Sinnvoll, dass frisch gebackene Eltern in Vollzeit arbeiten?

vom 22.02.2014, 11:22 Uhr

In anderen Beiträgen hier beschrieben User, dass sie zwar ein Kind wollen, aber es nach der Geburt gleich zur Tagesmutter geben wollen, damit das Kind ja nicht die Karriere stört. Mir ist nicht ganz klar, was das bringen soll. Warum wollen manche sofort nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten gehen und das auch noch in Vollzeit? Dass die Mutter - meistens bleibt ja sie daheim - nach einer Weile wieder in den Job zurückkehren möchte, ist mir schon klar. Das kann ich nachvollziehen; wieder zu arbeiten, bringt ein wenig Abwechslung und hilft auch, den Anschluss nicht zu verlieren. Aber dann erscheint doch eher eine Teilzeitstelle sinnvoll, zumindest die ersten drei Lebensjahre.

Denn wenn beide Eltern sehr zeitig nach der Geburt eines Kindes wieder 40 Stunden in der Woche arbeiten gehen, dann habe sie doch gar nicht von ihrem Kind. Man bekommt doch ein Kind, um Zeit mit dem zu verbringen und es aufwachsen zu sehen, seine Entwicklung zu begleiten, sich über das erste Zähnchen oder die ersten Schritte zu freuen. Oder sehe ich das falsch? Wenn die Eltern aber jobbedingt nie da sind und das Kind dann mehr Kontakt zur Tagesmutter oder einer Krippenerzieherin hat, dann ist das doch sinnfrei, das Kind überhaupt bekommen zu haben. Da kann man es doch auch gleich lassen.

Zudem sind ja die ersten drei Jahre für ein Kind auch sehr wichtig. Hier vollziehen sich viele Entwicklungsschritte und das Kind lernt, eine feste Bindung an Mutter und Vater zu entwickeln. Und wenn die Eltern dann nie da ist, was soll dann dabei herauskommen? Ein völlig gestörtes Bindungsmuster oder ein Kind, dass zur Erzieherin „Mutti“ sagt? Es gibt ja die Bindungstheorie, nach der sich in den ersten drei Lebensjahren bestimmt, wie das Kind später seine Beziehungen zu anderen Menschen gestaltet. Wenn er hier lernt, dass die Eltern verlässlich und präsent sind, dann entwickelt es ein Urvertrauen in die Welt. Wenn das Kind aber die Erfahrung macht, dass die Eltern nicht da sind oder eben nicht wirklich oft, dass es immer von anderen betreut wird, dann fehlt ja genau dieses Urvertrauen. Dann hat es auch später die Erwartung, dass Bezugspersonen nicht da sind oder plötzlich mal verschwinden und wird dadurch, um es mal flapsig auszudrücken, ein wenig psychisch verkorkst.

Was bringt es also Eltern, unbedingt ein Kind in die Welt zu setzen, aber dennoch so schnell wie möglich wieder Vollzeit arbeiten zu gehen? Nicht nur, dass sie dann gar nichts von ihrem Kind haben, sie schaden ihm ja auch damit, weil es dann keine feste Bindung entwickeln kann. Sehen die das Kind eher als Accessoire, wie eine Handtasche oder ein neues Paar Schuhe, was man eben haben will? Was macht das für einen Sinn?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.02.2014, 11:52, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Generell bin ich auch der Meinung, dass ich auch etwas von meinem Kind haben will, wenn ich mir schon die Mühe mache, eins in die Welt zu setzen. Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass Kinder unbedingt bis weit ins Schulalter hinein eine Hausfrau als Mutter haben müssen, auch wenn manche Politiker nach wie vor der Meinung sind, dass Frauen am heimischen Herde am besten aufgehoben sind. Andererseits halte ich es schon für empfehlenswert, dass ein Elternteil zumindest so lange zu Hause bleibt, wie der Nachwuchs noch im Säuglingsalter ist. Das kann natürlich auch der Vater sein. Ich wundere mich sowieso darüber, dass in unserer Gesellschaft immer noch vorausgesetzt wird, dass die Väter lieber in die Arbeit gehen als ihre Kinder beim Großwerden zu begleiten.

Allerdings kann man weder Berufstätigkeit noch Reproduktion zu einhundert Prozent planen. Manche Kinder passieren einfach und nicht jeder zieht eine Abtreibung in Erwägung. Manchmal müssen auch beide Elternteile möglichst viel arbeiten, um finanziell über die Runden zu kommen. Nicht jeder ist so auf Rosen gebettet wie die deutsche Mittelschicht im Angestelltenverhältnis. Und wenn Oma und Opa schon tot sind, selber noch Vollzeit arbeiten (müssen) oder ihren Lebensabend auf Mallorca verbringen, bleibt eben nur eine Tagesmutter. Natürlich ist das nicht immer eine ideale Lösung, aber manchmal muss man sich eben arrangieren.

Deshalb würde ich nicht pauschal behaupten, dass alle Menschen, die ihre Kinder schon in relativ jungem Alter von anderen betreuen lassen, egoistische Rabeneltern sind, die sich nur aus Prestigegründen vermehrt haben, zumal da Kinder bei uns anders als Autos nicht gerade als Statussymbole gelten.

» Gerbera » Beiträge: 11322 » Talkpoints: 50,48 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es ist eben fraglich, inwieweit es für das Kind selbst förderlich ist, wenn es den ganzen Tag lang mit der Mutter zu Hause hockt. Es gibt inzwischen ja durchaus Statistiken aus Ländern, wo dass oft so gehandhabt wird, wie du das beschreibst und diese Statistiken haben mitunter eben auch bewiesen, dass die Kinder sich sogar besser entwickeln, wenn sie nicht den ganzen Tag zu Hause hocken, sondern zu einer Tagesmutter oder anderen Erziehern kommen. Die Tatsache, dass du zwar in deiner Überschrift ''Eltern'' schreibst, hier im Thread aber auch wieder betonst, dass es die Mütter sind, die zu Hause bleiben und Teilzeit arbeiten gehen, finde ich etwas ungerechtfertigt, immerhin leben wir heute in einer Welt, wo sowohl Mann als auch Frau an der Erziehung des Nachwuchses beteiligt sein sollten und ich wüsste daher nicht, wieso nicht der Mann zu Hause bleiben oder Teilzeit arbeiten sollte.

Ich kenne sehr viele Paare, die das Kind nach der Geburt direkt zur Tagesmutter gegeben haben und keines davon hat sich je über diese Entscheidung beschwert. Ich denke sogar, dass es für die Eltern das beste ist, gerade auch dann, wenn man studiert hat. Ein Studium kann mitunter sehr hart und zeitaufwendig sein und nur weil man gleichzeitig einen Kinderwunsch hegt, muss man sein Studium dafür doch nicht opfern. Und keiner möchte jahrelang intensiv studieren nur um nachher einen popeligen Teilzeitjob zu haben, als hätte er eine Ausbildung gemacht oder so. Ich denke, wenn ich so was machen müsste, dann würde das schon an meinem Selbstbewusstsein knabbern, davon abgesehen stelle ich es mir unglaublich langweilig und öde vor, den ganzen Tag zu Hause zu sitzen.

Heutzutage ist das Hausfrauenimage eben nicht mehr in und der Hausmann integriert sich nur sehr langsam. Mein Freund hat sich zwar dazu entschieden wenigstens zwei Jahre lang Elternzeit zu nehmen, aber nachdem er gehört hat, wie ich über Frauen rede, die den ganzen Tag nur zu Hause sitzen, war er auch erst mal unentschieden, wie ich darüber denken würde. Ich kann den Wunsch nicht nachvollziehen und würde das einfach nicht wollen, denn nur weil ich einen Kinderwunsch habe, muss ich mein Leben doch nicht auf das Kind allein beschränken und alles andere hinwerfen. Ich möchte arbeiten gehen und wenn ich dann gegen 16-17 Uhr heimkomme habe ich doch immer noch was von dem Kind.

Wie bereits erwähnt kann man in anderen Ländern die von dir bezeichnete gestörte Entwicklung nicht beobachten und bei den bekannten Paaren in meinem Umfeld, kann ich das auch nicht beobachten. Mein Freund ist auch bei einer Tagesmutter groß geworden, ebenso wie seine beiden Schwestern und heute sind sie alle wohlerzogene kultivierte Menschen, die gerade alle drei ihren Doktor machen. Nennt man das verkorkst? Ich kenne da ehrlich gesagt mehr Beispiele von Eltern, die den ganzen Tag zu Hause gammeln und wo die Kinder dann verkorkst sind, als umgekehrt. Hartz IV Eltern sind da auch ein gutes Beispiel, den ganzen Tag zu Hause, aber was bringt es dem Kind? Rein gar nichts. Das alles sind so abschreckende Beispiele für mich. Abgesehen davon kenne ich in Bezug auf Tagesmutter wirklich nur gute Beispiele, weswegen ich mich auf jeden Fall dafür entscheiden würde.

Nur weil man einen Kinderwunsch hat, muss dieser nicht mein Leben bestimmten. Ich habe hart studiert und werde bald meinen Doktor machen und das werde ich sicherlich nicht machen um nachher in einem albernen Teilzeitjob zu landen. Nur weil ich arbeiten möchte, bedeutet das noch lange nicht, dass ich kein Kind haben kann. Ich finde, dass man das heute ein bisschen anders sehen sollte, wir leben nun mal nicht mehr im Mittelalter und es ist nachgewiesen, dass es für die Entwicklung des Kindes förderlich ist, nicht den ganzen Tag bei den Eltern zu hocken. Also was spricht da bitte gegen? Ich finde keine Argumente dagegen, außer das typische klischeehafte Frauenbild von früher.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass es früher einfacher war zu Hause zu bleiben. Heute hegt man einen Kinderwunsch, ist vielleicht noch nicht mit der eigenen Ausbildung fertig, weil man vielleicht länger auf den Studiumsplatz warten musste oder sonst irgendwie noch nicht fertig geworden ist. Dennoch finde ich es wichtig, dass man mit seinem Kind eine Bindung aufbaut und es nicht gleich abgibt. Das Studium oder der Job müssen also erst mal warten und man kann sich da ja auch von beiden Elternteilen aus einteilen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das erste Jahr sollte ein Kind zumindest im häuslichen Bereich und nicht fremdbetreut werden. Auch wenn es die Oma ist, die vielleicht die Elternzeit nimmt, was ja möglich ist, ist es für ein Kind weitaus besser, als gleich zu einer komplett fremden Person zu kommen. In der ehemaligen DDR sind die Kinder mit etwa einem Jahr in die Kinderkrippe gekommen, was für die soziale Entwicklung sicherlich ein gutes Alter ist. Denn ab dem Alter sind sie auch in der Lage anzufangen sich verbal entsprechend zu verständigen.

Gibt man dagegen ein Kind mehr oder weniger direkt zu einer Tagesmutter, dann kann diese zwar das Verhalten oder die Laute des Kindes richtig deuten, aber die eigenen Eltern nicht unbedingt. Weil sie eben einfach zu wenig Zeit mit ihrem Kind verbringen. Am Ende liegen die Nerven bei den Eltern blank, weil sie einfach nicht erkennen, was das eigene Kind will oder benötigt.

Sicherlich ist keine Frau mehr gezwungen über Jahre zu Hause zu verbringen und man kann Kind und Beruf mit dem richtigen Partner gut vereinbaren. Aber man sollte als Frau auch nur ein Kind bekommen, wenn man es selbst wirklich will und nicht weil der Partner sich unbedingt eine Familie wünscht. Zumal die Planungen, die man jetzt macht in einigen Jahren, wenn man dann ein Kind bekommen will, nicht mehr unbedingt so passen.

Dann hat man sich alles so schön ausgemalt und geplant und dann ist plötzlich ein Umstand vorhanden, wo man alles neu überdenken muss. Denn eine Schwangerschaft kann sehr viele Komplikationen mit sich bringen, ein Kind kann auch sehr krank zur Welt kommen, so dass man es gar nicht zur Tagesmutter geben kann. Wie will man dann sein Leben gestalten, wenn alles vorher so schön geregelt war?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es gibt für mich ein paar wenige Gründe, warum Mütter direkt nach der Geburt wieder arbeiten gehen, bzw. das Kind an eine Tagesmutter oder Hort geben. Der eine ist die finanzielle Not. Damit meine ich, sie kann sich und ihr Kind sonst nicht versorgen. Eine nicht abgeschlossene Schulbildung, dazu zählt auch das Studium, wäre der Zweite.

Ansonsten fehlt mir das Verständnis dafür ein Kind, in diesem Fall sogar noch einen Säugling, stundenlang in andere Hände zu geben. Das hat nichts mit mangelnder Emanzipation zu tun. Es ist nicht so, dass man mit dem Kind keine Aufgaben hätte, die man im Idealfall selber erledigen sollte. Man weiß doch, welche neuen Dinge auf einen zukommen und sollte auch in der Lage sein oder willig sein, diese auszuführen. Und das nicht erst, wenn das Kind im Bettchen liegt oder an Wochenenden.

Du siehst, ich werde bei diesem Thema sehr emotional. Klar sagen manche Statistiken, dass das Abgeben von so kleinen Kindern diesen nicht schaden würde. Aber dem stehe ich sehr zweifelnd gegenüber. Immerhin wäre es eine bedrohliche Nachricht, wenn den Eltern mitgeteilt würde, dass ihr Verhalten nicht gut ist. Das wäre für die Menschen, welche von den arbeitswilligen Eltern profitieren, kontraproduktiv.

Meine Freundin hat jahrelang in einer Krippe für Kleinkinder gearbeitet. Das kann sie heute nicht mehr, da ihr die Kinder furchtbar Leid getan haben. Sie hat davon berichtet, was die ganz Kleinen machen, wenn sie von ihren Müttern abgegeben werden. Manche würden apathisch werden und auch kein Interesse an den anwesenden Personen zeigen. Sie sagte immer, die Kinder würden ihre Funktionen ausschalten, bis sie wieder in den Armen der Mamas wären. Das klingt doch furchtbar.

Ich will wirklich keiner Frau, die aus einer Notlage heraus ihr Kind abgeben muss, ein schlechtes Gewissen machen. Ganz im Gegenteil. Vor denen ziehen ich meinen Hut, denn sie haben wirklich alle Hände voll zu tun und nie Feierabend. Aber die Eltern, welche aus Karrieregründen, die man übrigens für einen gewissen Zeitraum auch mal auf Eis legen kann, oder aus bereichernden Gründen, das neue Auto wartet schon, ihren Nachwuchs abschieben, denen kann ich zu ihrer Entscheidung nichts Gutes sagen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass dieses Vorhaben nicht so gut ist. So bauen die Eltern keine richtige und feste Beziehung zu ihrem Kind auf. Das Kind könnte sich schnell vernachlässigt fühlen und somit könnte das Verhältnis zwischen Eltern und dem Kind schon in sehr frühen Jahren einen vielleicht sogar irreparablen Schaden davontragen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich finde es sehr wichtig, dass beide Elternteile und vor allem die Mutter für erst mal eine gewisse Zeit beim Kind bleiben muss. Denn für die Bindung ist dies sehr wichtig und da ist eine sofortige Arbeit sowie Tagesmutter total fehl am Platze.

Eltern, die ihre Kinder direkt an eine Tagesmutter abgeben, haben auf jeden Fall Probleme und auch dies zeigt, dass sie nicht fähig sind, ein Kind zu erziehen. Da frage ich mich ganz ehrlich, wo dies hinführen soll. So etwas geht ganz sicher nach hinten los und das Kind akzeptiert somit seine eigene Elternteile nicht. Das kann man nur machen, wenn das Kind mehr Grips hat und nicht bei einer frischen Geburt. Es macht auf jeden Fall überhaupt gar keinen Sinn ein Kind direkt an eine Tagesmutter abzugeben.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hätte mir niemals vorstellen können, kurze Zeit nach der Geburt meiner Kinder wieder arbeiten zu gehen - schon gar nicht Vollzeit. Ich finde gerade das erste Jahr wirklich wahnsinnig wichtig und ich möchte ehrlich gesagt auch so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern verbringen. Wenn ich sie ohnehin von "Fremden" erziehen lasse, brauche ich auch keine Kinder in die Welt zu setzen. Das mag der ein oder andere auch anders sehen, aber das ist nun mal meine ganz persönliche Ansicht und daran wird sich auch nichts ändern. Ich würde es davon abgesehen auch gar nicht übers Herz bringen, einen Säugling irgendwo abzugeben. Es muss ja nicht zwingend die Mutter zu Hause bei dem Baby bleiben. Heutzutage nehmen auch immer mehr Väter die Elternzeit in Anspruch und die Frauen gehen dann eben wieder arbeiten. Das finde ich absolut okay, da zumindest eine der beiden wichtigsten Bezugspersonen zuhause ist.

Dass es den Kindern angeblich gut tun soll, wenn sie möglichst schnell in fremde Obhut kommen, kann ich so gar nicht nachvollziehen. Sie gewöhnen sich dann an eine fremde Person und verbringen mehr Zeit mit ihr als mit den eigenen Eltern. Was daran gut sein soll, erschließt sich mir nicht so wirklich. Ich bin derzeit auch zuhause mit meinen 3 Kindern und es ist gewiss nicht so, dass ich den ganzen tag zuhause sitze und nicht weiß, was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Wir gehen täglich raus, ich spiele viel mit meinen Kindern und versuche, sie so gut es geht zu fördern. Meine Kinder merken, dass Mama sich Zeit für sie nimmt und gerade das finde ich sehr wichtig. Damals in meiner Kindheit hatte ich viele Freundinnen, deren Eltern leider gar keine Zeit hatten, weil sie ständig auf der Arbeit waren. Glücklich waren diese Kinder nicht. Klar gibt es da auch Ausnahmen, aber ich kenne eben nur die Negativbeispiele und diese Kinder haben mich nicht selten darum beneidet, dass meine Mutter eben zuhause war, als ich von der Schule nach Hause gekommen bin.

Man muss bestimmt nicht als Mutter jahrelang zuhause bleiben und sich nur um den Haushalt und die Kinder kümmern, aber gerade zu der Anfangszeit finde ich es einfach sehr wichtig, gerade zu Beginn möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Es ist meiner Meinung nach äußerst schwierig, Kinder und eine erfolgreiche Karriere unter einen Hut zu bringen und nicht selten müssen die Kinder dann darunter leiden, dass die Eltern so ehrgeizig sind und nur das berufliche Weiterkommen im Blick haben. Dann sollte man sich eventuell lieber um die Karriere kümmern und keine Kinder bekommen. Es direkt nach der Geburt zu einer Tagesmutter abzuschieben, finde ich wirklich sehr bedenklich und mir tut das Kind einfach nur leid.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kann das auch nicht ganz nachvollziehen, für mich wäre es nie in Frage gekommen. Natürlich gibt es die Argumente mit dem Karriereknick, die ich auch ein wenig nachvollziehen kann. Aber wenn man überhaupt nicht, nicht einmal für kurze Zeit beruflich etwas zurückstecken will, dann verstehe ich nicht, warum man überhaupt Kinder will. Kinder kosten einfach Zeit, brauchen Zuwendung und meiner Meinung nach ist das Erziehen eines kleines Menschen der wichtigste und verantwortungsvollste Job der Welt.

Ein Kollege meines Mannes hat sogar drei Kinder, die alle sofort nach der Geburt in einen Hort gesteckt wurden, weil beide Elternteile keine Tag länger als nötig daheim bleiben wollten. Eines kann ich noch nachvollziehen, weil "man halt auch ein Kind will, um eine komplette Familie zu sein". Aber warum drei, wenn man doch sowieso nicht für die da sein will oder kann? Das finde ich schon etwas egoistisch und nicht im Sinne des Kindes.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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