Unbekannte Sportart auf der Eisbahn in Sotschi?

vom 27.02.2014, 00:46 Uhr

Ich habe in der vergangenen Woche beim Eisschnelllauf etwas gesehen, wo ich ganz erstaunt war, weil ich es bisher nicht kannte und auch jetzt noch nicht weiß, was für eine Sportart (?) das sein sollte.

Es waren mehrere Eisschnellläufer auf der Eisbahn. Die Sportler versuchten immer, den anderen von hinten mit der Hand zu schubsen. Ein kleiner Sportler aus China war da wohl sehr erfolgreich. Es wäre schön, wenn mir jemand sagen könnte, was das sein konnte. Leider hatte ich auch keine Zeit mehr, weiter zu gucken. Zuerst hatte ich gedacht, es ist eine Scherzeinlage mit dem Schubsen. Aber alle strengten sich sehr an, deshalb muss es etwas Ernsthaftes gewesen sein, nur was?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Sind da alle Sportler an einer Stelle gestartet und waren die Bahnen kleiner als beim Eisschnelllauf? Dann war es mit Sicherheit Shorttrack was du gesehen hast. Da geht es so eng zu, dass man sich teilweise so ein wenig die anderen Teilnehmer vom Körper halten muss.

Waren es allerdings nur zwei Teams mit je drei Läufern, dann war das die Teamentscheidung vom Eisschnelllauf. Da sich beim Teamlauf die Mitglieder einer Mannschaft mit der Führungsarbeit abwechseln, kann es durchaus ihr Zeichen sein, dass man wieder an der Spitze wechseln will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke auch, dass es sich dabei um Shorttrack gehandelt haben dürfte. Dabei kommt es immer wieder zum Körperkontakt, was man gut als schubsen interpretieren könnte. Ein sehr großer Unterschied zum konservativen Eisschnelllauf ist dabei, dass die Bahn einen sehr viel kleineren Durchmesser hat und es keinen wirklich abgegrenzten Innenraum gibt. Auch dieser ist eine freie Fläche. Und wegen der Fliehkraft in der Kurve berühren die Läufer dort auch oft den Innenraum mit der Hand.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Beim Shorttrack ist allerdings Körperkontakt grundsätzlich verboten. Wer sich nicht an dieses Verbot hält, wird nach dem Zieleinlauf disqualifiziert. Ein richtiges "Schubsen" hätte es also nicht geben können, aber vielleicht sah es ja einfach nur so aus.

Selbst beim Überholen, das ja erlaubt ist, darf der Sportler auf keinen Fall einen anderen Athleten behindern oder gar zu Fall bringen. Ebenfalls verboten: Das Provozieren von Zusammenstößen, ein absichtliches Abbremsen ohne ersichtlichen Grund und das Kreuzen von Laufbahnen. Bei jedem Wettbewerb sorgen gleich fünf Schiedsrichter dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

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» Mamma Leone » Beiträge: 137 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, das wird dann wohl Shorttrack gewesen sein, denn der Teamlauf einer Mannschaft war es nicht. So wie ihr das beschreibt, war es auch. Die Läufer stützten sich mit der Hand innen ab, das stimmt auch. Die gesamte Eisbahn kam mir auch sehr klein vor. Leider habe ich den Start nicht gesehen, deshalb habe ich auch nicht mit bekommen, um was es ging.

Aber wie funktioniert diese Sportart? Um was geht es da bei so vielen Läufern? Es war nicht nur reiner Körperkontakt. Ein kleinerer Läufer streckte seinen Arm aus und schubste mit der Hand auf den Po des rechts vor ihm laufenden Sportlers. Es reizte mich wirklich zum Lachen, so drollig sah das aus. Vielleicht hatte der kleine Chinese einen Regelverstoß begangen oder gibt es die bei der Sportart nicht? Seit wann gibt es dieses Shorttrack?

Auf jeden Fall bedanke ich mich für die Erklärungen. Nun weiß ich endlich, was ich da teilweise gesehen hatte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das war dieses Jahr das erste Mal bei Olympia dabei und ich kann dieser Sportart nicht wirklich etwas abgewinnen. Auf Grund der kleinen Bahn nenne ich das immer Eisschnelllauf für Arme :D. Aber die Regeln verstehe ich da auch nicht wirklich. Allerdings hatten wir eine 15-jährige Schülerin aus Dresden dort am Start, die wohl ein vielversprechendes Talent ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Körperkontakte sind sowohl beim Eisschnelllauf als auch beim Short Track streng verboten. Dafür wird man disqualifiziert und das hätte bei Olympia wohl kaum ein Schiedsrichter durchgehen lassen. Und wenn man sich unbeabsichtigt berührt, was bei einem Sturz beim Short Track ja oft nicht ausbleibt, ist man ja eh raus. Was du gesehen hast war die Mannschaftsverfolgung.

Bei der Mannschaftsverfolgung wird die Zeit erst dann gestoppt, wenn der letzte Läufer im Ziel ist. Also macht es Sinn, dass die Mannschaft zusammen bleibt und sich die Arbeit teilt. Der erste Läufer hat am meisten Arbeit, weil die anderen von seinem Windschatten profitieren können, also werden die Positionen im Verlauf des Rennens gewechselt. So haben dann alle Läufer in etwa gleich viel Arbeit und man hat nicht den Fall, dass der erste Läufer in den letzten Runden extrem zurück fällt weil er nicht mehr kann und so die Zeit kaputt macht. Und dabei dürfen sich die Läufer dann auch gegenseitig anschieben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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