Männer lassen den Alltag in die Liebe
Zuviel Romantik kann aber auch zum Alltag werden und damit dann langweilig. Dann lieber einen Mann der eher seltener zeigt, was ich ihm bedeute. Das ist dann um so schöner, weil es meist überraschend kommt. Und solche Zettelchen würde ich persönlich auch eher lächerlich finden.
Und zu einer Beziehung gehört eben auch der Alltag. Wichtiger ist es doch dabei, das man sich gegenseitig achtet und vor allem mit Respekt begegnet. Wenn sowas in einer langen Beziehung verloren geht und die Arbeit des einen vom anderen als Minderwertig hingestellt wird, ist das viel schlimmer, als fehlende Romantik.
Es handelt sich hier tatsächlich nicht um eine männliche Eigenart, sondern um eine menschliche. Ich kann jedenfalls sagen, dass ich in dieser Hinsicht wohl auch eher ein „gefühlskalter Mann“ bin, und dabei bin ich eine Frau. Wie gefühlsbetont ein Mensch ist und lebt, hängt nicht zwingend von seinem Geschlecht ab, obwohl es durchaus sein mag, dass Frauen im Allgemeinen eher gefühlsbetont sind, aber wie gesagt: das gilt längst nicht für jede Frau und für mich tatsächlich nicht.
Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch mal für Romantik bin und ich bin auch abgesehen davon wirklich froh, dass mein Partner genauso wenig gefühlsbetont, aber deshalb noch lange nicht gefühlskalt ist wie ich. Auf irgendwelche Aufmerksamkeiten im Alltag lege ich genauso wenig Wert wie darauf, dass man ständig den Arm um mich legt, das finde ich sogar eher lästig. Klar mag ich es, wenn wir eine schöne, harmonische Stimmung haben und liebevoll miteinander umgehen, aber das mache ich wiederum nicht an solchen Dingen wie einer brennenden Kerze oder einem Zettel am Badezimmerspiegel fest.
Auch würde ich nun nicht sagen, dass ich keine Romantikerin wäre, ich zeige das nur nicht so sehr und häufig. Diese Empfindungen habe ich durchaus und das auch nicht einmal selten, aber ich muss sie nicht immer zeigen, denke ich, jedenfalls verspüre ich nicht diesen Drang danach. Und auch in diesem Punkt ist mein Partner mir sehr ähnlich, was ich übrigens für durchaus vorteilhaft halte. In unserem Fall ist es nämlich tatsächlich nicht so, dass wir uns darüber ärgern, dass einer von uns weniger gibt als der andere oder weniger zu brauchen scheint und dementsprechend auch nehmen will. Wir ergänzen uns da ganz gut und jeder versteht, was im anderen vorgeht. Auch ohne Rose auf dem Frühstückstisch.
Es gibt ja durchaus verschiedene Männer und da muss ich wirklich sagen, dass ich einen ganz tollen Mann habe. Er macht mir nach fast 5 Jahren Beziehung immer noch kleine Überraschungen und sagt mir vor allem immer, dass ich ihm wichtig bin und das er mich liebt. Nicht nur immer mit Worten, sondern auch durch Taten. Wenn es mir beispielsweise nicht gut geht, steht mein Partner meistens irgendwann neben mir mit einer Decke einem guten Film und dann auch mit einem Tee und kümmert sich um mich.
Ich denke, dass man solche Gesten nicht mehr ständig bringen muss, wenn man schon eine Weile zusammen ist, aber immer mal wieder um die Liebe zu erhalten. Das ist doch ganz süß, wenn man unverhofft mal wieder positiv überrascht wurde. Generell tuen sich manche Männer aber schwer Gefühle zu zeigen und auch mal kreative Ideen zu haben, wenn es um einen Liebesbeweis geht. Aber es sind eben auch nicht alle Männer gleich.
Ich bin ja mit solchen Verallgemeinerungen, bei denen ein Geschlecht pauschal schlechter wegkommt, immer sehr vorsichtig. In meiner Beziehung ist eher "Er" der Romantiker, der noch genau weiß, wann wir uns zum ersten Mal gesehen haben und so weiter, während ich meine Romantikanfälle eher von der Situation abhängig mache. Davon abgesehen sind wir beide nicht der Typ für Zettelchen und herzförmige Pausenbrote, sondern betrachten diese Form des Liebesbeweis eher als infantil und nervig. Und "es sich kuschelig machen" bei Kerzenlicht stellt sowieso eine handfeste Brandgefahr dar: Kuscheln bis die Feuerwehr kommt muss nicht sein.
Ganz davon abgesehen können pausenlose handfeste Liebesbeweise und romantische Gesten sogar für zusätzlichen Stress sorgen und vielleicht sogar die Beziehung belasten. Ich würde meinem Partner schön was husten, wenn ich vielleicht gerade Stress im Job habe, abends völlig fertig heim komme und er einen Flunsch zieht, weil ich ihm nichts mitgebracht habe und die letzte Partnertasse schon sechs Wochen her ist.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass dieser Sinn für romantische Gesten, Lebkuchenherzen, Blümchen und Zettelchen nicht eine reine Frauensache ist, und auch nicht "alle Männer heutzutage" gefühlskalt und un-rosa sind. Es ist einfach eine Charakterfrage, und wenn ein Liebesbrief-Parfümierer und eine Pragmatikerin eine Beziehung haben, kann es natürlich zu Konflikten kommen. Da hilft nur, über die eigenen Wünsche und Vorstellungen miteinander zu reden.
Als ein kaltherziges Verhalten würde ich es nun nicht bezeichnen, wenn ein Mann seiner Partnerin nicht immer und überall mit Gesten zeigt, dass er sie liebt. Ich bin ja der Meinung, dass Männer einfach so sind, wie sie sind und sich keinerlei Gedanken darum machen, wie sie ihrer Partnerin nun wieder einmal sagen können, dass sie sie lieben. Ich habe zumindest noch von keinem Mann gehört, dass er seiner Partnerin eine Zettelbotschaft ins Pausenbrot steckt oder etwas in der Richtung. Selbst ich als Frau mache so etwas nicht bei meinem Partner, weil ich es nicht für richtig halte und mein Partner selbst in der Lage ist, sein Brot zu richten.
Es gibt andere Wege und Arten, die Liebe in den Alltag zu lassen und ich denke, dass Männer dies auch schon tun, nur eben auf andere Art und Weise. Zwischen den Zeilen zuhören, beobachten und agieren kann schon einiges bewirken, ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man sich nicht auf diese Klischees wie Blumensträuße, Pralinen, kleine Geschenke und so weiter verlassen sollte. Solche Männer mag es auch geben, aber im Alltag ist es eher eine Seltenheit und ich denke, man sollte sich als Frau nicht darauf verlassen. Möchte man so etwas, ist der Wunsch klar und deutlich zu äußern und dann zu hoffen, der Wunsch wird auch erfüllt.
Ich musste ziemlich lange über die Frage nachdenken, zu welchem Typ mein Freund gehört. Einerseits denke ich mir auch oft, dass er sich etwas mehr bemühen könnte und mir ab und zu mal eine nette Überraschung machen könnte, andererseits fallen mir auch einige Momente ein, in denen er genau so etwas für mich getan hat. Es kommt immer auf die Phase an, denke ich. Wenn wir beide besonders glücklich sind, dann neigt er eher dazu, mir mal eine romantische Überraschung zu machen, als wenn wir in einer Phase sind, in denen wir oft wegen Kleinigkeiten streiten oder in denen sich eben, wie du schon sagt, der Alltag in unser Leben geschlichen hat.
Leider ist es aber meistens schon so, dass ich ihn darauf aufmerksam machen muss, dass er doch mal wieder etwas Nettes planen könnte. Meistens bin ich diejenige, die plant, was wir machen und die dafür sorgt, dass wir ab und zu mal etwas anderes machen, als nur zu Hause herum zu sitzen. Wenn ich das nicht machen würde, dann würden wir wahrscheinlich nie aus unserem Zimmer heraus kommen. Wir würden nicht gemeinsam kochen, nicht gemeinsam backen, nicht ins Schwimmbad gehen und solche Dinge wie Ausflüge zu einem Tierpark oder einem Freizeitpark erst recht nicht.
Mein Freund ist außerdem Musiker. Er spielt Gitarre, Klavier und regelmäßig in der Kirche Orgel. In der Kirche spielt und singt er dann vor zig Leuten Woche für Woche, aber wenn ich mir wünsche, dass er mir mal ein Lied vorspielt, dann muss ich ihn zehnmal darauf aufmerksam machen, bis er es endlich mal in die Tat umsetzt. Und wenn er es tut, ist er meistens nicht so bei der Sache, wie bei der Kirche, ich habe einfach nicht das Gefühl, dass er sich für mich so viel Mühe gibt. Das finde ich schon extrem traurig, aber zu sehr darüber traurig zu sein bringt leider auch nichts, denn dann ist man ja gleich wieder die ständig meckernde Freundin.
Ich denke nicht, dass man sagen kann, dass Männer den Alltag in die Liebe lassen, nur weil sie sich nicht von selbst immer wieder kleine Aufmerksamkeiten ausdenken. Das ist zwar wirklich sehr schön und es ist tatsächlich wahr, dass Frauen in dieser Hinsicht wohl sehr viel kreativer sind, wobei man dadurch nicht den Alltag in die Liebe lässt. Den Alltag lässt man nämlich nur dann in die Liebe, wenn man sich gar nicht mehr für den Partner bemüht und wenn wirklich jeder Tag gleich abläuft. Wenn es jedoch so ist, dass der Mann sich auch für die Frau bemüht und auch daran interessiert ist, immer wieder etwas zu unternehmen, dann ist es ja nicht so schlimm, wenn er einfach weniger kreativ ist.
Meiner Meinung nach, ist es jedoch völlig normal, dass in jeder Beziehung sich auch früher oder später der Alltag einschleicht und ich denke nicht, dass man das verhindern kann. Immerhin ist es einfach normal, dass der Partner dann auch irgendwann ganz selbstverständlich zum eigenen Leben gehört und es ist ja auch normal, dass man nach vielen Jahren Beziehung auch nicht mehr aufgeregt ist, den Partner zu sehen, weil es eben alltäglich geworden ist, ihn zu sehen. Allerdings muss das ja auch nicht schlimm sein und ich denke, dass es auch nicht schlecht ist, wenn sich irgendwann der Alltag einschleicht. Immerhin hat man dann auch ein viel vertrauteres Gefühl miteinander und die Beziehung gibt dann einem auch sehr viel mehr Sicherheit.
Den Alltag kann man sich ja auch immer wieder schön gestalten, indem man die Tage abwechslungsreich führt. So kann man am Wochenende immer wieder etwas gemeinsam unternehmen oder auch unter der Woche etwas gemeinsam machen. Man kann gemeinsam kochen oder auch etwas mit Freunden machen und von daher sollte es einem auch nicht langweilig werden. Zudem sind dann auch beide dafür zuständig, dass der Alltag schön gestaltet wird und ich denke nicht, dass man dem Mann die Schuld dafür geben kann, dass es in einer Beziehung irgendwann langweilig wird.
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