Viele Abiturienten wissen noch nicht, was sie werden wollen
Ich habe damals auch erst nach dem Abitur überhaupt einen groben Plan gehabt, was ich tun wollte. Ich hatte natürlich schon mehrere Ideen, aber noch keine konkrete Vorstellung, was ich nun wirklich machen sollte. Ich hatte allerdings zu diesem Zeitpunkt sowieso noch ein Jahr Zeit, weil ich erst zum Wehrdienst musste. Dieses Jahr war aber sehr wichtig. Wenn ich überlege, dass viele Abiturienten zwei Jahre früher eine solch wichtige Entscheidung treffen müssen, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie sich sehr schwer tun.
Ich wusste nach dem Abitur auch nicht, was ich wirklich machen wollte. Ich habe mir diverse Studiengänge angeschaut und mich dafür beworben und wurde bei den meisten auch angenommen, und bei anderen wiederum auf die Warteliste gesetzt. Im Endeffekt habe ich mich dafür entschieden, in der Nähe meiner Heimatstadt zu studieren, damit ein Umzug nicht nötig ist, da ich es mir bis dato nicht vorstellen konnte, zu studieren. Ich war noch nie so der Lerntyp, was sich im Studium dann aber gründlich geändert hat.
Ich hatte auch die Idee, ein FSJ zu machen, aber im Nachhinein habe ich mich dann dagegen entschieden, da ich keine Zeit darauf "verschwenden" wollte. Verschwenden ist eigentlich das falsche Wort, weil ich finde, dass alles einen Sinn macht, bei dem man Erfahrung sammeln kann. Viele meiner ehemaligen Klassenkameraden haben das erstbeste studiert, was sie wollten ohne eine Ahnung zu haben, was diesen Studiengang ausmacht. Im Endeffekt haben sehr viele ihr Studium abgebrochen und studieren nun etwas anderes, was ihnen wohl mehr Spaß macht.
Auch wenn ich bis nach Ende des Abiturs nicht wusste, was ich machen wollte, habe ich mir schon verschiedene Gedanken gemacht, aber es war einfach nicht das richtige dabei. Bis ich eben zu meinem jetzigen Studium gekommen bin. Jedoch weiß ich, dass ich dieses Studium nur als Hobby mache und mich danach auf jeden Fall noch anders weiterbilden möchte. In meinen Augen ist es nun gar nicht schlimm, wenn Leute bis zu ihrem Abitur noch nicht wissen, was sie machen wollen.
Ehrlich gesagt finde ich es gar nicht so schlimm, wenn man als Abiturient noch nicht genau weiß, was man nach dem Abitur machen möchte. Immerhin ist man es gar nicht gewohnt, dass man auf einmal so viele verschiedene Möglichkeiten hat und im Normalfall ist man auch ein wenig überfordert mit der Entscheidung. Man kann schließlich studieren, eine Ausbildung machen, ein freiwilliges soziales Jahr machen, übergangsweise jobben, ins Ausland gehen oder als Mann auch zur Bundeswehr gehen. Von daher muss man sich erst einmal für einen Weg entscheiden, was verständlicherweise nicht unbedingt leicht ist. Schließlich hat alles seine Vorteile und auch seine Nachteile und vielleicht sind ja auch mehrere Sachen verlockend.
Wenn man so lange zur Schule gegangen ist, dann kann man es sich auch gar nicht richtig vorstellen, wie es ist, zu studieren oder zu arbeiten. Von daher fällt einem die Entscheidung sicherlich auch schwerer. Zudem haben auch einfach die wenigsten Schüler eine konkrete Vorstellung von ihrem Leben und die meisten Schüler haben auch einfach kein festes Ziel, was sich dann auch oftmals schnell auf die anderen Schüler überträgt.
Ich muss sagen, dass ich es auch gar nicht so wichtig finde, als Abiturient genau zu wissen, was man später machen möchte. Immerhin muss man nicht zwangsläufig direkt nach dem Abitur wissen, was man gerne machen würde. Man hat ja mehrere Wochen Ferien, um sich zu entscheiden, was man studieren will und im Notfall kann man sich auch ein Jahr Auszeit nehmen, um Praktika oder ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. In dieser Zeit hat man genug Zeit, um nachzudenken und man kann sich dann auch klar werden, was man dann wirklich machen möchte.
Im Grunde muss man sich da aber auch fragen, woher die Abiturienten denn überhaupt wissen sollen, was sie werden wollen. Wo holt man sich denn während der Schulausbildung schon wirklich praktische Erfahrungen und sieht mal, was dieses oder jene Studium oder Ausbildung denn wirklich für einen bedeutet. Praktika gibt es ja nur sehr wenige und Schnuppertage wo mal Hochschulen besucht wird gibt es oft auch nur in großen Städten, die über Hochschulen verfügen.
Vieles muss man doch schon alleine machen, selbstständig Informationen suchen, in den Ferien von sich aus irgendwo arbeiten gehen oder Praktika machen. Das sind aber in der Regel halt Sachen, die Jugendliche einfach nicht so gerne von sich aus machen. Ich glaube, gerade in Anbetracht der Sache, dass ja viele Bundesländer eh wieder das Abitur nach 13 Jahren einführen oder einführen wollen, sollte einfach auch ein Großteil des wieder neu gewonnen Jahres genau dafür verwendet werden. Praktika, Betriebsbesuche, Ausflüge an Hochschulen um den Schüler auch mal praktisch zu zeigen, was ein Studium oder eine Ausbildung so mit sich bringt und ob es überhaupt ansatzweise das Richtige sein könnte.
Ich glaube auch in vielen Berufen kann man sich asl recht naiver, weltfremder Schüler mit 18 oder 19 Jahren kaum hereinversetzen. Dazu ist ja die Vielfalt heutzutage sehr groß, genauso wie es ja riesige Studienangebote gibt. Aber auch da kann man sich bei vielen Studiengängen ja so richtig nicht vorstellen, was man später damit anfangen kann und wie man sich damit auch finanziell mal selbst versorgen soll. Aber das sind ja eben auch vieles Dinge, die man erst mit zunehmender Reife überhaupt bedenkt und nicht unbedingt, wenn man als junger Erwachsener recht unbedarft so eine wichtige Entscheidung trifft. Sicher kann man keinem die Entscheidung abnehmen, was er später machen will oder soll, aber ich glaube man sollte da viel mehr verpflichtende Hilfsangebote machen um einen dazuzuzwingen, sich zumindest ernsthaft Gedanken zu machen.
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