Besser Easy Peasy, Mint oder Xubuntu für den Eee PC 1005?

vom 13.01.2014, 14:55 Uhr

Ich habe einen Asus 1005P. Mittlerweile ist er schon in die Jahre gekommen und ist tierisch langsam. Da ich meinen PC aber hauptsächlich für die Uni und zum Schreiben benutze, erfüllt er seinen Zweck. Anfangs dachte ich, ich könnte ihn ein wenig aufrüsten. Trotz maximal aufgestocktem Arbeitsspeicher ist er immer noch recht lahmarschig. Teilweise hinken sogar beim Schreiben die Zeichen hinter meinen Tastatureingaben hinterher. Windows 7 Starter scheint nicht gerade das beste Betriebssystem zu sein für dieses Gerät. Zudem kommt hier voll das bekannte Windows-Problem zum tragen: Wenn man den Rechner platt macht und alles neu installiert, dann läuft es prima. Nach ein paar Wochen merkt man schon wieder, wie langsam alles geworden ist. Mit Linux hoffe ich das umgehen zu können.

Ich weiß, dass er prinzipiell unter Linux lauffähig ist. Ab Werk ist nämlich schon eine Linux-Distribution, die ich nicht näher indentifiziert habe, vorinstalliert. Damit kann man schnell mal den Rechner hoch fahren, wenn man keine besonderen Ansprüche hat und nur schnell ins Internet muss. Aber besonders prickelnd scheint mir das nicht. Lieber wäre mir ein vernünftiges Linux, das auch als stand alone Version funktionieren würde. Meine letzte Linux-Erfahrung ist zwar schon eine Weile her, aber heute sind die Distributionen viel benutzerfreundlicher als noch vor etwa zehn Jahren, so dass ich da keine Bedenken habe.

Nun gibt es ja Easy-Peasy, das wohl speziell für Eee PCs entwickelt wurde. Gelesen habe ich auch schon Empfehlungen für Linux-Mint. Ein Bekannter empfahl mir hingegen Xubuntu. Welche der genannten oder welche andere Distribution würdet ihr mir empfehlen und warum? Welche unterstützt am besten den Eee PC? Welche ist für Windows-Umsteiger am bequemsten? Welche hat vielleicht Vorteile, die ich noch nicht kenne?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Im Großen und Ganzen ist es vollkommen egal für welche Linux Distribution du dich entscheidest. Da ein Netbook eher recht leistungsschwach ist ist es eher entscheidend welche Software man nutzt. Beispielsweise ist es nicht ratsam auf eine große und schwerfällige Desktopumgebung wie KDE, Gnome 3 oder Unity zu setzen. Diese benötigen doch recht viel Arbeitsspeicher und Rechenleistung. Beides bei einem Netbook sehr knapp bemessen. Empfehlen würde ich daher eher Xfce oder Mate (Gnome 2 fork).

Xubuntu ist zum Beispiel Ubuntu mit Xfce als Oberfläche, Linux Mint enthält Mate beziehungsweise Xfce und viele viele andere auch, was man letztendlich wählt ist Geschmackssache. Hier hilft nur testen und sich dann für das entscheiden, was einem am meisten liegt.

Wichtig ist möglicherweise noch das System schlank zu halten und nicht mit großer schwerfälliger Software zu überladen.

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine letzten User-Erfahrungen mit Linux sind nun auch schon rund 8 Jahre her. Damals habe ich es auf einem Desktop genutzt, der so weit leistungsstark war, dass man auf nichts großartig Rücksicht nehmen musste. Außerdem war Linux damals so schlank im Vergleich zu Microsoft, dass alles schneller ging. Von daher bin ich, was Auswahlmöglichkeiten angeht, schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand, weil 8 Jahre in der Computertechnik endlose Zeiten sind.

Sind die Linuxdistributionen teilweise mittlerweile wirklich so schwerfällig geworden, dass man auf Schnelligkeit achten sollte? Ich will keine High End Anwendungen fahren. Der Rechner ist mit dem Bildschirm ohnehin nicht dafür geeignet. Er soll nur für Textverarbeitung, voraussichtlich mit Libre Office, dienen. Dazu etwas Surfen, ein wenig Bildbearbeitung mit Gimp, gelegentlich Soundbearbeitung mit Audacity. Mal ab und an MP3 anhören.

Wichtig wäre mir eher die Umsteigerfreundlichkeit. Ich kann mich an mein damaliges Experiment noch gut erinnern. Linux war manchmal damals recht umständlich für Einsteiger. Wichtig wäre mir, dass das Linux meiner künftigen Wahl vor allem Userfreundlich ist. Externe Datenträger sollen ohne großes Aufheben gemountet werden können. Die Distribution soll auch mit NTFS umgehen können. MP3 Unterstützung möchte ich möglichst nicht erst extra mühsam von Hand einbauen müssen. Und wenn ich gängige Software wie Libre Office oder Gimp installieren möchte, dann will ich nicht erst selbst langwierig in der Konsole Befehle eingeben und das Programm erst mal in eine ausführbare Form bringen müssen.

Welches Programm ist denn da deiner Meinung nach am meisten geeignet? Das sind zumindest meine Geschmackskriterien, nach denen ich entscheiden will. Ich bin aber momentan eher unsicher, wo ich die passende Software finde, die meine Bedingungen erfüllt. Was würdest du raten? Oder wo finde ich aussagekräftige Übersichten mit geeigneten Distributionen im Vergleich?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich würde nicht unbedingt sagen, dass die Distributionen schwerfälliger geworden sind, sofern man ein System mit genügend Ressourcen zur Verfügung hat. Der größte Limitierende Faktor bei Netbooks ist, meiner Meinung nach, der Arbeitsspeicher. Welcher beispielsweise mit 1 Gb doch sehr knapp bemessen ist. Große Oberflächen wie Unity oder KDE belegen da schon mal recht viel. Wodurch ständig auf die Festplatte ausgelagert werden muss und dies macht das System spürbar langsamer.

Sehr einsteigerfreundlich würde ich Mint und Ubuntu bezeichnen. Einen groben Überblick findest du zum Beispiel auf distrowatch (Englisch). Viele Distributionen haben ein Live-System. Also kannst du diese ohne Installieren von einer DVD oder USB-Stick starten und testen. So kannst du schauen welche Distribution dir am meisten liegt.

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Netbook habe ich mal auf 2 GB Arbeitsspeicher aufgerüstet, weil mit Windows 7 das ganze total schwerfällig mit einem einzelnen GB lief. Von daher ist es nicht ganz so extrem begrenzt.

Dass man die einzelnen Distributionen auf einen Stick ziehen kann und das ganz ohne Eingriffe als Live-System testen kann, weiß ich. Ich kenne das noch von Knoppix damals. Rein technisch ist das kein Problem für mich.

Mir kommt es eher darauf an, dass ich nicht zig Distributionen ausprobieren möchte. Das dauert eben auch immer eine gewisse Zeit, bis man sich in jede Distribution etwas eingefuchst hat, damit man ein Urteil fällen kann. Bislang habe ich Xubuntu probiert, was mir auf Anhieb aber irgendwie nicht so gefiel wie klassisches Ubuntu früher. Ich kann nicht so recht erklären, wieso. Mint 16 mit Cinnamon hat mir hingegen schon deutlich besser gefallen. Es ist irgendwo übersichtlicher. Und obwohl Cinnamon wohl mehr Leistung braucht als Mate läuft sogar vom Stick aus alles rund und flüssig. Viel schneller als Windows 7. Das so weit als Orientierung. Ein bis zwei Distributionen werde ich jetzt noch probieren.

Auf jeden Fall muss ich sagen, dass ich beeindruckt bin. Linux ist wirklich komfortabel geworden. Das mag daran liegen, dass das Netbook schon etwas älter ist. Aber es lief sofort alles wie geschmiert. Das ist echt kein Vergleich mehr zu dem Aufstand den ein Umstieg auf Linux vor 10 Jahren bedeutet hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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