Formel für dauerhafte Partnerschaft
Schweizer Forscher haben scheinbar entdeckt, worin das Geheimnis glücklicher Ehen besteht; dazu beobachteten sie fünf Jahre lange 1.074 Paare aus der Schweiz. So wurde analysiert, welchen Einfluss das Alter, die Bildung, die Nationalität aber auch frühere Scheidungen auf die Beständigkeit der Partnerschaft haben.
Rein mathematisch ausgedrückt ist die Trennungswahrscheinlichkeit am geringsten, wenn beide Schweizer sind, zuvor noch nie geschieden wurden, der männliche Part mindestens fünf Jahre älter als der weibliche Part ist, die Partnerin dagegen aber gebildeter als ihr Partner.
Am höchsten ist die Trennungswahrscheinlichkeit dagegen (rein formelhaft natürlich) wenn die Partner aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, er schon eine Scheidung hinter sich hat, der Altersabstand zwischen zwei und vier Jahren beträgt und die Partner nur über eine geringe Bildung verfügen. Blinde Liebe allein reicht also nicht, wenn man eine dauerhafte glückliche Beziehung führen möchte.
Die Forscher aus Lausanne haben so auch festgestellt, dass die Scheidungsrate in der Schweiz deutlich gesenkt werden könnten, wenn sich die Menschen (nach der Formel) geeignetere Partner suchen würden. So wurden für immerhin 68 Prozent der Studienteilnehmer neue Partner gefunden, mit eine Partnerschaft wohl erfolgreicher verlaufen werde. Insgesamt könnte man ein Fünftel weniger Scheidungen verzeichnen, würde man die Paare so zusammenstellen. Fraglich bliebt aber, ob denn nicht auch die freiwillige Wahl eines Partners zur Beständigkeit beiträgt und ob so zusammengestellte Paare denn wirklich glücklicher wären.
Es war gerade echt interessant die Ergebnisse dieser doch recht seltsamen Untersuchung durchzulesen. Aber ich selbst bin der Meinung, dass man, wenn man eine glückliche Beziehung führen will, nicht unbedingt auf solche Dinge hören sollte. Es gibt sehr viel wichtigere Faktoren die in einer Beziehung wichtig sind.
Das wären für mich zum Beispiel die Liebe, die Ehrlichkeit, die Treue, die Hilfsbereitschaft und auch der Humor. Das alles sind für mich Faktoren ohne die eine Beziehung nicht funktionieren kann. Ohne die Liebe wird eine Beziehung sowieso nicht lange halten und die Ehrlichkeit ist wichtig, damit es in der Beziehung nicht zu Streits wegen Lügen kommt. Die Treue ist wichtig, weil man den anderen Partner nicht betrügen sollte. Sonst müsste man ja nicht zusammen sein. Hilfsbereitschaft ist in einer Beziehung wichtig, weil man ja auch für die andere Person da sein soll und ihr helfen. Ohne Humor geht sowieso nichts, weil es sonst schnell zu Missverständnissen kommen kann.
Mag sein, dass diese Untersuchung zeigt, wie lang anhaltende Ehen durchschnittlich aufgebaut sind. Das ist interessant. Aber nicht hilfreich für mich, denke ich.
Ich sehe es ähnlich wie Hufeisen. In einer Partnerschaft muss man auf andere Dinge achten, da hilft es nicht, dass sich nun jeder ausrechnet, wie viele Jahre man mit dem Partner auseinander ist. Oder welchen Bildungsgrad Beide haben. Es ist wichtig, ähnliche bis gleiche Ansichten zu vertreten, sei es im Bezug auf die Zukunft (Kinderwunsch, Wohnsituation, Karriereansichten), politischer oder gesellschaftlicher Natur. Es ist wichtig, gewisse Dinge gemeinsam zu haben, das können Hobbys sein, aber meiner Meinung nach ist es wichtig, eine gemeinsame Basis zu haben.
Wenn es also keine Hobbys sind, dann irgendein Interessengebiet, bestimmte Ansichten oder Ähnliches. Denn Kommunikation ist wichtig. Treue würde ich nicht mal als wichtigen Punkt nennen, denn es ist vielleicht sinnvoller, es etwas allgemeiner zu Formulieren: Es sollten gleiche bis ähnliche Wertvorstellungen vorhanden sein. Ist dem Einen Treue unwichtig, so wäre es sicher nicht von Vorteil, wenn der Andere es hiermit sehr genau nimmt. Schließlich funktioniert eine offene Beziehung, in der Beide dies auch wollen, besser, als eine einseitig "offene" Beziehung.
Doch es geht um das Geheimnis einer glücklichen Ehe / Partnerschaft. Das bedeutet, wie kann man es erreichen, dass eine Partnerschaft mit oder ohne Trauschein lange hält? Wieder ist hier meiner Meinung nach das Wort Kommunikation zu nennen. Es ist gut und befreiend, und meiner Meinung nach auch wichtig, über alles reden zu können. Seien es Probleme, Sorgen, Ängste, Wünsche, Gefühle, Vorstellungen, Sex. Es ist wichtig. Schön, wenn man sich über Dinge austauschen kann: Den Alltag, den Beruf. Die Kinder. Wichtig sind außerdem gemeinsame Erlebnisse.
Die stärken den Zusammenhalt. Also sollte man sich hin und wieder auch Zeit füreinander nehmen, etwas machen. Raus gehen, Dinge ausprobieren. Neues probieren. Eine Sportart vielleicht. Sich etwas ansehen. Gemeinsam über das Erlebte sprechen. Es ist wichtig, Bewegung in die Beziehung zu bringen. Eine Beziehung bedeutet für mich Arbeit. Arbeit an einem selbst, Arbeit an den Emotionen. Man gewöhnt sich schnell aneinander. Es ist wichtig, dem Anderen zu zeigen: Du bedeutest mir etwas. Mit einem kleinen Geschenk außer der Reihe. Dies ist meiner Meinung nach viel schöner und effektiver als der regelmäßige Blumenstrauß an Valentinstag. Wenn mir mein Partner z.B. vom Einkaufen meine Lieblingsschokolade mitbringt, oder ein Buch von meinem Lieblingsautor was glaubt ihr, ist schöner, das oder der Rosenstrauß am Jahrestag?
Auch denke ich, ist es wichtig, nicht ständig aufeinander zu hocken. Ein gemeinsamer Freundeskreis ist schön. Man sollte sich Zeit zu zweit nehmen, ganz klar, doch Unternehmungen mit Familie oder Freunden sind wichtig. Auch sollte man dem Anderen die nötigen Freiräume lassen. Der Mann darf doch ruhig mal einen Fußballabend mit den Jungs machen, während Frau sich gemütlich mit Freundinnen irgendwo zum hundertsten Mal "Dirty Dancing" ansieht und glücklich ins Taschentuch schnieft.
Man sollte dem Partner niemals einengen, aber auch nicht vermitteln, dass es einem egal wäre, was er tut. Ein MIttelmaß ist hier wie in vielen Dingen wichtig. Bei jedem Problem sollten Worte gewechselt werden. Ich erzähle meine Sorgen, auch, wenn es mir schwer fällt. Auch, wenn sie noch so albern sind. Doch es tut gut, darüber zu sprechen. Und ändern kann sich sowieso nur etwas, wenn der Partner auch davon weiß.
Und man sollte sich eines bewusst sein: Beziehungen verändern sich. Natürlich werden die Schmetterlinge verschwinden. Aber mit dem Ende jeder Phase beginnt eine neue. Und jede Phase hat etwas tieferes, innigeres, wenn man es richtig macht. Und "richtig machen" bedeutet eigentlich nur: Kommunikation, Vertrauen, Toleranz, Interesse. Das ist manchmal nicht leicht, aber es ist die Arbeit wert, wenn sich der richtige Mensch an deiner Seite befindet.
Es funktioniert manchmal nicht, aber dann stellt sich die Frage, ob es dann wirklich eine gute Partnerschaft war. Denn eine gute Partnerschaft ist es dann, wenn man Sorgen und Probleme zusammen übersteht und sie einen zusammenschweißen. Auch, wenn die Geschenke mit der Zeit nachlassen und man manchmal einfach nur zusammen auf der Couch herumgammeln und fernsehen will, statt sich im Bett zu vergnügen oder sich einen romantischen Ausflug zu gönnen. Das ist normal. Wichtig ist es, immer wieder auszubrechen. Immer wieder. Sonst erstickt der Alltag die Beziehung.
Auch wenn ich nicht viel von Studien halte, gerade was das Thema Liebe angeht, so sind die Resultate doch ziemlich interessant und das ein oder andere kann ich auch schon aus eigener Erfahrung bestätigen.
Da wäre zum Beispiel der Fakt, dass eine Beziehung eher endet, wenn man aus verschiedenen Kulturen stammt. Mein Freund kommt ursprünglich aus Polen und auch wenn das nun kein Unterschied wie Tag und Nacht zu Deutschland ist, so gibt es doch einige kulturelle Unterschiede zwischen uns und genau dies sind die Dinge, die auch meistens den Streit zwischen uns hervorrufen. Es sind nicht unbedingt wir selber, sondern der Hintergrund unser Kultur und unserer Erziehung und was sie eben aus uns gemacht hat.
Auch unsere Familien spielen da eine große Rolle, immerhin sind sie diejenigen, die uns so erzogen haben. Aber ich bemerke, dass mein Freund und ich immer mehr aufeinander zugehen und uns ähnlicher werden, da er ja nun auch schon eine lange Zeit in Deutschland lebt. Ich habe aber weder Verständnis für das Verhalten seiner Eltern, noch hat er Verständnis für das Verhalten meiner Mutter, weil die sich kulturell eben wirklich auf zwei unterschiedlichen Ebenen befinden.
Dass der männliche Partner dagegen um ein paar Jahre älter wie der weibliche Part sein sollte für eine perfekte, langanhaltende Beziehung kann ich nicht bestätigen. Mein Freund und ich sind momentan sehr glücklich und er ist nur ein Jahr älter als ich. Und auch meine Mutter ist schon seit vielen Jahren mit ihrem neuen Verlobten zusammen und er ist sogar jünger wie sie. Ich kenne noch viele weitere Beispiele. Ich glaube, das Alter spielt nur dann in einer Beziehung eine Rolle, wenn es wirklich große Altersunterschiede von mehr als zehn Jahren sind. Ansonsten ist es in meinen Augen weniger relevant, solange die Partner einen ähnlichen Bildungsstand haben.
Ehrlich gesagt finde ich es schwachsinnig, wenn man meint, eine Formel für eine dauerhafte Partnerschaft entwickeln zu können. Immerhin lässt sich die Liebe einfach nicht begründen und von daher wird es auch nie eine Formel geben, die auf die Liebe oder die Beziehung zutreffen kann. Stattdessen sind die Gefühle von Mensch zu Mensch völlig individuell und das lässt sich meiner Meinung nach, nicht einfach so verallgemeinern. Dabei mag es sein, dass diese Formel vielleicht auf einige Menschen zutrifft, wobei sie natürlich nicht jedes einzelne Paar erfassen kann und von daher halte ich auch nicht viel davon. Zudem halte ich allgemein nichts davon, die Liebe statistisch erfassen zu wollen, da das ohnehin nicht geht und ich finde, dass man das auch nicht rechnerisch festlegen kann.
Das Wichtigste für eine Beziehung ist, dass man sich gegenseitig vertraut und dass beide sich vom Charakter her ergänzen. Das ist meiner Meinung nach, die Grundlage für eine funktionierende Beziehung und eine Beziehung kann nicht funktionieren, wenn man einen ganz anderen Charakter hat, als der Partner und sich deshalb überhaupt nicht ähnlich ist. Stattdessen sollte man einen ähnlichen Charakter, ähnliche Ansichten und auch ähnliche Interessen haben. Dazu kommt, dass man dem Partner vertrauen muss und übertriebene Eifersucht wird wohl immer wieder zu schlimmen Streitereien führen, was absolut nicht gut für eine Beziehung ist.
Ansonsten spielt es wohl noch eine Rolle, wie das Umfeld auf die Beziehung reagiert und wie oft man sich überhaupt sehen kann. Ist es so, dass das Umfeld sehr positiv auf die Beziehung reagiert, wird es um einiges einfacher sein, Akzeptanz zu finden, als wenn das Umfeld versucht, die Beziehung mit aller Kraft auseinander zu bringen. In so einem Fall wird eine dauerhafte Beziehung sehr schwer. Das ist auch dann der Fall, wenn man wirklich sehr weit auseinander wohnt und sich kaum sehen kann. Immerhin gehört es auch dazu, den Partner in einer Beziehung regelmäßig zu sehen und wenn es keine Chance darauf gibt, sich regelmäßig sehen zu können, wird man mit dem Partner auch nie eine gemeinsame Zukunft aufbauen können. Von daher wird es in so einem Fall auch sehr schwer mit einer dauerhaften Partnerschaft.
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