Wie sehr berühren euch die armen Menschen in fernen Ländern

vom 18.01.2014, 12:59 Uhr

Sehr oft ist im Fernsehen Werbung geschaltet von Kindern aus armen fernen Ländern. Gerade in der Pampers Werbung wird auch Werbung für Impfstoffe für Kinder aus armen Ländern gemacht. Auch sonst wird man immer wieder mit traurigen Kinderaugen konfrontiert.

Sicher ist es sehr schlimm, aber ich frage mich dann doch, ob man wirklich da so viel helfen sollte, wie man von den Deutschen erwartet. Denn in jedem Land gibt es auch reiche Gegenden. In Indien sind sehr viele reiche Menschen. Auch in Afrika gibt es reiche Gegenden. Aber die Menschen scheren sich nicht um ihre eigenen Landsleute und die Deutschen spenden Gelder.

Ich weiß nie, was ich davon halten soll. Weg schauen will ich auch nicht und daher habe ich auch schon mal was gespendet. Aber für deutsche Kinder an der Armutsgrenze spende ich ehrlich gesagt lieber. Wie sehr berühren euch die Menschen, die in den armen Gegenden der fernen Länder wohnen? Spendet ihr da regelmäßig?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mich berührt es auch, wenn ich eine Werbung im Fernseher sehe und dort traurige Kinderaugen zu sehen sind. Meist sieht man so etwas wirklich in der Pamperswerbung. Aber ich denke mir, dass die Werbung mit Sinn schon so gestaltet wurde. Man möchte seine Produkte gut verkaufen und die Werbung richtet sich gezielt somit an die Mütter und Väter. Wenn Mütter und Väter traurige Kinderaugen sehen, bekommen sie Mitleid und kaufen somit die Pampers, damit man den Kindern aus den anderen Ländern helfen kann. So ist es zum Beispiel auch bei uns. Ich kaufe nicht nur aus Überzeugung die echten Pamperswindeln, sondern ich finde es dann auch gut, dass anderen Kindern mit meinem Kauf auch noch geholfen wird.

Natürlich gibt es in jedem Land auch reiche Gegenden, aber deshalb gleich zu sagen, dass die Leute aus den reichen Gegenden sind, nicht um ihre eigenen Landleute scheren, wäre meiner Meinung nach etwas übertrieben. Wenn man mal überlegt, dass in Deutschland eigentlich keine andere Situation herrscht. Es gibt in Deutschland auch reiche Gegenden und trotz der vielen reichen Menschen in Deutschland, gibt es sehr viele Kinder, die an der Armutsgrenze leben oder sogar unter der Armutsgrenze leben. Und die werden in Deutschland nicht in der Werbung gezeigt. Meist wird man wirklich dazu animiert, für die Kinder im Ausland zu spenden­.

Letztendlich muss man dazu auch sagen, dass man nicht alles mitbekommt und auch nicht alles gesagt wird. Ich denke mir, dass auch die Menschen in anderen Ländern für ihre eigenen Landsleute spenden und, dass die Deutschen auch Spenden für die eigenen Landsleute. Zu dem wird es sicherlich viele Menschen geben, die auch für die Deutschen spenden und wir Deutschen spenden auch für die Kinder aus dem Ausland. Aber ich persönlich spende am liebsten für die Kinder aus dem eigenen Land, das heißt, wenn ich Geld spende, dann für die Kinder aus Deutschland. Ich finde, wenn man die Armut minimieren möchte, sollte man in seinem eigenem Land anfangen. Auch, wenn die Armut in Deutschland nicht so hoch ist, wie in anderen Ländern, aber schlimm genug ist es ja, das es überhaupt Armut gibt.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe es abgestellt, dass Werbungen mich großartig berühren. Es gibt zwar noch die ein oder andere Werbung, welche ich unheimlich toll finde, aber diese ganzen Spendenaufrufe sind bei mir unten durch und ich habe mein Gefühl dafür mit der Zeit einfach abgeschaltet. Natürlich sind die Menschen arm dran und ich kann auch nachvollziehen, dass man ihnen Hilfe zukommen muss, aber mit einer Werbung trifft man bei mir nicht mehr den Nerv. Im Gegenteil, ich schalte während der Werbung meistens weg oder mache etwas Anderes.

Ich helfe lieber direkt und will wissen, wo mein Geld hinkommt. So spende ich jedes Jahr mehrere Geschenke an Kinder aus dem Waisenhaus und zaubere somit ein Lächeln auf deren Gesicht. Auch unterstütze ich andere Projekte, wie zum Beispiel den Tierschutz mit kleinen Beiträgen. Ich kehre lieber erst etwas vor meiner eigenen Tür, als das Geld ins Ausland zu schaffen. Als ich im Ausland war, habe ich dort auch mal vor Ort Kindern direkt geholfen, aber auch nur weil ich vor Ort war.

Wie gesagt, die Werbungen sind zwar grausam emotional gemacht, aber sie berühren mich persönlich nur peripher. Ich bin kein Gefühlskrüppel, aber zum Beispiel um Weihnachten herum wird meiner Meinung viel zu viel mit diesen Werbungen gespielt. Ich versuche lieber vor Ort zu unterstützen und nicht mein Geld oder meine Spenden an dubiose Organisationen weiterzugeben. Ich habe auch schon über eine Patenschaft nachgedacht, den Gedanken aber schnell wieder verworfen. Da werde ich lieber irgendwann Pflegemutter und kümmer mich um ein Kind, welches aus komplett zerrütteten Verhältnissen kommt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich lasse mich davon auch nicht mehr großartig beeindrucken. Darauf legt es diese Werbung doch an. Damit wollen sie uns das Geld aus den Taschen ziehen. Aber bei den Bedürftigen kommt entweder schon gar nichts an oder es versickert in Hilfsprojekten, die das Leben dieser Menschen nicht wirklich verbessern. Außerdem gibt es hier in Deutschland genügend Hilfsbedürftige, insbesondere viele Kinder, für die man wirklich mit kleinem Budget viel erreichen könnte. Aber an die denkt keiner.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Große, traurige Kinderaugen werden immer und überall zu Werbezwecken hervorgeholt. Ich bekomme öfter Post mit solchem Inhalt. Wenn man überlegt, für welches Land oder Projekt man spenden soll, wüsste ich jetzt nicht, wer es nötiger hat. Sind es die Kinder in Teilen Afrikas, Mittel-Amerikas, Indiens, Pakistans oder wo haben sie es am nötigsten? Auch in Europa und anliegenden Ländern herrscht teils bittere Not. Ich denke, es gibt viele Projekte, für die gespendet wird. Da finde ich es angebracht, wenn wir erst einmal in unserem eigenen Land anfangen zu helfen. Auch da gibt es große Kulleraugen, die uns fragend ansehen und traurig sind. Leider ist die Korruption in vielen Ländern so groß, dass nur wenig bei den notleidenden Kindern ankommt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wenn Kinder oder Tiere für Spendenaufrufe eingesetzt werden schaltet mein Gehirn ja direkt auf stumm. Mit solchen Manipulationsversuchen erreicht man bei mir immer das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte, nämlich mein Geld.

Ich finde aber dieses "in Deutschland gibt es auch arme Kinder" Argument gerade bei solchen Aktionen unangebracht. Es geht hier ja um die grundlegende medizinische Versorgung und die bekommt ein Kind in Deutschland kostenlos, auch wenn es keine Nike Turnschuhe und kein Smartphone hat. In einem hochentwickelten Industrieland als arm zu gelten ist einfach etwas ganz anderes als in einem Entwicklungsland tatsächlich arm zu sein.

supermami hat geschrieben:Auch in Afrika gibt es reiche Gegenden. Aber die Menschen scheren sich nicht um ihre eigenen Landsleute und die Deutschen spenden Gelder.

Woher weißt du das? Hast du eine Aufstellung über sämtliche Hilfsprojekte in Afrika und wie diese finanziert werden?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn ich solche Werbungen sehe frage ich mich immer 2 Dinge. Zum einen, ob wir denn nicht mehr vor der eigenen Tür kehren können und zum anderen ob das wirklich unsere Aufgabe ist. In Afrika muss doch mehr die Wirtschaft angekurbelt werden, Grundlagen geschaffen werden und mit dem Spenden kann man vielleicht etwas Bauen und machen, aber die großen Veränderungen schafft man damit ja auch nicht. Das muss sicherlich auch von den großen Staaten kommen und dann auch große Sachspenden und nicht nur ein paar Euro von Otto Normal auf dem Sofa.

Selbst bei uns gibt es Missstände. Man kann auch bei uns hungernde Kinder sehen. Auch bei uns leben Leute auf der Straße. Sicherlich wird man hier von dem Sozialstaat aufgefangen, muss das nicht durchleben, aber es gibt auch in unserem Land Verlierer des Systems und möchte man Geld ausgeben, kann man das auch bei regionalen Projekten machen, bei denen man auch sofort etwas sieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich war einmal in Afrika und habe dort einen kleinen Einblick in das Leben der Einheimischen bekommen. Ich habe gesehen, wie sie in Wellblechhütten hausen, habe Kinder mit Wasserbäuchen kennen gelernt und habe mit einer Familie Essen zubereitet. Mir kam das damals vor wie eine andere Welt. Auf der einen Seite hatte es eine Magie, auf der anderen Seite war es furchtbar armselig, beklemmend und mit unserem Standard nicht zu vergleichen.

Wenn ich nun solche Werbungen sehe, dann berührt mich das schon, weil es Erinnerungen weckt. Dennoch habe ich keine Spendenbereitschaft, was mehrere Gründe hat. Als erstes habe ich selber nichts im Überfluss und wenn ich Geld übrig habe, dann investiere ich es grundsätzlich lieber in meine Tiere als in etwas anderes. Als zweites habe ich nicht nur Elend in Afrika gesehen, sondern auch hier. Sei es im Tierschutz, in Kinderheimen oder in medizinischen Einrichtungen. Das alles geht mir persönlich näher. Und ich habe die Möglichkeit, direkt zu helfen, ohne irgendwelche Organisationen dahinter.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei solcher Werbung empfinde ich kein wirkliches Mitleid. Sicher geht es den Menschen dort schlecht, aber ich finde es immer unfair, die Menschen durch solche Bilder zum Kauf von Produkten zu bewegen. Darum ist es bei mir nun auch so weit gekommen, dass ich eben in der Situation kein Mitleid empfinde. Trotzdem gibt es schon Spendenprojekte, die ich auch unterstütze. Dabei schaue ich aber genau, wo ich spende.

Ich finde es falsch, die Menschen nur mit Geld zu unterstützen. Was dort benötigt wird, ist Hilfe zur Selbsthilfe. So müssen den Menschen eben zum Beispiel Maschinen gegeben werden, damit sie selber etwas machen und verkaufen können. Bei solchen Projekten helfe ich dann auch mal mit einer Spende, weil ich davon ausgehen kann, dass das Geld sinnvoll angelegt wird und nicht in irgendwelchen Kanälen verschwindet. Die Geschichten dieser Menschen, die sich dank der Spenden etwas aufbauen konnten, berühren mich darum mehr als Bilder von traurig blickenden Kindern in der Werbung.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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