Bei Prüfungen Glücksbringer mitnehmen?

Eigentlich habe ich keinen Glücksbringer, nur zu einer Deutscharbeit habe ich einmal einen Stein genommen, den mir mein Exfreund damals geschenkt hat, das hat mir ein gutes Gefühl gegeben, obwohl ich nicht wirklich an die glückbringende Wirkung geglaubt habe, trotzdem gab es eine gute Note für mich und ich war zufrieden. Ansonsten habe ich noch nie wirklich einen Glücksbringer geschenkt bekommen, was ich eigentlich auch ziemlich schade finde, denn es ist ja auch kein schlechter Aberglaube, wenn man einen netten Glücksbringer hat.

Natürlich weiß ich, dass ich mich in Prüfungen auf mein Köpfchen verlassen muss und mir ein Steinchen, eine Kette oder ein Plüschtier nicht viel bringt, aber mir gefällt einfach der Gedanke, dass man einen Glücksbringer hat. Um ehrlich zu sein würde ich auch nicht einfach irgendeinen beliebigen Gegenstand als Glücksbringer bezeichnen, stattdessen würde ich es besser finden, wenn mir eine Person einen Gegenstand schenkt und mir sagt, dass das mein Glücksbringer sein soll.

Ich muss sagen, dass ich manchmal echt erstaunt bin, was teilweise Schüler/Studenten mit zu Prüfungen nehmen bzw. genommen haben. Dies alles nur, weil die Leute dies als ihren Glücksbringer bezeichnen. Ich habe dabei schon wirklich alles gesehen. Manchmal waren es nur kleine Steine, manchmal Ketten, manchmal Plüschtiere und sogar einmal wurde eine Schildkröte mitgenommen und ich dachte, dass man es an dieser Stelle dann auch total übertrieben hat. Wobei ich sagen muss, dass ich es gar nicht schlimm finde, wenn Leute einen Glücksbringer mit zur Prüfung nehmen. Jeder Glücksbringer hat seine Geschichte und mich interessiert es immer sehr, wieso die Menschen diesen als Glücksbringer ansehen. Meistens frage ich sogar direkt danach, weil es mich so neugierig macht.

Ich selbst, habe mein ganzes Leben eigentlich ohne einen Glücksbringer gelebt. Ich habe mich immer auf mich selbst und mein Gehirn verlassen, ohne dass ich spirituelle Kräfte von irgendwelchen Glücksbringern brauche. Lange, habe ich also nicht wirklich davon gehalten. Dann kam es dazu, dass ich meinen ersten Abschluss hatte. Meine damalige Klassenlehrerin war immer die Person, die von Anfang an, von mir überzeugt war. Sie wusste, dass ich mal "groß" rauskommen werde. Sie sagte mir von Anfang an einfach nur, dass ich "Kraft" brauche. Am Ende der 10. Klasse hatte sie mir dann einen Stein geschenkt, wo das Wort "Kraft" eingraviert war. Seit dem, habe ich diesen Stein stets in meinem Federmäppchen dabei und hoffe, dass es mir an gewissen Punkten in der Klausur auch wirklich Kraft gibt.

Ich weiß nicht wieso, aber ich habe teilweise das Gefühl, dass die spirituelle Kraft auch rüber kommt. Manchmal denke ich während Klausuren, dass ich nicht mehr weiter weiß und möchte am liebsten aufgeben. Dann nehme ich den Stein in die Hand und denke ein paar Sekunden nach. Während ich ihn in der Hand habe, denke ich bisschen darüber nach und über meine damalige Lehrerin, die immer an mich glaubte. Und urplötzlich habe ich wieder Kraft für die Klausur und kann weiter machen. Ich bin da teilweise selbst überrascht, dieser Stein gibt mir tatsächlich Kraft, wieso auch immer.

Manche Menschen, übertreiben es dann aber auch mit dem Glücksbringer. Wie gesagt, hatte eine damalige Schülerin ihre Schildkröte von zu Hause mitgebracht. Diese war so wieso im Winterschlaf und hat sich nicht bewegt, aber sie wollte diese Schildkröte unbedingt neben sich haben. Ob es was gebracht habe, weiß ich nicht. Aber wenn es so weiter geht, nehmen bald Leute noch Hunde, Katzen oder sogar Pferde mit zur Prüfung und das kann dann ja nicht sein. Irgendwann sollte dann auch Schluss sein und man sollte es auch nicht übertreiben. Ansonsten habe ich nichts dagegen, wenn Leute zur Unterstützung einen kleinen Glücksbringer (mit Geschichte) mitbringen. Ich glaube sogar seit Ende meines ersten Abschlusses an die "spirituelle Kraft", die dadurch übertragen werden kann.