gekauft habe. Beim Spielen erhielt ich oft den Eindruck, dass sich die Spielemagazine geirrt haben müssen, denn oft gab es eine gute Bewertung und dabei war das Spiel nicht mehr als Mittelmaß.

Fast alle neu erscheinenden bekannten Spiele erhalten eine gute Bewertung, doch dabei sind auch oft irgendwelche Ausreißer, die dann alles andere als gut sind. Oft kommt daher das Gefühl auf, als wären die guten Bewertungen gekauft und nicht ganz reell durch eine objektive Meinung entstanden.

Denkt ihr auch oft bei solchen Spielemagazinen, dass diese sich ein wenig Geld eingesteckt haben, damit dann das Spiel besser bewertet wird, als es ist. Ich selbst finde das etwas traurig und auch langweilig, denn man geht mit hohen Erwartungen an das Spiel heran und wird dann maßlos enttäuscht.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass man sich im Vornherein mit einem Spiel sehr auseinandersetzt und dann kurz nach dem Kauf feststellt, dass es irgendwie nicht das ist, was man sich erhofft hat.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass inzwischen alle Bewertungen egal ob in Bezug auf Spiele, Hotels, Bücher, Restaurants oder was auch immer sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Ein ganzes Heer von professionellen Schreibern beschäftigt sich tagtäglich damit bestimmte Produkte in Foren, Bewertungsportalen und Zeitschriften ins rechte Licht zu rücken.

Bei PC-Spielen kommt meines Erachtens zusätzlich das Problem dazu, dass der wirtschaftliche Druck dazu führt, dass halbfertige Spiele auf den Markt gebracht werden, die dann letzendlich der Spieler testet. Fehler werden dann im Nachhinein ausgemerzt.

» wb » Beiträge: 120 » Talkpoints: 2,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man muss auch bedenken, dass Meinungen zu Spielen deutlich auseinander gehen. Es gibt Leute die mögen ein Spiel und bilden dazu eine Fanbase und dann gibt es wieder Spiele die der Allgemeinheit nicht zusagen.

So kann es durchaus auch vorkommen dass ein Redakteur mal sagt: Hey, das Spiel ist Klasse! Der Großteil seiner Leser hingegen sagt: Nein, eher nicht. Dann ist das nun mal so. Das einzige was man bewerten kann ist hierbei dann die Zusammenfassung der Daten bzgl. der Abläufe. Verbesserungen zum Vorgänger etc., solange die stimmen kann man dem Magazin keinen Vorwurf machen, denke ich. Und anhand dessen muss man halt auch bewerten ob das Spiel was für einen wäre oder nicht.

Allgemein bin ich aber selbst darauf umgestiegen mir bei Youtube Videos zu den Spielen anzusehen die mich interessieren um Fehlkäufe zu vermeiden.

» Azelas90 » Beiträge: 270 » Talkpoints: 18,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass die Redakteure von Spiele-Zeitschriften nicht unbedingt immer von den Herstellern "geschmiert" werden müssen. Einerseits gibt es einfach unterschiedliche Geschmäcker, weshalb man selber nicht unbedingt dasselbe mögen muss, wie der testende Autor, andererseits habe ich persönlich das Gefühl, dass seit etlichen Jahren schon bestimmte Spiele einfach enorm gehypt werden. Und von solchen Hypes lassen sich sicher auch Redakteure gerne mal mitreißen, auch auf ganz persönlicher Ebene.

Wobei natürlich bei einem Spielemagazin, das auch noch Geld mit seinen Berichten erwirtschaften will, auch wirtschaftliche Faktoren eine Rolle spielen. Ja, ich kann mir vorstellen, dass man sich bei einigen Bewertungen dann eben dem Mainstream anbiedert. Ich meine, was wäre denn, wenn mal wieder ein Spiel im Allgemeinen als "bestes Spiel seit Jahren" bezeichnet wird, und dann würde ein Tester in seiner Rezension einfach schreiben "Nö, das Spiel ist totaler Schrott"? Was, wenn man vielleicht sagen würde, man berichtet gar nicht über das Spiel, weil es sowieso Mist wäre? Dann gäbe es sicher massenhaft empörte Leser und es gäbe einen Einbruch in den Käuferzahlen. Das will man sicherlich nicht riskieren. Somit "traut" man sich vermutlich bei einigen Spielen, die extrem gehypt wurden, auch gar nicht, etwas Negatives zu schreiben.

Ich persönlich würde aber sowieso nicht allzuviel auf die Testberichte irgendwelcher Spieletester geben. Sicher sind sie ein Anhaltspunkt, aber viel wichtiger, um zu erfahren, ob sich ein Kauf für mich lohnt oder nicht, ist es für mich, mal ein paar Ingame-Szenen selber zu sehen. "Let Play"s bei Youtube bieten sich heute sehr gut dazu an. Da bekommt man dann wirklich selber mal einen Eindruck vom Spiel und muss sich nicht auf die Bewertung einer fremden Person verlassen. Wobei das Optimum vermutlich wäre, das Spiel selber mal anzutesten, bevor man es sich selber kauft, beispielsweise bei Freunden. Aber die Möglichkeit hat ja leider auch nicht jeder.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann dir aus eigener Erfahrung mitteilen, dass dem in keinster Weise so ist, zumindest bei den meisten Publikationen. Ich arbeite seit anderthalb Jahren für diverse Websites und war ebenfalls bei einem der beiden großen Verleger. Keine dieser Medien haben die Tests verfälscht oder wurden geschmiert und es ist keinesfalls eine gängige Methode, sicherlich gibt es einige wenige, die sich dadurch einen ominösen Ruf erarbeitet haben, ich möchte keine Website näher nennen. Geld fließt definitiv nur äußerst selten, eher wird versucht mit Geschenken zu ködern. In meiner Zeit in einer festen Redaktion, kamen alle paar Tage Pakete mit Goodies rein, die zwar keine Luxusgüter sind, dennoch einen positiven Eindruck im Hinterkopf hinterlassen. Ob dies dann auch tatsächlich mit in eine Wertung einfließt ist trotzdem eher fraglich.

Vielmehr sind es subjektive Eindrücke, die nicht gerade selten mit einfließen. Da in einer Redaktion die Titel nicht willkürlich zum Testen vergeben werden, sondern sich meist an den Vorkenntnissen und Geschmäckern der Redakteure orientieren, ist natürlich ein gewisser Hype gegeben, der eine subjektive Beeinflussung unvermeidlich macht.

Hinzu kommt noch, dass in der heutigen Zeit viel zu inflationär mit den Prozenten, Punkten und Sternen oder was auch immer die jeweilige Publikation vergibt, umgegangen wird. Eine Wertung von beispielsweise 80% ist bereits nur noch als Mittelmaß anzusehen, wobei hingegen 70% bereits bedeutet, dass der Titel unten durch ist. Wertungen jenseits der Untergrenze dieser Marken sind äußerst selten. Als aktuellstes Beispiel könnte man Rambo The Videogame heranziehen. Das Spiel ist unfassbar schlecht und kann trotzdem noch stellenweise bis zu 60% bei einigen Seiten erreichen, andere werten mit lediglich 20%, was eine wahrliche Rarität ist.

Tatsächlich sind solche "Kampagnen" eher auf Plattformen wie YouTube zu finden. Das Netzwerk Machinima, hatte dabei eine Marketingkampagne ausgerufen, bei dem die Content-Ersteller für positive Werbung über die Xbox One einen Bonus kassieren konnten. Sowas kommt besonders aufgrund der großen Let's Player- und Videospielszene auf dem Video-Portal öfter vor als man denkt.

Enttäuscht wurde ich nur selten, durch meine Tätigkeiten musste ich in der Vergangenheit nur selten Spiele kaufen, dementsprechend gering war auch die Enttäuschung. Bei gekauften Spielen habe ich mich im Vorhinein, auch durch meine Arbeit bereits intensiv beschäftigt und wusste was auf mich zu kommt. Wenn mir ein Spiel nicht vollkommen zusagt, dann habe ich auch die Geduld, zu warten bis der Preis fällt, ich denke, dass das auch die beste Methode ist, um eine solche Enttäuschung zu vermeiden und dazu noch wertvolles Geld zu sparen.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass es ziemlich schwer ist bei einem Spiel eine für die Allgemeinheit geltende Bewertung abzugeben. Immerhin hat da auch jeder seinen Geschmack, mag bestimmte Sachen, die der andere nicht mag und so weiter. Dazu kommt noch der Druck von außen. Man muss Spiele bewerten, wofür man sicher wenig Zeit hat, dann muss man eine Meinung bilden und diese auch noch vertreten können.

Ich denke, dass man nicht mit Geld geschmiert wird, aber eben mit gratis Spielen und kleinen Geschenken schon die Bewertungen in eine bestimmte Richtung steuern will, aber da das von allen kommt, sollte dann wieder Neutralität für die Bewertung herrschen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es ist durchaus bekannt, dass es Firmen gibt, die sich mit dem Verkauf von Testberichten beschäftigen. Allerdings geht es da nicht immer um gute Testberichte, sondern auch um schlechte Testberichte. Das ist natürlich sehr dreist und so kann sich eine Firma gute Rückmeldungen kaufen oder andere Produkte schlecht machen, indem man schlechte Testberichte kauft. Aber leider ist die heutige Welt so aufgebaut.

Allerdings ist es heutzutage ja auch so, dass es sehr viele ''LetsPlayer'' gibt und die spielen auch wirklich viele Spiele und dann kannst du dir ein Eindruck von dem Spiel machen. Also ich mache das immer so, weil dann sehe ich das Spiel schon gleich in Action und nicht nur den Bericht einer Zeitung oder eines Blogs.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist durchaus bekannt, dass es Firmen gibt, die sich mit dem Verkauf von Testberichten beschäftigen. Allerdings geht es da nicht immer um gute Testberichte, sondern auch um schlechte Testberichte. Das ist natürlich sehr dreist und so kann sich eine Firma gute Rückmeldungen kaufen oder andere Produkte schlecht machen, indem man schlechte Testberichte kauft. Aber leider ist die heutige Welt so aufgebaut.

Allerdings ist es heutzutage ja auch so, dass es sehr viele ''LetsPlayer'' gibt und die spielen auch wirklich viele Spiele und dann kannst du dir ein Eindruck von dem Spiel machen. Also ich mache das immer so, weil dann sehe ich das Spiel schon gleich in Action und nicht nur den Bericht einer Zeitung oder eines Blogs.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Naja es ist kein Geheimnis, dass es sehr viele Plattformen gibt, die Spielebewertungen und generell Bewertungen über Konsolen und Zubehör verfälschen. Nicht selten ist es so, dass es Firmen gibt, die genau für solche Dienstleistungen bezahlen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass ich schon zig Bewertungen für diverse Spiele geschrieben habe, die definitiv nicht der Wahrheit entsprachen.

Bekannte Größen wie Microsoft, Blizzard, Ubisoft und andere haben es natürlich nicht nötig Autoren zu bezahlen um ein paar positive Spielebewertungen zu erhaschen. Kleine Firmen bzw. Kickstarter-Projekte oder Ein-Mann-Programmierer könnten möglicherweise durchaus auf solche Angebote zurückgreifen um ordentlich für ihr jeweiliges Spiel zu werben.

Auf der Plattform YouTube tummeln sich beispielsweise zig Tausende "Let's Player", welche Spiele in ihren Videos vorstellen. Auch hier ist bekannt, dass bekannte Größen hier schon des öfteren Werbegeschenke erhalten haben, damit deren Let's Play positiv ausfällt. Ich selbst kenne einen bekannten Let's Player und weiß, dass er regelmäßig Geschenke erhält. Er bekommt auch regelmäßig neue Spiele kostenlos zugeschickt, um diese zu bewerten. In der Vergangenheit kam es auch schon wenige Male vor, dass er ein Geldangebot für eine positive Spielevorstellung erhalten hat.

Ich vertraue den Spielebewertungen und allgemein Bewertungen nicht wirklich, weil diese immer gefaked sein können. Ich mache mir, sofern ich interessiert bin, immer mein eigenes Bild und bleibe immer unvoreingenommen gegenüber jeglichen Produkten.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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