Entwendung von Wertsachen aus Wohnung eines Toten

vom 03.03.2014, 19:16 Uhr

Ich möchte direkt darauf eingehen, wie es zu diesem Gespräch kam, aber ich möchte meinen Unmut darüber loswerden, was in diesem Gespräch zu Tage kam. In diesem Gespräch ging es um ein Erbe. Dieses ist sehr gut. Derjenige hat Geld, aber auch noch Schulden. Aber im Großen und Ganzen wäre es gut zu erben. Nun meinte aber mein Gesprächspartner, dass es beim Tod der Person so abgewickelt werden sollte, dass die Erbin einfach das Geld aus der Wohnung entwenden könnte und dann das Erbe nicht antreten müsste. Ansonsten würde sie ja das Geld dem Staat schenken.

Meine Meinung zu diesem Thema war halt, dass man das nicht machen kann und auch nicht sollte. Dies wäre Unterschlagung und auch Diebstahl und obendrein auch noch ein Betrug gegenüber des Staates. Lieber sollte die Erbin das Erbe ganz ausschlagen. Aber ich frage mich halt, warum man das machen sollte, solange das Erbe doch positiv ist. Klar muss man sich dann um die Wohnungsauflösung kümmern, aber man kann auch noch verwertbare Sachen verkaufen und zu Geld machen. Außerdem hat man dann auch noch die Möglichkeit Erinnerungssachen zu behalten.

Die Frage, ob ihr es machen würdet, ist hier dahin gestellt. Es wäre ja sowieso strafbar. Jetzt stellt euch das doch einfach mal vor. Wie hättet ihr denn in der Situation gehandelt? Wie findet ihr diesen Gedanken? Soll es wirklich Menschen geben, die so etwas machen würden? Ich würde an dieser Stelle ja nicht nur den Staat belügen, sondern auch mich. Und das bis zu meinen Lebensende - nein, danke.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, die Erbschaftssteuer gehört zu den sehr unbeliebten Steuern in Deutschland. Sie wird oft als Abzocke bei Toten empfunden. Und sie ist auch wirklich relativ hoch. Das ist wie mit den Kosten einer Beerdigung. Da stirbt jemand, es gibt viele traurige Menschen, die mit dem Verlust klarkommen müssen und ein paar Menschen, die die Hände aufhalten, um auch ja möglichst viel daran zu verdienen. Das wird als pietätlos empfunden.

Von daher wird die Erbschaftssteuer gerne mal umgangen. Man kann sein Geld auch mehr oder weniger kurz vor dem Tod verschenken. Die Schenkungssteuer ist nicht ganz so hoch und setzt erst ab einem gewissen Wert ein. Wenn man es also geschickt macht, muss man dabei gar keine Steuern zahlen. Dieser Weg wäre also nicht strafbar. Ob es moralisch in Ordnung ist? Ich würde mein Geld so oder so lieber vor meinem Tod verteilen, sobald es meinen Lieben mehr nützt als mir, weil ich eh nicht mehr in Urlaub fahren kann etc.

Und wenn man das Erbe ausschlägt, ist es doch nicht so, dass man die Wohnung des Verstorbenen nicht mehr betreten darf. Zwischen dem Tod und dem offiziellen Part liegen doch wenigstens ein paar Tage. Man kann sich also natürlich ein paar Erinnerungsstücke mitnehmen. Geld hat allerdings keinen Erinnerungswert. :wink:

Viele Leute haben kein Problem damit den Staat zu belügen. Da kommen dann Argumente wie, dass man die Partei nicht gewählt hat, die die Steuern erhöht hat oder dass der Staat viel Geld für Dinge ausgibt, die man nicht unterstützt. Das ist schon irgendwie nachzuvollziehen, auch wenn man da moralisch abwägen sollte. Denn immerhin profitiert man ja auch von dem System und man ist entweder Teil davon oder nicht. Aber warum belügt man sich denn selbst?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Diese Seite sagt aber was ganz anderes. Bienenkönigin, ich habe auch schon davon gelesen, dass wenn nicht mit Absprache des Nachlassgerichtes das Mitnehmen von Fotos und Bildern zur Annahme des Erbes reichte. Somit würde ich aufpassen. Nachbarn oder gar ein Vermieter (wie auch auf der genannten Seite) können es sehen, was ich aus der Wohnung nehme. Klar Geld werden sie nicht sehen können, aber wenn man mit dicken Koffern rauskommt, wird jeder alles wissen.

Das Verschenken ist natürlich so eine Sache, aber der Tod ist nie berechenbar. Es kann ein Unfall dazwischen liegen und dann kann es schon so spät sein. Somit würde ich mit pauschalen Aussagen aufpassen. Man möchte ja auch nie Jahre voraus, seinen Kindern das Geld geben, auf welches man angewiesen ist. Ich würde mich schuldig fühlen, weil ich den Staat belogen habe, ich könnte mir selbst nicht mehr glauben. Ich hätte mich damit selbst belogen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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