Musstet ihr schon mal evakuiert werden - wenn ja, warum?

Bei uns war es vor ein paar Monaten soweit, dass im Umkreis von einem Kilometer alles evakuiert werden musste, weil eine Fliegerbombe gefunden wurde. Diese musste entschärft werden. Damit aber nichts passiert mussten dann in diesem Umkreis alle aus den Häusern heraus und entweder zu einem Sammelplatz oder zu Bekannten und Verwandten gehen.

Musstet ihr schon mal evakuiert werden? Wenn ja, warum musstet ihr evakuiert werden? War es wegen eines Blindgängers oder war es eine andere Situation? Würdet ihr bei einer Evakuierung immer aus der Wohnung heraus gehen oder würdet ihr euch still verhalten und in der Wohnung bleiben? Das haben bei uns auch einige gemacht und es war unverantwortlich. aber zwingen kann man wohl keinen, oder?

Aus meiner Wohnung wurde ich noch nie evakuiert, aber mein Arbeitsplatz war mal betroffen, sodass wir dort alle raus mussten. Der Grund dafür war das diesjährige Hochwasser. Viele meiner Freunde und Kollegen musste auch aus ihren Wohnungen raus. Einige haben das gemacht, andere sind dort geblieben.

Ob ich selbst aus meiner Wohnung rausgehen würde, hängt vermutlich vom Grund der Evakuierung ab. Bei einer Fliegerbombe würde ich nicht lange überlegen und meine Wohnung umgehend verlassen. Beim drohenden Hochwasser (welches noch nicht da ist) hingegen nicht unbedingt.

Ich selbst musste noch nicht evakuiert werden, aber der Freund meiner Tochter musste vor einem halben Jahr mal evakuiert werden. Da gab es in seiner Straße ein Gasleck und vorsichtshalber wurden alle Bewohner aus der Straße für mehrere Stunden in einer Turnhalle untergebracht. Eigentlich nichts Spektakuläres, aber für ihn war es eine ganz ungewohnte Situation, die er noch nicht erlebt hat.Zuerst wollte er in seiner Wohnung bleiben, aber die Helfer haben darauf bestanden, das er die Wohnung verlässt, da man nicht genau wusste, woher der Gasgeruch kam. Zum Glück war die Angelegenheit nach ein paar Stunden wieder bereinigt. In unserer Nachbarstadt sind häufiger Evakuierungen wegen Fliegerbomben, aber das bekommt man eigentlich nur am Rande mit. Bei uns ist so etwas nicht nicht vorgekommen, darüber bin ich auch sehr froh.

Ich bin mal aus der Stadtbücherei evakuiert worden, weil ein Gasleck festgestellt worden war. Es war ein relativ unspektakuläres Erlebnis: Ich stand gerade in der Reihe vor dem Ausleihtresen, als ein Feuerwehrmann mit den Worten: Gasgeruch, alles raus hier! die Eingangstür geöffnet hat. Ich musste leider ohne Bücher nach Hause gehen, aber außer dem Bibliotheksgebäude wurde anscheinend nichts abgesperrt, evakuiert oder sonstige Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Wahrscheinlich wollte man eben auf Nummer Sicher gehen, was natürlich jeder versteht und gutheißt.

Ich wurde mal wegen einer Fliegerbombe auf der anderen Straßenseite evakuiert. Das Teil lag vielleicht 30 Meter von meiner Wohnung entfernt und hatte wohl einen manipulierten Zünder. Auf Grund dieser beiden Tatsachen war die ganze Angelegenheit schon recht unangenehm und ich bin freiwillig in die Grundschule des Stadtteils gegangen. Blöd war, dass es anfangs hieß, wir könnten nach 1-2 Stunden zurück in die Wohnungen. Dann gab es aber Komplikationen und wir mussten insgesamt 4-5 Stunden warten, bis wir zurück durften.

Generell habe ich schon Vertrauen in die Spezialisten, die diese Teile entschärfen. Deshalb hatte ich anfangs überlegt, einfach in der Wohnung zu bleiben und wäre vermutlich auch da geblieben, wenn sie nicht so nah an der Wohnung gelegen hätte, dass hier nicht nur Fenster zersprungen, sondern das ganze Haus zum Einsturz gebracht worden wäre, wenn die Bombe hochgegangen wäre. Ich denke, je nach Situation und nach Entfernung zum Ort des Geschehens würde ich schon eher zuhause bleiben. Ist ja mein Leben, ich bringe damit niemand anderen in Gefahr.

Ja, auch wir mussten schon einmal evakuiert werden. Wir haben endlich unser neues Haus gekauft haben auch schon seit paar Monaten hier gelebt. Alles schien wirklich prima, bis auf einem anderen Grundstück jemand angefangen hat sein Haus zu bauen. Dort fand man dann in den Tiefen eine Fliegerbombe (eine ziemlich große), sodass wir zwei Tage später auch evakuiert wurden. Wir haben so etwas zum ersten Mal miterlebt und dementsprechend war die Aufregung auch groß. Wenn die Frau damals etwas falsch gemacht hätte, wäre unser Haus nur noch Schutt und Asche und dies wäre echt tragisch, nachdem wir dort erst einige Monate gelebt haben.

Während der Evakuierung sind wir meine Oma besuchen gefahren und haben so lange Radio gehört, bis wir endlich die Nachricht erhalten haben, dass die Bombe sicher entschärft wurde. Danach haben wir erst einmal richtig aufgeatmet. Klar, heutzutage passiert eher weniger was bei so einer Entschärfung, doch man kann aber nie wissen, wann etwas daneben geht und es wäre echt schade gewesen, wenn dies bei uns der Fall gewesen wäre.

Die Evakuierung war sogar ziemlich riesig. Es durfte wirklich nichts mehr fahren. Keine Autos, keine Züge gar nichts in der Umgebung. Es mussten insgesamt ca. 5000 Leute evakuiert werden und somit kann man ahnen, dass es wirklich keine kleine Bombe war. Dass da tatsächlich alles gut ging, hatte nur Gott in der Hand und wir sind ihm wirklich dankbar, dass die Bombe so gut entschärft wurde. Ich fand es auf jeden Fall doof, dass die Luftbilder erst ausgewertet wurden, nachdem wir dort bereits gelebt haben. Dies hätte man einfach schon ganz am Anfang machen können und dann müssten auch nicht so viele Leute evakuiert werden, die neu umgezogen sind und diese somit einen riesigen Schock hatten.

Es ist schon ein paar Jahre her in meiner Zeit beim Militär. Damals gab es nachts eine Bomben Drohung worauf hin die komplette Kaserne evakuiert wurde. Wir saßen dann ca. eine Stunde in sicherer Entfernung bis die Spezialisten angerückt waren um die Gebäude mit ihren Suchhunden usw. nach eben diesen Sprengmitteln zu untersuchen. Es stellte sich später heraus das es ein Fehlalarm war von ein paar betrunkenen, welche auch erwischt wurden.

Natürlich hat man sich anschließend geärgert über die Zeitverschwendung, vor allem mit dem Gedanken nur ein paar Stunden später wieder zum Dienst antreten zu müssen und das trotz des Schlafmangels. Doch schlimmer wäre es natürlich gewesen wenn nicht geräumt würde und es dann doch zu einer Explosion gekommen wäre. Doch in dem Moment hat da sicher keiner daran gedacht.

Ja, das kenne ich auch zur Genüge. Ich wohne in einer Stadt, die damals im zweiten Weltkrieg auch stark bombardiert wurde. Und in bestimmten Gebieten dieser Stadt lagen/liegen halt viele Bomben. Da ich meistens außerhalb der festgelegten Sperrkreise gewohnt habe, hatte ich Glück, dass ich nicht aus meiner Wohnung musste. Ab und zu kam es aber auch vor, dass meine damalige Wohnung sich genau innerhalb des Sperrkreises befand, so dass ich dann auch raus musste.

Bombenentschärfungen oder Sprengungen werden bei uns aber immer unter der Woche durchgeführt, so dass man eigentlich nichts davon mitbekommt. Hier ist es so, dass die betreffenden Anwohner bis 08:00 Uhr ihre Wohnungen verlassen haben müssen, was wohl auch überprüft wird. Da ich aber schon um 05:45 Uhr zur Arbeit fahre, ist das für mich nicht weiter schlimm. Und wenn alles nach Plan läuft, was bisher immer der Fall war, ist nachmittags, wenn ich nach Hause komme, schon alles vorbei.