Wie lange wart ihr bisher am Stück wach?
Leider ist mir dieses Gefühl nicht fremd und es kam schon oft vor, dass ich tagelang wach war.
Eine Zeit lang - da muss ich etwa 16 gewesen sein - habe ich bestimmt drei Tage lang nicht schlafen können. Ich habe mich furchtbar danach gefühlt, hatte Angstzustände und fühlte mich depressiv. Aber Schlafentzug kann ja dazu führen. Es war so schlimm, dass ich einige Tage in der Schule gefehlt habe, weil ich sowohl körperlich als auch psychisch zu nichts zu gebrauchen war. Leider hat mein damaliger Arzt das nicht sehr ernst genommen und mir auch nichts verschrieben, weshalb ich mich eine Weile quälen musste.
Das letzte Mal war ich vor einigen Monaten nach einem sehr langen Flug mehrere Tage wach. Ich habe die Nacht vor dem Flug kein Auge zugetan und bin anschließend 35 Stunden im Flugzeug oder am Flughafen gewesen, war gegen Mittag zuhause und bin erst um Mitternacht ins Bett gegangen. Alles in allem war ich 72 Stunden wach und es war eine Tortur, das mitzumachen.
Wirklich kritisch wird es für mich erst, wenn ich schon in der zweiten Nacht in Folge nicht schlafen kann. Da kommt es auch schon mal zu Angstanfällen.
Mein persönlicher "Rekord" liegt bei ca. 42 Stunden. Das ist sogar gerade mal drei Wochen her. Es war nicht geplant, dass ich so lange wach bleibe, allerdings konnte ich Nachts nicht schlafen und dann kam noch etwas dazwischen weswegen ich mich irgendwie wachhalten musste.
Mein Schlafrhythmus war an dem ersten Tag schon ziemlich anders, da ich in dieser Woche frei hatte und jeden Tag etwas länger wach geblieben bin, so dass ich dann erst um ca. 7 Uhr Morgens müde wurde. Da ich dann allerdings die Idee hatte Morgens joggen zu gehen, hielt mich die frische Luft ziemlich wach. Bis zu dem Zeitpunkt war ich dann schon ca. 24 Stunden wach. Daraufhin ging ich kalt duschen und frühstückte danach, wobei ich dann auch zwei Tassen Kaffee trank. Hiernach fühlte ich mich eigentlich gar nicht mehr müde, sondern eher so, als wäre ich gerade aufgestanden.
Im späteren Verlauf des Tages, ungefähr gegen Mittag, musste ich dann einem Freund beim umstellen von Gartenmöbeln helfen und dann die Möbel, welche nicht mehr gebraucht wurden draußen auseinanderbauen und auf einen Stapel stellen. Dieser Stapel musste dann weitertransportiert werden, zu der Werkstatt seines Vaters, da er diese weiterverarbeiten wollte. Das hat sich über den ganzen Tag hingezogen bis ca. 22 Uhr. Außerdem hat es teilweise stark geregnet und es war sehr frisch draußen.
Als wir dann fertig waren haben wir mit anderen Freunden in dem Gartenhaus Filme angeschaut und Bier getrunken. Nach dem ersten Film wurde ich dann allerdings schon wieder ziemlich müde, weswegen ich mich auf den Weg nach Hause machte wo ich dann erst zwei Stunden nach der Einnahme von Baldrian schlafen konnte.
Ich hab erst nachdem ich wieder aufgewacht bin bemerkt, wie lange ich doch wach geblieben bin. Davor bin ich auch noch nie länger als 24 Stunden wach geblieben. Also finde ich, dass wenn man lange wach bleiben will, eine Kombination aus Arbeit und frischer Luft einen ziemlich gut wach halten kann. Dazu kann man ab und zu ein paar Tassen Kaffee trinken und eventuell auch kalt duschen, das regt nochmal den Blutkreislauf an.
Cappuccino hat geschrieben:Ich habe mich furchtbar danach gefühlt, hatte Angstzustände und fühlte mich depressiv. Aber Schlafentzug kann ja dazu führen.
Dass man von Schlaflosigkeit oder Schlafentzug Angstanfälle bekommen kann, wusste ich bisher noch nicht. Ich kenne es nur aus eigener Erfahrung und habe häufiger davon gelesen, dass man nach längerer Schlaflosigkeit sehr schnell halluziniert.
Allerdings muss man sich das ganz und gar nicht wahnhaft vorstellen. Man sieht nicht unbedingt irgendwelche Menschen, die nicht da sind. Es ist eher so, dass man meint, im Augenwinkel irgendwelche Bewegungen wahrzunehmen, obwohl nicht wirklich etwas da war. Auch, dass man sich beispielsweise total verguckt, und Stufen sieht, wo keine sind, wenn man dabei ist, eine Treppe hinauf oder hinab zu steigen, kann vorkommen. Das kann dann zu schweren Stürzen führen und ist demnach auch nicht ganz ungefährlich.
Ebenso kommt es bei einigen Leuten auch zu akustischen Halluzinationen. Einige Menschen hören ein Rauschen, manche meinen auch, ein Flüstern oder Sprache zu hören. Im Gegensatz zu psychischen Störungen, die zu Halluzinationen führen, weiß man aber im Normalfall, dass man diese nicht wirklich vorhandenen Dinge nur hört oder sieht, weil man übermüdet ist, und dass sie demzufolge auch nicht echt sind.
Wie man sieht, kann es schon zu gravierenden psychischen Folgen führen, wenn man eine längere Zeit nicht schläft. Selber erlebe ich diese halluzinogene Wirkung auch ab und zu, wenn ich mal länger als zwei Tage gar nicht schlafe, wobei sie bei mir nicht so sonderlich schlimm ausgeprägt ist. Angstanfälle oder eine depressive Verstimmung sind bei mir hingegen noch nie deswegen aufgetreten.
Das Thema Schlafen ist bei mir ein heiteres Thema. Ich bin eigentlich ein Mensch, der täglich 12 Stunden Schlaf benötigen würde, damit er wirklich total gut gelaunt und völlig brauchbar ist. Doch diese 12 Stunden bekomme ich wirklich nur selten. Selbst am Wochenende schaffe ich diese 12 Stunden meistens nicht und innerhalb der Woche bin ich froh, wenn es überhaupt 6 Stunden werden. Ich habe das Problem, dass ich stets zu spät schlafen gehe und dann am Ende unter Schlafmangel leide. Gerade, weil ich sehr viel Schlaf benötige, dürfte mein Rekord natürlich nicht sehr groß sein, jedoch habe ich schon einmal eine ziemlich hohe Anzahl an Stunden geschafft.
Ich erinnere mich daran, dass ich vor Urlaubsreisen immer sehr aufgeregt bin. Unser Flug ging um 10 Uhr am Morgen und um 5 Uhr müsste ich mich auf den Weg zum Flughafen machen. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich um 21 Uhr am Vortag schlafen gehe, doch hat dies überhaupt nicht geklappt. Vor Aufregung habe ich mich nur im Bett gewälzt, habe aber kein einziges Auge zu bekommen. Dann war es auch schon 5 Uhr und ich musste aufstehen. Da meine Aufregung so hoch, bemerke ich gar nicht, dass ich müde bin. Selbst im Flugzeug habe ich meine Aufregung noch immer nicht gespürt. Nach dem 10 Stunden Flug kamen wir an unserem Ziel auch endlich an. Mittlerweile war ich schon fast 24 Stunden wach. Dann gab es noch die Fahrt zum Hotel und noch das Warten auf unser Zimmer, sodass wir letztendlich um 1 Uhr alles geschafft haben. Ich war also mehr als 24 Stunden wach, ich schätze sogar, dass es fast 48 Stunden waren.
Dieser Zustand ist dabei sehr ekelig. Man ist kaum aufnahmefähig und man fühlt sich sehr schwach. Dazu kommt bei mir, dass mein Magen- und Darmtrakt aus dem Gleichgewicht läuft. Ich habe Bauchschmerzen und mir ist die ganze Zeit übel. Ich muss durchgehend trinken, damit mir nicht die ganze Magensäure hoch kommt. Dazu fällt es so schwer, die Augen ganze Zeit offen zu halten. Es kommt mir teilweise sogar vor, dass ich mit offenen Augen eingeschlafen bin. Ich fange gleichzeitig an zu schwitzen und merke, wie mein Kreislauf durchdreht. Ich musste am Tag darauf auch erst einmal so lange ausschlafen, dass der erste Urlaubstag auch schon fast vorbei war. Selbst am nächsten Tag war mein Kreislauf auch noch nicht so okay.
Schlafprobleme habe ich eigentlich auch ständig während der Ferienzeit. Mein Schlafrhythmus verschiebt sich total, sodass ich meistens nachmittags schlafe, wenn überhaupt. In den Ferien kommt es schon öfters mal vor, dass ich länger als 24 Stunden wach bin, bis ich dann vor Erschöpfung irgendwo einfach einschlafe. Ich erinnere mich ebenfalls an einen Arbeitstag, der bis 3 Uhr nachts ging, ich war um 4 Uhr zu Hause und hätte 1 Stunde schlafen können. Dann musste ich zur Schule fahren und in der Bahn bin ich hingefallen, weil mein Kreislauf so durchgedreht ist. Ich hatte richtige Schweißattacken und das Schlimme war, dass ich mich trotzdem zur Schule gequält habe, da ich eine Klausur geschrieben habe. Während der Klausur ging es wohl, wegen der Aufregung, aber danach ging es mir erneut richtig schlecht.
Man sollte langes wach bleiben nicht als Trend sehen und versuchen immer ausreichend Schlaf zu bekommen. Der Körper wird richtig durchdrehen und zeigt es auch. Das Gefühl ist wirklich unangenehm. Lieber eine Runde schlafen gehen, als wirklich seinen Körper zu strapazieren, denn es ist es nicht wert, dass man vor Schlafmangel seinen Körper ruiniert.
Ich denke jeder wird in seiner Sturm- und Drangzeit solche Extremsituationen schon einmal hinter sich gebracht haben. Wenn ich bei mir zurück blicke dann muss ich sagen dass ich mich dabei nicht wirklich wohl gefühlt habe, ich brauchte Tage um wieder richtig in Tritt zu kommen und den nächsten Tag hatte ich auch nur in so einer Art Wachkoma zugebracht.
Solche Situationen waren bei mir der Fasching mit den Lehramtsstudentinnen wo es immer ein Open-End gab und meine Reisen zu Auswärtsspielen meiner Lieblingsfußballmannschaft. Bei den Faschingfeiern fuhr ich dann direkt mit dem ersten Schichtzug zur Arbeit und bei den Auswärtsfahrten war ich auch erst um sechs Uhr morgens wieder an meinem Arbeitsort. Damals waren ja die Zugverbindungen noch nicht so prächtig und Geld für ein Taxi hatte ich nicht. Ich denke das werden immer so im Durchschnitt 36 Stunden ohne Schlaf gewesen sein wobei man natürlich während der Zugfahrt immer Mal die Augen schließen konnte oder musste.
So richtig extrem war es aber während meiner Armeezeit mit dem Schlafentzug weil er an der Tagesordnung war. Heute denke ich sogar dass dahinter Methode steckte damit wir nicht vor lauter Langeweile auf dumme Gedanken kommen. Ich war ja an der Grenze und wir hatten da auch so eine Art Schichtpläne. Leider waren die Aufsteller dieser Pläne meistens nicht mit sehr viel Grips gesegnet oder es war ihnen auch egal. Auf jeden Fall gab es fast nur Doppelschichten.
Eine Schicht dauerte grundsätzlich 36 Stunden. Hier waren acht Stunden für den Streifendienst vorgesehen wobei es aber vorkommen konnte dass man zwei Stunden Fußweg noch zusätzlich vor sich hatte um an den richtigen Standort zu kommen. Es gab noch eine Vorbereitungszeit mit Vergatterung, Tagesbefehl und Revier reinigen. Das dauerte alles seine Zeit. Danach ging es dann unter Umständen wieder zwei Stunden zu Fuß zurück mit Empfang beim Hauptfeldwebel der einen wieder ein Revier zum Reinigen zuteilte und die noch anfallenden Aufgaben ankündigte.
Es schloss sich so eine Art Bereitschaft an für die man zur Verfügung stehen musste wie zum Beispiel Kartoffeln schälen oder Kohlen schippen, das waren die nächsten acht Stunden. Laut Plan sollten dann immer acht Stunden Ruhezeit sein, aber das war nur theoretischer Natur. Auf Grund der Planungsgenies war es an der Tagesordnung dass die nächste Schicht gleich oder nach spätestens zwei Stunden wieder begann. Natürlich wieder 36 Stunden nach dem bewährten Muster. Wer ganz viel Pech hatte der bekam auch noch eine dritte Schicht angehängt.
Mein extremster Fall waren einmal knapp 70 Stunden, aber da muss ich sagen dass die Natur dann zwischendurch ihr Recht verlangte. Es kam auch in der Regel vor dass ich ziemlich häufig beim Grenzdienst einschlief oder kurz wegnickte, einfach weil es nicht mehr ging. Ich kann mich sogar erinnern dass ich einmal sogar im Gehen einschlief und dabei in den Grenzzaun krachte. Aber 40 Stunden ohne Schlaf waren eigentlich normal, da hat sich niemand darüber aufgeregt.
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