Lernen für die Prüfung - auf den letzten Drücker
Früher habe ich auch sehr gerne auf den letzten Drücker gelernt. Immerhin hatte ich davor ganz einfach keine Lust und auch keine Motivation, um früher anzufangen und von daher habe ich das auch gerne aufgeschoben. Das war in den meisten Fällen aber auch gar kein Problem, da in der Schule ja auch nicht so viel Stoff bei Klausuren vorausgesetzt wurde. Von daher hat es dann durchaus auch gereicht, wenn man erst einige Tage vorher mit dem Lernen angefangen hat und von daher habe ich das eigentlich auch nie als problematisch angesehen.
Seit ich studiere, fange ich jedoch immer einige Wochen vorher an, für die jeweiligen Klausuren zu lernen. Immerhin muss man deutlich mehr Stoff beherrschen, als es in der Schule der Fall war und da ist es eigentlich auch gar nicht möglich, dass man erst ein oder zwei Tage vorher damit beginnt, zu lernen. Und auch wenn die Zeit reichen würde, um alles zu lernen, hätte man dann auch einfach keine Zeit, um irgendwelche Aufgaben zur Übung zu lösen oder den Stoff noch einmal zu wiederholen. Von daher schaue ich einfach, dass ich einige Wochen vorher mit dem Lernen beginne, so dass ich dann auch nicht in Stress gerate und mir beim Lernen auch Zeit lassen kann.
Ich habe gemerkt, dass es wesentlich angenehmer ist, so früh wie möglich mit dem Lernen zu beginnen. Immerhin muss man dann auch nicht immer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, sondern es reicht, wenn man jeden Tag nur wenige Stunden lernt. Dabei hat man dann auch noch genug Zeit, um den Stoff zu wiederholen und man kann sich an dem Tag vor der Klausur dann auch entspannen, anstatt voller Hektik die ganze Nacht lernen zu müssen. Das finde ich auf jeden Fall angenehmer und ich fühle mich auch einfach viel besser, wenn ich keinen so großen Druck habe. Ich fühle mich dann auch besser vorbereitet und ich weiß während der Klausuren auch genau, dass ich nicht mehr hätte lernen können, weshalb ich dann auch kein schlechtes Gewissen habe, wenn ich eine Aufgabe nicht lösen kann.
Auch ich muss sagen, dass ich tendenziell einer von den Leuten war, der wirklich auf den letzten Drücker gelernt hat. Ich konnte mich nie dazu motivieren, bereits viel früher zu lernen. Ich brauchte eine Art "Druck" und dies war der Prüfungstermin, wenn er in den nächsten Tagen war. Demnach habe ich immer einige Tage vor Klausuren angefangen zu lernen und muss sagen, dass dies bis zum Abitur auch eigentlich immer gut geklappt hat. Hätte ich vermutlich noch etwas früher gelernt, hätte es auch für noch mehr Einsen gereicht, aber mit meinen damaligen Noten war ich eigentlich Recht zufrieden. Darüber hinaus muss ich auch sagen, dass ich zum Glück einer der Personen bin, der dies auch wirklich kann. Ich brauche mir Themen meistens nur angucken und habe sie direkt im Kopf gespeichert. Andere Mitschüler mussten damals immer richtig pauken und bei mir hat das Anschauen immer gelernt, demnach hat es auch gepasst, wenn ich spät angefangen habe zu lernen.
Doch dies hat sich alles geändert, seit dem ich auf der Universität bin. An uns wurde direkt am Anfang appelliert, dass es wichtig ist, dass man fortlaufend lernt und nicht meint, dass man 3 Tage vor einer Klausur alles lernen kann und dies ist leider die totale Wahrheit. Leider, macht wohl jeder neuer Student diesen Fehler. Ich habe natürlich gedacht, dass ich es schaffen werde, wenn ich einige Tage vor der Klausur anfange zu lernen, doch dies hat überhaupt nicht geklappt. Gerade an Semesterende merkt man erst, wie viel Stoff man wirklich durch genommen hat und man dies unmöglich schafft in einer Woche aufzuholen. So musste ich kurzfristig viele Klausuren verschieben, damit ich es irgendwie noch schaffe. Am Ende habe ich es dann auch irgendwie geschafft, aber nicht wirklich mit bezaubernden Noten, sodass ich es eigentlich im Nachhinein bereut habe, denn es wäre stets mehr drin gewesen.
Im 2. Semester habe ich dann alles besser gemacht und habe nach jeder Vorlesung den Inhalt vertieft und habe wirklich fortlaufend gelernt und ich muss sagen, dass dies prima geklappt hat. Ich hatte am Ende wirklich weniger Stress, wenn die Klausur an stand und ich konnte immer den A-Termin in Anspruch nehmen und musste demnach nicht irgendwelche Klausuren verschieben. Die Ergebnisse waren auch um einiges besser als die, die ich auf den letzten Drücker gelernt habe. Es war auf jeden Fall eine schwierige Umstellung sich immer dazu zu animieren, fortlaufend zu lernen, doch dies hat sich am Ende super gelohnt und man gewöhnt sich doch schneller daran, als ich am Anfang gelernt habe.
Demnach scheint es für manche unmöglich, früher anzufangen zu lernen. Dies dachte ich zumindest früher auch, aber ich kann jetzt nur noch an jeden appellieren, dass man frühzeitig anfangen sollte zu lernen. Man spart sich sehr viel Stress am Ende, denn man eigentlich nicht gebraucht hätte. Wenn man auf der Universität auch meistens den A-Termin gewählt hat, dann hatte man sehr viel von den "Semesterferien", da man dort nicht mehr lernen brauchte und hatte auch zwei Monate frei und dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Lieber während der Vorlesungszeit etwas mehr Stress, dafür aber die Ferien toll entspannen können! Und an mir merkt man auch, dass eine Umstellung zwar schwierig ist, aber dennoch auch möglich ist, wenn man dran bleibt. Ein bisschen Durchhaltevermögen braucht man natürlich, aber das kommt, wenn man sein Ziel vor Augen hat!
Also ich bin ein sehr ähnlicher Lerntyp. Ich schiebe alles bis zum letzten Tag hinaus, lerne dann den ganzen Abend vorher und das reicht in der Regel dann auch. Natürlich ist es für den Moment anstrengender. Man steht wahnsinnig unter Druck. Aber anders kann ich mich nicht dazu aufraffen zu lernen. Ich brauche den Druck irgendwie, um effektiv zu lernen. Andernfalls lasse ich mich viel zu leicht ablenken, weil ich weiß, dass noch genügend Zeit bleibt um zu lernen.
Auch mit dieser stressigen Methode schaffe ich es mitunter die besten Noten in meiner Klasse zu schreiben. Solange ich also erfolgreich damit weiter komme, werde ich das wohl beibehalten. Sollte ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein in so kurzer Zeit so viel Lernstoff aufzunehmen, werde ich meine Methode zum Lernen vermutlich ändern müssen. Aber bis dahin wird es weiterhin so laufen wie die letzten Jahre auch.
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