Messi als Eltern - Was kann man tun?

vom 09.03.2014, 15:09 Uhr

Eine Freundin von mir hat sich vor ein paar Tagen mir geöffnet. Sie ist schon lange aus der Wohnung der Eltern gezogen und der Vater hat schon immer Sachen gesammelt. Es nimmt aber nun Überhand. Ab und zu schläft sie noch da und versucht Ordnung zu schaffen. Dies wird aber nicht gern angenommen. Weil sie das sehr schnell mitbekommen hat, macht sie es nun etwas heimlich. Sie leert mal den Mülleimer, schmeißt Sachen weg, die es wirklich nicht mehr braucht.

Dabei achtet sie auf die Menge und den Ort, den sie wählt, sie möchte schließlich nicht auffallen und Ärger haben. Sie findet es selbst nicht gut, aber was anderes hilft nicht. Ansprechen findet sie peinlich und es ändert sich sowieso nichts. Andere Hilfe nimmt der Vater nicht an. Was kann sie denn tun? Wenn sie daran denkt, mal die Wohnung im Falle eines Todes zu räumen, dreht sich ihr Kopf. Es sind einfach viel zu viele Sachen. Wie sollte sie damit am besten umgehen?

Zur Beschreibung hat sie mir erklärt, dass die Wohnung betretbar ist, aber es sieht chaotisch aus. Vieles ist in Kisten sortiert. Viel Schrott ist dabei. Der Haushalt wird somit auch nicht regelmäßig gemacht. Der Vater bekommt kein Besuch, sodass es außer der Tochter keiner weiter sieht. Eine Frau gibt es nicht mehr. Als meine Freundin dort noch lebte, zeichnete es sich auch schon ein bisschen ab, aber sie hat sich halt um den Haushalt gekümmert. Freunde hat sie deswegen aber damals schon ungern zu sich gebeten.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn er es selber nicht einsieht, wird es wohl schwierig werden. An ihrer Stelle würde ich es ganz normal mal bei ihm ansprechen. Sicherlich ist es der eigene Vater, aber wenn sie sich da selber schon nicht mehr wohlfühlt, muss sie es ansprechen und kann es nicht einfach passieren lassen. Wenn er dann immer noch einen auf stur macht, würde ich auch mal Freunde von ihm einladen und die auch mal um Hilfe bitten, ihm ins Gewissen zu reden. Vielleicht würde das etwas bringen. Das ist schon ein bisschen peinlich, aber dann passiert eben auch nichts, wenn man nichts macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dass sie den Müll rausbringt, ist bestimmt in Ordnung. Aber sie sollte nicht heimlich Sachen von ihm wegwerfen. Wenn er sie dabei erwischt, ist das Vertrauen weg. So schräg es für einen Nicht-Messi natürlich ist, aber ihm sind diese Sachen wichtig. Er wäre selber nicht in der Lage dazu, sie wegzuwerfen. Selbst wenn er nun eine Therapie beginnt, könnte er das erst nach einer ganzen Weile. Von daher würde ich es nicht riskieren, dabei erwischt zu werden, wie sie ihm das antut. Es bringt doch auch nichts. Den Platz füllt er ganz schnell wieder und an seinem Verhalten ändert es gar nichts.

Ich finde, die Tochter sollte sich professionelle Hilfe suchen. Da macht man als Laie und als Betroffener wahrscheinlich viel zu viel falsch, als dass man helfen könnte. Weil man kein Verständnis dafür hat, warum der Vater an diesen Sachen hängt, obwohl es für die Tochter Schrott ist. Aber es ist nun mal eine psychische Störung und man muss da sehr behutsam vorgehen. Es bringt nichts auf ihn einzureden, dass er etwas wegwerfen muss. Das Sammeln ist doch nur Symptom eines viel tieferliegenden Problems. Vielleicht hängt es mit dem Tod der Mutter zusammen. Dem muss auf den Grund gegangen werden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Leider kann deine Freundin da gar nichts machen, wenn ihr Vater sich nicht helfen lassen will oder es nicht für nötig befindet. Ihr muss das auch gar nicht peinlich sein, es ist ja schließlich nicht ihre Wohnung und ihr Leben.

Mein Vater lebte ungefähr 20 Jahre allein und war auch ein großer Eigenbrötler. Letztes Jahr musste er nun ins Heim und ich bin seither dafür verantwortlich, ihm zu helfen und amtliche und finanzielle Dinge für ihn zu erledigen. Als er noch in seiner Wohnung war, haben wir ihn zweimal im Jahr gesehen. Ich habe schon gemerkt, dass er nach und nach vergammelt und bot ihm an, ihm im Haushalt hin und wieder zu helfen. Aber er wollte das nicht, er meinte, es sei nicht schmutzig und er käme gut alleine zurecht. Was soll man machen, man kann niemanden zwingen, sich helfen zu lassen.

Mein Vater hat auch seit Jahren nichts mehr weg geworfen. Weil seine Wohnung nun verkauft werden musste, mussten wir sie ausräumen. Man konnte da schon von einem Ansatz von Messietum sprechen. Ein paar behaltenswerte Dinge haben wir geholt, dann haben wir einen Entrümpelungsservice bestellt. Die Herren kamen mit einem großen Laster und räumten den ganzen Tag, dann war aber alles weg und die Wohnung besenrein. So würde ich es immer wieder machen, denn alleine ist das kaum zu schaffen.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Über Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis würde ich auch sagen, dass man da als Tochter oder Sohn nahezu gar nichts ausrichten kann. Gerade als Messies hören die Eltern da kaum auf die eigenen Kinder, auch wenn sie erwachsen sind. Im Gegenteil belehren solche Eltern eher ihre Kinder, dass man nicht so viel nützliche Sachen weg werfen darf und als Kind doch auch sein eigenes Verhalten überarbeiten soll.

Letztlich hilft hier nur professionelle Hilfe. Es gibt professionelle Berater und natürlich auch Psychologen, die da helfen können. Wie viel da aber die Krankenkasse zahlt und ob Messie eine anerkannte Krankheit ist, weiß ich nicht. Ich würde mich da eher bei Ärzten und der Krankenkasse erkundigen, ob man da nicht professionell helfen kann und nicht riskieren, das Eltern Kind Verhältnis vorher schon zu belasten. Da sehe ich noch am ehesten eine Chance. Erst muss dem Betroffenen klar werden, dass er krank ist und Hilfe braucht, bevor ein Messie überhaupt Hilfe annimmt. Und das ist wohl nicht so einfach.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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