Minderwertige Lebensmittel kaufen um Geld zu sparen?

Also ich greife zu Ware, worauf ich Lust habe. Je nach Angeboten kaufe ich bei einem Metzger ein und ansonsten bei einem Discounter. Obst & Gemüse kaufe ich grundlegend nur auf den Flohmarkt oder Wochenmarkt, denn da erhalte ich viele Kilos unter 20,- Euro. Manchmal kaufe ich auch abends das Brot, weil es dann günstiger ist und es muss bei uns eh nicht länger als einen oder zwei Tage halten. Minderwertige Ware liegt immer im Auge des Betrachters. Jemand der kaum Geld hat ist über Lebensmittel von der Tafel und mehr dankbar. Was für den Otto-Normalverbraucher minderwertig ist, mag für andere wichtig zum Leben sein.

Ich mache da keinen Unterschied. Bei mir muss Gemüse und Obst auch nicht so super aussehen, denn vieles schält man ohnehin. Doch Fleisch darf bei mir nicht ranzig sein oder so, denn das esse ich wirklich nicht.

Als ich die Überschrift las, dachte ich, du hättest als minderwertig zum Beispiel welken Salat, weiche Möhren, zermatschte Paprika oder dergleichen gemeint. Aber das was du als minderwertig bezeichnest, ist für mich nicht minderwertig, nur weil es billiger ist. Ich glaube, dass das ein großer Unterschied ist. Und zwanzig Euro mehr auf dem Konto haben, weil man preiswertere Ware (keine minderwertige) gekauft hat, ist in Ordnung. Aber ich kaufe das, was uns schmeckt, auf das wir Appetit haben. Wenn es nun mehr kostet, dann ist das so.

Das Fleisch kaufen haben wir uns abgewöhnt, eben wegen der Massentierhaltung, weil ich es nicht ertragen kann, dass die Tiere so leiden müssen. Deshalb essen wir kein Fleisch, ist das nicht auch verständlich? Ich greife auch auf Erzeugnisse aus Großbäckereien zurück, wenn sie mir schmecken oder auf Brot aus dem Supermarkt, sofern es schmeckt. Es muss nicht unbedingt aus der ersten Bäckerei am Platze sein. Ob das besser ist, wer weiß das schon.

Mir ist auch egal, ob nicht alle Kartoffeln, die ich kaufe, die gleiche Größe haben oder ein Apfel vielleicht zu klein ist und nicht der Vorschrift entspricht. Aber grundsätzlich bin ich nicht bereit, stets das Teuerste zu kaufen. Die billigere Ware, die genauso gut ist, ist keineswegs „minderwertig“, sonst würde ich sie bestimmt nicht kaufen. Kann es sein, dass du dich aus Versehen vertan hast und nicht minderwertig, sonder preiswerter schreiben wolltest?

Ich frage mich was genau mit minderwertig gemeint ist, also bei Fleisch kann ich es noch nachvollziehen, wenn ich mir anschaue was das Fleisch bei den Diskontern teilweise kostet, da weiß ich nicht ob das wirklich guten Gewissens kaufbar ist, sowohl von der Qualität als auch von der Tierhaltung her.

Anders sehe ich es bei den anderen Lebensmitteln, warum soll ich nicht den Sack Clever-Äpfel kaufen, der die Hälfte kostet von den offenen Äpfeln daneben. Oder die Hofer-Milch statt der NÖM. Das Brot wird beim Lidl frisch aufgebacken und schmeckt köstlich, kostet aber einen Bruchteil von dem was ich beim Bäcker zahlen müsste.

Und ja, manchmal kann man es sich einfach nicht leisten immer das teuerste zu kaufen (wobei ich persönlich teurer nicht mit besser gleichsetze) und manchen bleiben dann auch nicht die genannten 20€ am Konto, sondern es ist einfach nicht mehr da.

Um ehrlich zu sein könnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren mit Absicht auf minderwertige Waren, die aus Massenhaltung oder Knechtschaft, sprich von Billigarbeitern bezogen oder hergestellt wurden zurückzugreifen. Ich finde man sollte solche Machenschaften nicht unterstützen, auch wenn man nicht so viel Geld hat.

Zudem machen solche Lebensmittel krank und was habe ich dann von einem Konto voller Geld, wobei sich das ja auf einige Hundert Euros in etlichen Monaten und kein Vermögen beläuft, wenn ich krank bin und es mir schlecht geht.

Für mich und für mein Gewissen wäre es also ein echtes No-Go.

Nettie hat geschrieben:Bio Qualität mag ich aus Prinzip schon nicht, da dieses dann anderweitig ungesund ist und auch meistens nicht besser schmeckt als normale Ware.

Ich denke, dass man günstige Lebensmittel nicht automatisch auch als minderwertig bezeichnen kann. Nur deshalb, weil das abgepackte Brot aus dem Supermarkt nicht so eine gute Qualität hat und nicht so gut schmeckt, wie das vom Bäcker, ist es noch lange nicht minderwertig. Es ist trotzdem ein gutes Brot und man kann es trotzdem gut essen, weshalb ich es eben nicht als minderwertig bezeichnen würde. Als minderwertig würde ich ein Lebensmittel nur dann bezeichnen, wenn beispielsweise das Haltbarkeitsdatum überschritten wäre oder wenn ein Lebensmittel qualitative Mängel aufweisen würde. So etwas würde ich selbst jedoch nicht kaufen, da ich Angst um meine Gesundheit hätte. Zudem würden mich solche Lebensmittel auch gar nicht ansprechen und ich würde so etwas auch nicht kaufen wollen.

Im Prinzip achte ich bei Lebensmitteln immer darauf, dass sie meinem Geschmack entsprechen. Dafür gebe ich dann auch gerne etwas mehr Geld aus. Von daher würde ich auf keinen Fall günstige Schokolade oder günstiges Brot kaufen, wenn mir diese günstigen Lebensmittel nicht schmecken würden. Immerhin möchte ich nicht nur deshalb essen, um mich ernähren zu können, sondern auch deshalb, um das Essen genießen zu können. Von daher greife ich dann durchaus auch tiefer in die Tasche, wenn ich dafür auch einen besseren Geschmack erhalte.

Gerade bei tierischen Produkten achte ich extrem auf die Qualität und Fleisch und Eier kaufe ich beispielsweise immer nur als Bio Variante. Da ist mir der Preis dann quasi auch egal, da es für mich grundsätzlich nicht in Frage kommen würde, minderwertiges Fleisch zu kaufen. Das könnte ich mit meinem Gewissen auch gar nicht vereinbaren und gerad bei tierischen Lebensmitteln achte ich da sehr darauf. Das äußert sich dabei auch meistens im Geschmack, wobei ich bei Lebensmitteln, die nicht tierisch sind und von denen mir auch die günstige Variante auch gut schmeckt, eben dann auch eher das günstigere Produkt nehme. Dabei sehe ich das Produkt dann jedoch auch nicht als minderwertig, sondern als gleichwertig an.