Geldgier wichtiger als eigene Eltern
Ich habe heute etwas erzählt bekommen. Stellen wir uns mal 2 erwachsene Frauen vor, nennen wir sie A und B. Beide arbeiten, verdienen nicht schlecht und wohnen in guten Wohnungen. Beide sind verheiratet, haben schon größere Kinder und haben eigentlich keine weiteren Geldsorgen. Nun haben die beiden einen gemeinsamen Vater C. Dieser ist schon ziemlich alt, dement und würde eigentlich Pflege benötigen. Diese gönnen die beiden ihm aber nicht und tun alles, damit er ja keine Pflegestufe und so weiter bekommt. Er wird immer wieder von seinem Sohn versorgt, der selber aber auch Vollzeit arbeitet und deswegen wenig Zeit hat.
Die beiden Töchter A und B kommen dann ein Mal im Monat zu C, wenn dieser Rente bekommt. Mit C gehen sie dann zum Geldautomat und heben hohe Summen ab. Danach sind sie sofort wieder weg, obwohl sie eine sehr lange Anfahrt durch mehrere Bundesländer haben. Ihnen ist das Geld sehr viel wichtiger als der eigene Vater, was mich sehr schockiert hat. Kennt ihr auch solche Fälle?
Und wer bekommt dann das Geld? Die Kinder können ja nun nicht die gesamte Rente abheben und für sich nehmen. Der Vater hat doch aus Ausgaben, die regelmäßig bedient werden müssen. Wobei es mich wundert, dass C hier nicht allein handelt wegen der Pflegestufe. Soweit mir das bekannt ist, muss C seine Schwestern deswegen nicht um Erlaubnis fragen. Einzig, dass man prüfen würde, ob die Töchter bei einer Unterbringung in stationärer Pflege auch Kosten zu tragen haben.
Ansonsten sollte C schnellstmöglich einen Antrag auf Betreuung beim Amtsgericht stellen. Die Chancen dafür stehen sehr gut, denn er wohnt vor Ort und ist eben bei Bedarf auch schnell zur Stelle. Auch könnte er den Gang zum Geldautomat verweigern. Sofern die Kinder nicht bei der Bank angegeben sind, dass sie auf das Konto Zugriff haben, können die Schwestern nichts erzwingen.
Ob das wirklich alles so stimmt, was du da gehört hast, wage ich doch zu bezweifeln. Immerhin sind da zu viele Dinge nicht geklärt, die vor allem C allein beantragen könnte. Zudem könnten seine Schwestern ihn nicht eben nicht zum Bankautomaten zwingen, aber er geht doch jeden Monat mit und rückt Geld vom Vater raus.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist C doch der Vater und er ist dement. Ich kann schon nachvollziehen, dass manche eben versuchen diese hilflose Lage auszunutzen. Der Sohn müsste sich um solche Sachen wie Antrag auf Pflege etc. kümmern. Arbeitet er so viel, dass er keine Zeit dafür hat?
Ich kenne auch genug Beispiele, wo Menschen ähnlich dreist agieren. Ich kenne einen alten Mann, der 5 Kinder und 2 Stiefkinder hat. Er hat ein Haus besessen, welches er verkauft hat, weil er altersbedingt sich nicht mehr ausreichend darum kümmern könnte. Er ist mit einem seiner Söhne in ein Mehrfamilienhaus gezogen, damit dieser helfen kann, wenn Hilfe benötigt werden sollte. Der Mann hat sein Haus damals verkauft und hat den Gewinn gerecht unter seinen Kindern aufgeteilt. Jedes Kind (und auch Stiefkind) bekam 10.000 DM in bar ausgezahlt. Dabei waren alle Kinder damals schon verheiratet, berufstätig und hatten fast erwachsene Kinder. Sie hätten das Geld also genau genommen gar nicht nötig gehabt. Trotzdem gab er es ihnen und machte auch keinen Unterschied zwischen leiblichen Kindern und Stiefkindern, was ich durchaus vorbildlich finde.
Er erfreute sich immer bester Gesundheit, bis er vor zwei Jahren eine vorübergehende Demenz bedingt durch einen Schlaganfall hatte und vorübergehend sogar Pflegefall war. Plötzlich tauchten zwei seiner Kinder auf und haben behauptet, die 10.000 DM von damals nie bekommen zu haben und verlangten beide von ihm die Nachzahlung von 5000 €. Allein die Währungsumstellung ist ewig her und ich war ganz schön geschockt und dreist, dass sie so einen hilflosen Zustand dermaßen ausnutzen wollten und das Geld dermaßen wichtiger zu sein scheint als die Gesundheit des eigenen Vaters. Ob es funktioniert hat, weiß ich nicht. Aber auffällig ist meiner Meinung nach schon, wenn einem nach über 10 Jahren "plötzlich" einfällt, dass man kein Geld bekommen hat und dann auch noch zufälligerweise zu einem Zeitpunkt, zu dem der eigene Vater geistig verwirrt ist und denkt er befindet sich in seiner ausländischen Heimat in den 1980er Jahren.
Die Geschichte finde ich auch etwas fragwürdig. Denn die beiden Frauen können ihrem Vater ja nicht die ganze Rente wegnehmen. Er hat immerhin auch Ausgaben, die ja bezahlt werden müssen und muss seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Ich glaube auch nicht, dass der Sohn dabei Tatenlos zusehen würde. Immerhin pflegt er seinen Vater und sollte dann für diesen auch gewisse Dinge regeln. Ich denke auch, dass der Sohn dringend eine Pflegestufe beantragen sollte. Er kann sich ja gar nicht genug um den Vater kümmern und ich denke nicht, dass er dafür die Einwilligung der beiden Töchter braucht. Die Pflegestufe kostet ja den Vater nichts, sondern er sollte dadurch Hilfe bekommen.
Wenn man eine intakte und funktionierende Familie hat, dann erschreckt einen das vermutlich schon sehr. Ich selbst habe wohl großes Glück mit meiner Familie und bin sehr zufrieden damit, wie es ist, weil sich eben alle sehr gut verstehen und es keine großen Streitereien und so weiter gibt. Aber natürlich darf man deswegen nicht voraussetzen, dass es in allen Familien so ist, denn das ist sicherlich nicht der Fall. Wenn man schlechte Erfahrungen mit seinen Eltern gemacht hat oder die Eltern mit ihren Kindern, dann kann das ganze andere Wege einschlagen, als man es gewohnt ist. Klar ist das mitunter etwas erschreckend, aber man kann nun mal nicht alle Taten und Handlungen nachvollziehen, wenn man die Hintergründe des ganzen nicht kennt.
Möglicherweise gab es einfach Vorfälle, die die Töchter dazu bewogen haben, sich vom Vater abzuwenden. Es fällt mir jedoch trotzdem schwer mir vorzustellen, was da passiert sein muss, dass die Töchter so handeln. Wahrscheinlich denken sie sich, der Vater braucht das Geld nicht. So viel Geld kann das aber doch gar nicht sein, dass sich dafür die Anfahrt durch mehrere Bundesländer lohnt, dass fällt mir schwer, sich das vorzustellen. Letztendlich aber ist es vielleicht nicht so gut, über dieses Verhalten zu urteilen, wenn man nicht weiß, was sonst noch so vorgefallen ist. Es kann alles mögliche passiert sein. Dennoch würde ich einen solchen Racheakt sicherlich nicht unterstützen, dass ist unmenschlich.
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