Lehrer verweist laufend auf wikipedia - OK?

vom 27.02.2014, 05:57 Uhr

und meint, dass der jeweilige Schüler gleich ein Referat zu seiner Frage schreiben kann, damit er sich auch die Antwort länger und besser merken kann! Dieses Referat sollte auch schnell vor der gesamten Klasse vorgetragen werden!

Finde ich eigentlich echt klasse. Natürlich sollte man das nicht bei jeder Frage machen, aber zum Beispiel bei Fragen, die entweder sehr interessant sind oder eben bei Fragen, die so etwas von klar sind, dass der Schüler sich schämen sollte so etwas überhaupt zu fragen. Weil dann ist es wirklich so, dass man das besagte Thema nicht mehr vergisst und es sich super eingeprägt hat. Also das finde ich nicht einmal eine so schlimme Sache, aber wenn der Lehrer das wirklich bei jeder Frage macht, also das mit dem Vortrag, dann ist das wirklich extrem.

Zu dem Thema Wikipedia: Allgemein finde ich, dass man als Lehrer nicht auf Wikipedia verweisen sollte. Einfach, da es von jedem x-beliebigen Menschen bearbeiten werden kann. Bei mir in der Schule war und ist es immer noch so, dass meine Lehrer die 'Quelle Wikipedia' gar nicht akzeptiert haben. Das war für sie nicht tolerierbar und sie wollten, dass wir andere Seiten benutzten und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist schon ein sehr verzwicktes Thema. Eigentlich kann man nicht bewerten, wie der Lehrer das wirklich meint. Es kommt natürlich erst einmal so herüber, dass der Lehrer keine Lust hast, die Fragen zu beantworten. Allerdings muss man dabei bedenken, dass die Schilderung von einem Schüler kommt und daher alles andere als objektiv ist. Womöglich möchte der Lehrer tatsächlich die Schüler nur zu selbstständiger Recherche animieren und zu Referaten motivieren. Dann wäre das Verhalten grundsätzlich in Ordnung, obwohl es natürlich bedauerlich ist, wenn das bei den Schülern falsch ankommt. Allerdings reagieren viele Schüler allergisch auf alles, was zusätzliche Arbeit bedeuten würde.

Über die Wikipedia gibt es sehr viele Vorurteile, zum Beispiel, dass dort jeder Laie einfach Artikel ändern kann. Dem ist aber nicht so. Es gibt eine sehr starke und effektive Qualitätskontrolle, so dass Fehler sehr schnell erkannt werden. Die meisten Artikel werden eben nicht von Laien, sondern von Experten geschrieben. Und die achten üblicherweise auch darauf, dass in ihre Artikel keine Fehler eingebaut werden. Es gibt auch sehr umfangreiche Qualitätssicherungsinitiativen. An keiner anderen Enzyklopädie arbeiten so viele Fachexperten, so dass die Qualität sicher höher ist als bei klassischen Werken.

Wikipedia ist also schon ein brauchbares Werkzeug für wissenschaftliche Arbeiten. Allerdings ist es eben nur ein Sekundärwerk und allein aus diesem Grund nur in sehr begrenzten Maße tatsächlich als Quelle zu nutzen. Quellen sollte man möglichst aus der Primärliteratur entnehmen. Das heißt aber nicht, dass man Wikipedia nicht als Recherchewerkzeug nutzen darf. In vielen Artikeln sind die notwendigen Primärquellen angegeben, die man dann wiederum in seinen Arbeiten nutzen kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Schüler in der Klasse meines Neffen sind da nicht gerade Mauerblümchen. Die Burschen sind ganz keck und dann ist da noch die provokante Problemschülerin. Mein Neffe sagt, dass manche Schüler gezielt sehr ausgefallene Fragen stellen und diese Fragen selber vorher auf Wikipedia nachschlagen, um nachher als "kluger Kopf" dazustehen. Da muss man sicher wissen, welche Fragen wirklich ernsthaft gemeint sind. Wenn jemand den Lehrer nach der Bevölkerungsdichte von Bandar Seri Begawan fragt, ist es fast zu durchschauen, dass es sich um eine pubertäre Scherzfrage handelt.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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